Beim VfB Fichte trägt man jetzt Turban

Besonders bitter daran: Den Treffer erzielte Dimitris Vracas, der erst zur Halbzeit eingewechselt worden war, äußerst sehenswert. Er nahm einen Ball volley und ließ Vlothos Keeper Daniel Althoff keine Chance. Das Schiedsrichtergespann wollte Vracas indes im Abseits gesehen haben – eine Fehlentscheidung, die die Bank der „Hüpker“ vorübergehend auf die Palme brachte. Am Sonntag konnte aber trotz der Niederlage der Aufstieg gefeiert werden, und der verhinderte Torschütze durfte mit der großen Magnumflasche Sekt seine Kameraden duschen.

In einer großen, roten Jubeltraube floss das Bier anschließend in Strömen, trocken blieb nahezu niemand. Es wurde gesungen und getanzt. „Ich habe vor der Saison gesagt, dass ich bleibe, weil ich den Abstieg wieder gut machen wollte. Das hat geklappt“, freute sich Oguz Peker. Schön waren auch die Gesten in Richtung des scheidenden Erfolgstrainers. Jeder herzte Julian Hesse ausgiebig, und der Trainer bedankte sich artig bei all seinen Spielern. Im Kreis hielt Hesse eine kurze Rede: „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir ein klares Ziel haben. Ich bin sehr, sehr stolz auf euch, dass wir diesen Weg gemeinsam gegangen sind und uns heute für eine geile Saison belohnen können“, sagte der Coach.

Minutenlang stand Hesse mit seinem WG-Kumpel und spielendem Co-Trainer David Schwesig in einer innigen Umarmung. „Ich habe ,Schwese’ noch mal daran erinnert, dass seit Saisonbeginn kein Tag vergangen ist, an dem wir nicht an die Meisterschaft geglaubt haben“, verriet Hesse. Furkan Ars mopste sich kurzerhand eine Fahne vom VfB-Fanclub und band sich diese um den Kopf. „Das wollte ich schon immer mal machen“, lachte er. Turban war in Vlotho absolut modern, denn auch Volkan Ünal war mit Kopfbedeckung unterwegs. Er hatte sich zunächst sein Trikot auf den Kopf gesetzt und später dann auch noch die Hose.

Zahlreiche Anhänger des VfB Fichte waren mit nach Vlotho gekommen, um beim Meisterstück ihres Vereins hautnah dabei zu sein. Einer allerdings fehlte: Fußballvorstand Jobst Hölzenbein. Kommentieren wollte das aus der Mannschaft niemand. „Wir sind Meister“, war die Antwort. Ein Spiel steht den „Hüpkern“ nun noch bevor. Allerdings wird es personell so langsam heikel. Doch darüber wollte sich in Vlotho bei den „Hüpkern“ noch niemand Gedanken machen. „Jetzt wird erstmal gefeiert und der Aufstieg genossen“, so Hesse.