SV 08 Laufenburg steht vor den Wochen der Wahrheit

Letzter gegen Vorletzter: Zwar ist die Runde noch lang, dennoch passt das geflügelte Wort vom Sechs-Punkte-Spiel. „Ein Sieg würde uns nur drei Punkte bringen, Wyhl würden sie aber fehlen“, bestätigt Stefan Scheuble, Trainer des SV 08 Laufenburg vor der Partie gegen den direkten Konkurrenten. Ein Sieg, ein Remis und acht Niederlagen lautet bisher die Bilanz der Nullachter. 9:27 Tore zeigt ein Blick auf die Tabelle. Mit einem Dreier wäre Scheubles Team die Rote Laterne los, der SV 08 würde sie an den Konkurrenten weiterreichen. Mit der Partie am Samstag gehen für die Laufenburger „die Wochen der Wahrheit“ (Scheuble) los, nun heißt es gegen die direkten Kandidaten im Abstiegskampf, die nötigen Punkte zu sammeln und die Abstiegsränge zu verlassen. Es folgen Spiele gegen Wasser-Kollmarsreute, Zell, VfR Hausen und Efringen-Kirchen. Die geballte direkte Konkurrenz.

Trainer Scheuble denkt über eine Umstellung nach

Umso mehr schmerzt, dass genau jetzt der längere Ausfall von Torjäger Sandro Knab zu beklagen ist. „Seine Abgebrühtheit vor dem Tor ist schlicht und ergreifend nicht zu ersetzen, zudem zieht er immer Gegenspieler auf sich und ermöglicht den anderen damit viel Platz“, sagt Scheuble. Der 23-jährige Angreifer, der einst beim SC Freiburg spielte und dort zweimal mit den A-Junioren den DFB-Pokal gewann – einer seiner Trainer war Christian Streich – , war in der letzten Saison mit 24 Toren in 24 Spielen die Torversicherung der Nullachter. Knab holte sich die Torjägerkanone, wobei vor allem seine 19 Rückrunden-Treffer eminent wichtig waren und den Klassenerhalt ermöglichten. Tore, die nun fehlen.
In sieben Einsätzen der aktuellen Runde kam Knab – da nicht im Vollbesitz seiner Kräfte – auf deren drei. Eine Muskelverletzung im Oberschenkel hindert ihn. UNd das Problem ist: Es scheint zu dauern. „Es ist eine seltsame Muskelverletzung mit Pferdekuss“, sagt Scheuble. Trotz ständiger ärztlicher Behandlung ist die weitere Ausfallzeit nicht abzuschätzen. Ein Dilemma.

Wie reagieren auf den Ausfall? Bei Scheuble gibt es Überlegungen, etwas umzustellen, „die Offensive verstärken“, wie es der erfahrene und beliebte Coach benennt. Insgesamt also offensiver agieren. „Ersetzen können wir Sandro eh’ nicht.“ So stünden erfahrene Akteure wie Kapitän Christoph Mathis oder Bujar Halili in der Pflicht.

Bei all der Diskussion um die fehlende Torgefahr wird etwas vergessen: Mit Matthias Feldmann fehlt am Samstag erneut ein Innenverteidiger. Davon haben die Nullachter im Gegensatz zur Vorsaison nur noch zwei. Neben Feldmann ist dies Simon Vutek. Der Aderlass war hier mit den Absenzen von Norbert Schneider, Onur Yildirim oder Marco Weimann schlicht zu groß. „Das Problem ist, dass wir wichtige Positionen einfach nicht adäquat ersetzen können“, sagt Scheuble. Und eben nicht nur in der Offensive.