2024-04-25T10:27:22.981Z

Ligabericht
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Ein sehr bitteres Pokal-Aus

SV Ahlerstedt/Otterndorf verliert gegen TSV Etelsen im Elfmeterschießen

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Fußball-Bezirksligist SV Ahlerstedt/Ottendorf zeigte im Halbfinale des Bezirkspokals gegen den Landesligisten TSV Etelsen die vielleicht beste Saisonleistung. Und scheiterte unglücklich nach einem 5:6 im Elfmeterschießen. Zuvor stand es 3:3.

Der tragische Elfmeterschütze war Simon Buchholz. Nachdem er den Ball weit über die Latte gedroschen hatte, stolperte er völlig fassungslos in Richtung Tor und ließ sich neben dem Pfosten fallen und vergrub sein Gesicht in dem tiefen Rasen. In seinem Rücken feierten die Spieler des TSV Etelsen überschwänglich. Sie hatten schon während des Spiels nicht mehr mit einem Erfolg gerechnet. Sie sahen bis kurz vor Spielende wie der verdiente Verlierer aus. Simon Buchholz wurde von seinen Mitspielern wieder aufgebaut. Nach der Ansprache seines Vaters, Trainer Stefan Buchholz, an die gesamte Mannschaft, konnte Simon Buchholz kopfschüttelnd schon wieder lächeln. "Ich wollte eigentlich nach rechts schießen, dachte dann aber, der Torhüter geht in die Ecke und habe mich umentschieden - und, na ja, dann kommt das dabei raus", sagte er bezüglich seines Wolkenschusses.

Davor hatten alle fünf gesetzten Schützen beider Mannschaften sicher verwandelt. Für A/O traf Thorben Glüsing zum 1:1, danach glichen jeweils Sören Meyer, Maric Buchholz, Timo von Holt und Dennis Meibohm aus.

Davor hätte es eigentlich gar nicht erst zum Elfmeterschießen kommen dürfen. Die klassentiefere SV Ahlerstedt/Ottendorf lieferte eine imposante Leistung ab und dominierte weitestgehend das Spiel gegen den erfahrenen Landesligisten TSV Etelsen. A/O hatte sich den Halbfinaleinzug verdient mit Siegen gegen die beiden Topmannschaften aus der Bezirksliga, ASC Cranz-Estebrügge und VSV Hedendorf/Neukloster, danach wurde der TSV Wiepenkathen geschlagen und es folgten Erfolge über die beiden Topmannschaften der Landesliga, den TuS Harsefeld und den FC Hagen/Uthlede. Gegen den TSV Etelsen zeigte A/O die bisher reifeste Leistung, gepaart mit dem nötigen Biss und Willen.

Die 1:0-Führung durch Simon Buchholz in der 36. Minute lag lange in der Luft. Die Flanke von Sören Schröder kam perfekt und Buchholz köpfte wuchtig ein. Aber der TSV Etelsen antwortete prompt, glich nur zwei Minuten später nach einer Ecke aus. Es war die erste wirkliche Chance des Favoriten. Kurz vor der Pause durfte sich A/O-Torhüter Marvin Koch zweimal auszeichnen, hielt einen Distanzschuss mit den letzten Zentimetern seiner Hand und schmiss sich danach bravourös in den Nachschuss aus kurzer Distanz.

Nach der Pause legte A/O tatsächlich noch eine Schippe drauf und drängte sofort auf die Führung. Kapitän Carsten Dammann besorgte dann das 2:1 nach Querpass von Corvin Höft. Dem ganzen Tor ging ein mustergültiger Spielaufbau voraus. In einer kurzen Drucksituation des TSV Etelsen leitete Routinier Dennis Meibohm dann einen mustergültigen Konter über Thorben Glüsing und Torschütze Sören Meyyer ein. 3:1 nach 77 Minuten. Selbst die Etelsener glaubten in dem Moment nicht mehr an das Weiterkommen. Doch abermals nur zwei Minuten später fing sich A/O den Anschlusstreffer nach einem Standard, als der Ball mehr glücklich als gewollt am langen Pfosten landete und Etelsens Yannik Funk goldrichtig stand. "Vor den Standards hatten wir noch gewarnt", so Holger Steenbock, der andere A/O-Trainer.

Und ausgerechnet der andere tragische Spieler war der andere Trainersohn. Jan-Phillip Steenbock verursachte kurz vor Spielende einen unglücklichen Foulelfmeter, der den Ausgleich besiegelte - und letztlich das sehr unglückliche Pokal-Aus."Hier hat nicht die schlechtere Mannschaft verloren", sagte Stefan Buchholz. Er habe der Mannschaft gesagt, sie solle stolz sein. Natürlich sei die Niederlage traurig, aber die Mannschaft solle sich sogleich wieder aufrappeln und mit dem guten Gefühl dieser Leistung in den Titelkampf in der Liga gehen.

Tore: 1:0 (36.) S. Buchholz, 1:1 (38.) Jäger, 2:1 (54.) Dammann, 3:1 (77.) Meyer, 3:2 (79.) Funck, 3:3 (85., FE) Funck.

Aufrufe: 017.4.2017, 20:00 Uhr
Tageblatt / Von Jan BröhanAutor