2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Nicht vom Ball zu trennen: Fehrbellins dreifacher Torschütze Christian Krahl, hier vom Wildberger Fabian Nadoll bedrängt. Foto: Gunnar Reblin
Nicht vom Ball zu trennen: Fehrbellins dreifacher Torschütze Christian Krahl, hier vom Wildberger Fabian Nadoll bedrängt. Foto: Gunnar Reblin

Die Torjäger sind zur Stelle!

Fehrbellins Christian Krahl schnürt Dreierpack | Stefan Schenkwitz erlöst Herzberger in der Nachspielzeit

Das richtige Näschen, ein gezielter Abschluss, eine clevere Bewegung: Die Stürmer standen am Wochenende wieder vielerorts im Rampenlicht. In Fehrbellin ackerte Christian Krahl beispielsweise wie verrückt. Derweil köpfte Stefan Schenkwitz den Herzberger SV zurück auf den Spitzenplatz.

In Linum tat sich der HSV lange Zeit schwer. Wie in den Wochen zuvor auch, offenbarten die Herzberger ihr großes Manko – den Torabschluss. Weder Martin Wiese noch Benjamin Wolff knipsten, wie es sich Trainer Patrick Schramm erhofft hatte. Da erinnerte er sich an die Vollstrecker-Qualitäten von Stefan Schenkwitz. Der Schlaks agierte in der Hinrunde noch als Libero, seit Rückenrundenbeginn setzt ihn Coach Schramm wieder in vorderster Front ein. Mit Schenkwitz und Stefan Engelhardt wechselte der HSV-Trainer in der 75. Minute ein neues Sturmpaar ein. Und lag damit goldrichtig. Denn Schenkwitz war es, der in der Nachspielzeit den goldenen Treffer zum 1:0-Auswärtssieg erzielte und damit den HSV wieder auf den Tabellenthron in der Kreisliga hievte.

„Ich hatte mich in den Rücken der Abwehr abgesetzt, und als die Flanke von Lücka (Mario Lück, d. Red.) auf den zweiten Pfosten segelte, habe ich den Schritt zum Ball gemacht, wähnend die Verteidiger den Schritt rausmachten“, beschreibt der Siegtorschütze die spielentscheidende Szene. Der 27-Jährige köpfte die Kugel unhaltbar für SG-Torwart Thomas Jüstel ein. Kurz darauf war Feierabend.

Dass die Herzberger einen Dreier einfuhren, lag aber nicht nur an Schenkwitz‘ Torriecher. Der Stürmer lobte vielmehr seinen Torwart Kai Schwieghaus. „Er hat Anfang der zweiten Halbzeit eine Riesenparade gezeigt und einen Rückstand verhindert.“ Bei einem Standard hatten die Linumer nach einem Kopfball den Torschrei schon auf den Lippen, doch Schwieghaus tauchte ab und kratzte die Kugel mit den Fingerspitzen aus dem unteren Eck. „Mega‑stark, wie Kai den Ball hält“, so Schenkwitz.

Beim SV 90 Fehrbellin wurde am Sonntag Christian Krahl gefeiert. Ihm gelang beim 7:0-Erfolg über Wildberg nicht nur ein Dreierpack (52., 59., 66.) in der zweiten Halbzeit. Krahl holte auch den Elfer heraus, den Marco Vatter zur Führung (14). sicher versenkte. Wildbergs Verteidiger Andy Schulz hatte Wühler Krahl, der seinen Körper immer wieder geschickt einsetzte, plump zu Fall gebracht.

Insgesamt präsentierten sich die Gäste an diesem Tag hinten äußerst wackelig. Die Fehrbelliner nahmen die Geschenke gerne an. Henrik Müller und besagter Krahl wurden von ihren Hintermännern immer wieder bestens ins Szene gesetzt. Bei den 90ern klappte die Aufgabenverteilung im zentralen Mittelfeld bestens. Youngster Lennart Sternbeck, im Winter von den A-Junioren des MSV zu seinem Heimatverein zurückgekehrt, wirbelte an der Seite von Routinier Marcel Kraus.

In Blumenthal holte sich nach Spielende Angreifer Stefan Keiling ein paar mehr Schulterklopfer ab als seine Kollegen. Hatte er doch mit seinem Doppelpack (57., 74.) die Partie gegen Eintracht Alt Ruppin beinahe im Alleingang entschieden. „Na klar freue ich mich, dass er die Dinger vorne reingemacht hat“, so Ralf Lengert. Der Blumenthaler Coach verteilte aber lieber ein Lob ans gesamte Team. „Ich war selten so stolz auf meine Mannschaft wie dieses Mal. Wir waren um drei Klassen besser im Vergleich zur Vorwoche (0:5 in Schönberg, d. Red.)“, sah er eine deutliche Leistungssteigerung. Lengert muss vor der Partie die richtigen Worte gefunden haben. „Es gab eine kleine Standpauke. Ich habe die Jungs bei der Ehre gepackt.“

Weniger Mühe als gedacht hatte die Reserve des SV Union Neuruppin mit Gegner Putlitz. Vor allem, weil Flügelstürmer Marcel Heubi früh einen Doppelpack (5., 15.) schnürte und sein Team damit auf die Siegerstraße brachte. „Er zeigt ja richtige Knipser-Qualitäten“, strahlte Union-Torwart Benjamin Hilbert nach Heubis zweitem Streich. Er hatte eine Eingabe von Alexandros Tzagkinian von der rechten Seite in Mittelstürmer-Position versenkt. Geradlinig, ohne Schnörkel. Bei seinem ersten Treffer hatte Heubi die Großchance schon fast verstolpert. Er bekam die Kugel aber noch unter Kontrolle, ließ den heranrauschenden Putlitzer Philipp Albrecht per Haken ins Leere rutschen, um die Kugel dann kurz vor der Torlinie mit dem linken Fuß unter die Latte zu hämmern.

Dass die Unioner jedoch „nur“ 4:0 gewannen, überrascht. Denn die Putlitzer luden die Hausherren mit einer haarsträubenden und fehlerbehafteten Spieleröffnung regelrecht zum Toreschießen ein. Marcel Heubi sagte zweimal Danke. Es waren seine Saisontore Nummer fünf und sechs.

Aufrufe: 028.3.2017, 11:29 Uhr
MOZ.de / Gunnar ReblinAutor