Aber als Schiedsrichter Heiner Portz in Friedrichsfeld beim Stand von 7:2 (5:1) für die Hausherren abpfiff, wurde rund 40 Kilometer weiter an der Düffelsmühle schon der Titelgewinn gefeiert. Die "Vereinigten" können den Spitzenreiter, der sich am Ende mit 3:1 gegen das Team aus dem Rheder Vorort durchsetzte, am letzten Spieltag nicht mehr einholen. Der Meisterschaftszug in der Bezirksliga ist für die Mannschaft von Mark Lanfermann endgültig abgefahren.
"Schade, aber damit war zu rechnen. Man kann jetzt natürlich nachkarten und gucken, wo wir überall Punkte haben liegen lassen. Aber das bringt ja auch nichts mehr", sagte Lanfermann, der sein letztes Heimspiel als Friedrichsfelder Coach erlebte. Zur neuen Saison übernimmt bekanntlich Dirk Lotz das Team.
Auch für Angreifer Daniel Hinnemann war es die letzte Heimpartie im Friedrichsfelder Dress. Hinnemann, der zum TV Jahn Hiesfeld wechselt, zeigte am Sonntag noch einmal deutlich, warum er es in der Oberliga versuchen will. Der schnelle Stürmer erzielte nicht nur nach etwas mehr als zwei Minuten das erste Tor für die Gastgeber. Er bereitete auch noch einige weitere sehenswert vor und war zudem an fast allen gefährlichen Aktionen beteiligt.
Eray Tuncel markierte zügig das zweite Tor (6.), nach dem 3:0 von Andreas Gnielka (23.) war die Begegnung eigentlich schon durch. Thomas Giesen (31.) und Vedat Bengü (34.) bauten die Führung aber fast spielerisch weiter aus. "Wir haben über weite Strecken wirklich eine bombige erste Hälfte gespielt", lobte Lanfermann. Der gute Eindruck konnte auch durch das 5:1 von Marvin Uebbing (36.) kaum getrübt werden.
Nach dem Wechsel nahmen die Hausherren einen Gang heraus, kamen aber gegen ziemlich nickelig werdende Bocholter immer noch zu Gelegenheiten. Goalgetter Thomas Giesen schraubte sein Trefferkonto mit zwei Toren noch in die Höhe (75., 80.). Der zweite Treffer für die abstiegsgefährdeten Bocholter nach einem Freistoß von Güven Bogazliyan wurde kaum noch zur Kenntnis genommen (88.).
Der Jubel über den Kantersieg fiel angesichts der Nachrichten aus Hönnepel natürlich verhalten aus. Zumal sich die 08/29-Kicker gerade einmal mehr selbst bewiesen hatten, dass sie das Zeug zur Meisterschaft definitiv gehabt hätten.
SV 08/29 Friedrichsfeld: de Groodt; Kögel (66. Fuchs), Stefan Giesen, Sürek, Müller, Gnielka, Bengü (46. Wohlgemuth), Mühleweg, Tuncel (62. Temin), Hinnemann, Thomas Giesen.