2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Er erlöst sein Team durch das 1:0: Steven Knörnschild (M.), hier im Zweikampf mit Finows Dennis Witthun  © Ingo Muhme
Er erlöst sein Team durch das 1:0: Steven Knörnschild (M.), hier im Zweikampf mit Finows Dennis Witthun © Ingo Muhme

"Uns fehlt die Lockerheit"

MIT GALERIE: Der SV Grün-Weiß Ahrensfelde bezwingt eine stark aufspielende Elf des 1.FV Stahl Finow

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"Knappe Kiste" in der Landesklasse für den Zweiten Ahrensfelde gegen die Finower Stahlwerker, die eine gute Stunde sehr gut mithielten und am Ende doch der eigenen Kondition Tribut zollen mussten. 80 Zuschauer sahen eine interessante Partie, die Steven Knörnschild am Ende entschied.

Ahrensfelde übernahm sofort das Kommando und traf dabei auf ein Finower Team, das Gästecoach Oliver Touhsaint sehr gut eingestellt hatte. Die Umstellung, Patrice Ebangue Barros Noel als Torgiganten der Rückrunde in die Defensive zu nehmen, stellte sich als eine erfolgreiche Maßnahme heraus. Er gewann viele Zweikämpfe, sorgte immer wieder für Entlastung und war für seine Kollegen genau die Person, an der man sich immer wieder moralisch hochziehen konnte.

Genau so ein "Leader" fehlte den Randberlinern. Den Spielanteilen nach war alles im grünen Bereich. Doch agierte die Truppe viel zu hektisch und überhastet, verlor sehr oft im Vorwärtsgang das Spielgerät und kam kaum zu klaren Chancen. Finow spielte nicht wie ein Absteiger und brachte scheinbar großes Selbstbewusstsein und auch Mut mit in die Begegnung. Und damit hatte Grün-Weiss seine Probleme. Die klarste Chance für sein Team im ersten Durchgang vergab Felix Grünwald, der nach toller Vorarbeit durch Alexander Kaatz in Top-Position gebracht wurde und die Kugel sehr kläglich in den Himmel jagte (26.). Nur zwei Minuten später wurde Ahrensfelde dann lehrbuchmäßig ausgekontert und hatte viel Glück, dass Steven Menzel die Nerven flatterten und er beim Abschluss nur den Pfosten traf. Danach sahen die Zuschauer viel Leerlauf, vor allen bei den favorisierten Hausherren.

Nach Wiederanpfiff änderte sich nicht viel. Optisch war Grün-Weiss immer noch überlegen, suchte aber weiter nach zielbringenden Ideen. Nach gut einer Stunde wurde der Finower Akku immer leerer. Doch das Ahrensfelder Anrennen war weiter fehlerbehaftet und überhastet. Die fast komplette Ahrensfelder Stürmergarde, bei der nur Stephan Baum wegen seiner fünften gelben Karte fehlte, hatte kein Schussglück mitgebracht.

Nach dem Dreifachwechsel in der 70. Minute zog die Partie noch einmal an und mündete im verdienten 1:0 durch Steven Knörnschild. Er war nach einem langen Einwurf im Fünfmeterraum zur Stelle und lenkte per Kopf die Kugel ins linke untere Eck (75.). Knörnschild hatte zwar genau wie seine Mitspieler nicht seinen glücklichsten Tag erwischt, aber in dieser Situation das Quäntchen mehr Ambition in die Waagschale geworfen und somit das Tor des Tages erzielt. Die Folgezeit zeigte einmal mehr die Ladehemmungen auf Grün-Weisser Seite, denn Pestov, Grzyb, Pogosjan und Co. hatten noch einiges auf den Schlappen und ließen den Finower Schmerz über die knappe Niederlage irgendwie stärker nachwirken.

Ahrensfeldes Trainer Bernd Schönfelder war nach Spielende schon etwas zwiegespalten. "Die erste Halbzeit war wieder schlecht mit nur zwei Chancen. Uns fehlt zurzeit die Lockerheit, am Ende ein verdienter Sieg gegen ein Finower Team, das sehr gut eingestellt war." Sein Gegenüber Oliver Touhsaint nahm es recht gelassen "Unglückliches Tor, Ahrensfelde war aber klar besser, hier sind schon ganz andere gestorben. Die stehen nicht umsonst da oben. Das können wir schon richtig einschätzen."

Aufrufe: 011.4.2017, 10:23 Uhr
MOZ.de / Ingo MuhmeAutor