Südgipfel lockt die Profis von morgen

Es kommt nicht jeden Tag vor, dass im Zollernalbkreis Namen wie der VfB Stuttgart, der TSV 1860 München oder die SpVgg Greuther Fürth aufspielen, doch beim Südgipfel wird das Szenario an diesem Wochenende Realität – wenngleich die Bundesliga-Klubs nur ihre zweiten Mannschaften schicken. Diese sind aber durchaus Teams von Format, spielen in der Regionalliga Bayern oder gar in der dritten Liga. Der „kleine VfB“ hält als Drittligist seit einigen Spielzeiten den inoffiziellen Titel der „besten zweiten Mannschaft“ in Deutschland.

Wie ernst die Stuttgarter das Turnier nehmen, zeigt die Tatsache, dass der komplette Kader mit 24 Spielern nach Winterlingen anreist. Für die hohe Qualität des Turniers spricht auch, dass mit Marius Wolf, Maxi Wittek, Korbi Vollmann und Fejsal Mulic vier Spieler des TSV 1860 München, die im vergangenen Jahr beim Südgipfel mit von der Partie waren, im Laufe der Saison den Sprung in den Profikader der Münchner Löwen geschafft haben. Dass bei einem so erlesenem Teilnehmerfeld auch die TSG Balingen nicht fehlen darf, ist logisch. Der Oberligist ist als beste Mannschaft aus dem Kreis der Vorzeigeklub des Bezirks schlechthin.

Initiator des Events ist der Winterlinger Bürgermeister Michael Maier, dessen Gemeinde bei der Organisation mit dem frischgebackenem Bezirksliga-Meister FC Winterlingen und dem Fußball-Bezirk kooperiert. „Für einen so kleinen Bezirk wie Zollern ist das Turnier eine tolle Sache“, weiß Zoran Stanic, erster Vorstand beim FC Winterlingen. „Man bekommt die Profis von morgen zu sehen und das in Winterlingen.“ Für die Akquise der Vereine war der ehemalige Bundesliga-Profi Egon Flad zuständig, zu dem Maier seit Jahren gute Kontakte pflegt. Beide spielten in der Jugend gemeinsam beim FC Tailfingen.

Flad nutzte seine Kontakte, um die höherklassigen Vereine nach Winterlingen zu locken. „Bei Michael Maier weiß ich, wenn er etwas in die Hand nimmt, dass es funktioniert und dass er ein vertrauensvoller und verlässlicher Partner ist“, so Flad, der heute wieder in seinem Heimatort Hausen im Killertal wohnt. Der Südgipfel in Winterlingen ist für Flad auch eine Begegnung mit seiner frühen Fußballzeit, an die er sich gerne zurück erinnert. „Ich werde auch versuchen, unsere alte Truppe vom FC Tailfingen beim Winterlinger Südgipfel zumindest auf ein Bier zusammenzutrommeln.“

Am kommenden Samstag treffen in der ersten Halbfinalbegegnung zuerst die Münchener Löwen auf Oberliga-Klub TSG Balingen (Anpfiff: 14 Uhr). Der zweite Finalteilnehmer wird in der Begegnung zwischen den Perspektiven des VfB Stuttgart und von Greuther Fürth ermittelt (17 Uhr). Der Spielplan wird durch das dazwischen stattfindende Einlagespiel zwischen den E-Junioren des heimischen FC Winterlingen und des TSV Straßberg aufgelockert (15.45 Uhr).

Am Sonntag stehen die Platzierungsspiele an. Im Spiel um Platz drei wollen die unterlegenen Mannschaften des Vortages zu einem versöhnlichen Turnierabschluss kommen (13 Uhr). Danach kommt es zum Einlageduell der E-Junioren der Albstädter Fußballschule „Kick“ und der TSG Balingen (14.45 Uhr). Das mit Spannung erwartete Finale wird schließlich um 16 Uhr angepfiffen.