2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview der Woche
Christian George vom SV Hallgarten gibt sich im Interview der Woche von seiner lockeren Seite
Christian George vom SV Hallgarten gibt sich im Interview der Woche von seiner lockeren Seite

"Wollen attraktiven Offensivfußball spielen"

Christian George im Interview der Woche +++ Hallgartens Spielertrainer über die Ziele mit seinem neuen Verein und seine früheren Stationen als Spieler

Wiesbaden. In unserer neuen Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich im lockeren Rahmen interessante Spieler oder Trainer der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Christian George, zukünftig beim SV Hallgarten aktiv. Der Grundschullehrer kennt den Rheingau bereits bestens, war schon in Winkel als Spielertrainer beschäftigt und ist dort auch zu Hause. Zuletzt kickte der 29-Jährige bei Fortuna Mombach in der Verbandsliga Südwest.

Du hast zuletzt in der Verbandsliga bei Fortuna Mombach gekickt, wieso geht es denn jetzt nach Hallgarten in die Kreisoberliga Rheingau-Taunus? Und wie kam der Kontakt zustande?

Die Verantwortlichen und ich waren schon länger im Austausch. Man kennt sich einfach. Christian Rau aus dem Hallgarten Vorstand, dessen Sohn ich übrigens auch schon unterrichtete, hatte mich nach meiner Zeit in Winkel bereits gefragt ob ich mir denn ein Engagement in Hallgarten gut vorstellen könnte. Allerdings wollte ich zu diesem Zeitpunkt nochmal höherklassig kicken und bin dann in die Verbandsliga gewechselt. Zum kommenden Schuljahr habe ich zusätzlich noch eine neue Stelle beim Schulamt als Schulsportkoordinator im Rheingau-Taunus-Kreis und Wiesbaden. Das ist eine Zusatzbelastung auf die ich mich aber sehr freue. Für die Verbandsliga ist der Aufwand dann aber zu groß, deswegen freue ich mich jetzt auf die Zeit in Hallgarten.

Hast du einen bestimmten Bezug zum Rheingau? Du und dein Bruder wart ja auch schon in Winkel.

Ja, mein Bruder und ich wohnen beide in Winkel, kennen die Region und die Leute in der Umgebung deshalb sehr gut.

Dein Bruder Marvin spielt seit geraumer Zeit immer im gleichen Verein wie du. Wie hat sich das entwickelt?

Da muss man noch Dennis Vogt mit dazu nehmen, den ich auch schon seit 25 Jahren kenne. Wir haben früher in der gleichen Straße gewohnt und immer zusammen auf der Straße gekickt. Dann hat sich da irgendwann so ein Dreiergespann eingependelt. Mein Bruder und ich verstehen uns auch außerhalb des Platzes super, wohnen im gleichen Haus.

Was wird eigentlich deine genaue Funktion in Hallgarten sein?

Sie haben Dennis Vogt und mich als Trainer geholt, mein Bruder kommt "nur" als Spieler dazu. Allerdings werde ich definitiv auch auf dem Platz stehen. dennis und ich werden uns das so aufteilen, dass sein Augenmerk mehr auf der Trainingssteuerung und der Atlethik liegen wird und ich mehr das Spielerische und Taktische mache. Aber wir ergänzen uns perfekt. Vor allem weil wir uns schon so lange kennen. Dadurch, dass Dennis allerdings draußen stehen wird und ich auf dem Platz, ist da schon nochmal ein Unterschied. Offiziell teilen wir uns den Posten aber.

Was denkst du wird nächstes Jahr drin sein?

Schwer zu sagen. Die Personalplanungen sind noch nicht abgeschlossen. Deswegen ist das schwer einzuschätzen. Jedoch wollen wir, nicht wie dieses Jahr, so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. Das Augenmerk liegt aber darauf, dem Team eine Spielkultur zu verinnerlichen und attraktiven Fußball zu spielen.

Du warst schon in zahlreichen Vereinen. Wo hattest du deine schönste Zeit?

Zu erst muss man sagen, dass ich immer so gespielt habe, wie es die Zeit erlaubt hat. Umso mehr Zeit ich hatte, umso höher habe ich gespielt. Wenn ich dann zum Beispiel mit meinem Bachelor oder Master beschäftigt war, habe ich meistens etwas kürzer getreten. Aber jetzt zurück zur Frage: Die zwei schönsten Erlebnisse hatte ich in Bingen und in Worms. Zum 100-Jährigen Jubiläum der Hassia kamen die Profis von Bayer Leverkusen und mit Wormatia Worms haben wir mal gegen Borussia Dortmunds Zweite gespielt. Da war es allein besonders, sich in der Kabine der Profis umzuziehen. Die schönste Zeit hatte ich aber definitiv in der rückrunde der Saison 09/10. Dort habe ich für die Hassia in der Oberliga in zehn Spielen siebenmal genetzt. Danach hatte ich mich leider verletzt. Das war definitiv die erfolgreichste Zeit.

Du hattest auch ein kurzes Intermezzo in der Gruppenliga Darmstadt beim SV Nauheim. Wieso bist du da nach einem halben Jahr gegangen?

Es waren sogar nur drei Monate. Da hat es mir gar nicht gefallen, sodass ich schon nach kürzester Zeit meine Koffer gepackt hab und wieder gegangen bin.

Bei all den Persönlichkeiten auf die du schon getroffen bist. Welche hat dich am meisten geprägt?

Früher zu Jugendzeiten definitiv mein Vater. Er war lange mein Trainer und hat mein Team und mich durch damals schwere Zeiten geführt. Bei den Senioren in Worms zuerst Jürgen Klotzt. Ich hatte einen etwas unorthodoxen Spielstil, war halt ein Straßenkicker. Doch er hat mich in die Spur gebracht und mir gezeigt, was man braucht, um höherklssig bestehen zu können. Dann gab es da noch Hubert Neu. Er war mein Trainer bei Hassia Bingen und der Beste, den ich je hatte. Er war menschlich einfach top. Und das, obwohl er vorher nur mit Profis zusammenarbeitete. Er holte mit Schalke sogar den Uefa Cup 1997.

Wenn du die Wahl hättest, unter welchem Trainer würdest du gerne mal trainieren?

(denkt nach) Ich glaube zu einem der alten Schleifer. Bei Felix Magath oder Werner Lorant. Einfach mal um zu sehen, wie das früher so ablief. Für mich als Sportlehrer wäre das sehr interessant und sicher auch lustig.

Zu guter Letzt: Vervollständige folgenden Satz: Der SV Hallgarten wird nächstes Jahr in der Kreisoberliga...

...sehr ansehnlichen, offensiven Fußball spielen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben.


Aufrufe: 02.6.2017, 16:00 Uhr
Max FriedrichAutor