Süd beendet Vorrunde ungeschlagen

SSV-Trainer Michael Bochtler hatte bis auf eine Änderung in der Innenverteidigung (Josip Roncevic, der zuletzt pausierte, ersetzte Jonas Guggenmoser) auf dieselbe Startelf, die eine Woche zuvor 2:0 gegen Schwendi gewonnen hatte. SVO-Trainer Achim Pfuderer musste seine Mannschaft dagegen aufgrund von Sperren aus der Partie gegen Harthausen umkrempeln.

Der SVO machte sich die Aufgabe gegen den Tabellenführer gleich zu Beginn noch einmal schwerer. Was für den einen (Bochtler) ein "schöner Spielzug" war, war für den anderen (Pfuderer) "zum Haareraufen". Nach der Vorlage von Philipp Schleker schloss Hannes Pöschl in der zweiten Minute volley zum 1:0 ab. Die Oberzeller Verteidigung beschränkte sich in dieser Szene auf die Rolle des ehrfürchtigen Zuschauers.

Der Auftakt war ganz nach dem Geschmack der Gäste. Im Vorfeld der Partie hatte Süd-Trainer Bochtler Respekt vor dem "unangenehmen Gegner" geäußert und mit einem Spiel gegen eine einsatzfreudige Heimelf ausgegangen war. Das frühe 1:0 sorgte für etwas Entspannung. "Da war ein bisschen der Dampf raus", sagte Bochtler, dessen Mannschaft die Partie hernach weitgehende im Griff hatte.

Der SVO ließ sich vom frühen Rückstand zwar nicht entmutigen, doch zu Chancen kamen die Gastgeber kaum. Nur Stürmer Leiulu Anderson Gomes dos Santos hatte in Minute 26 die Gelegenheit zum Ausgleich, köpfte aber aus guter Position in die Arme von SSV-Torwart Benjamin Gralla. Vom Tabellenführer war nach dem 1:0 offensiv in der ersten Halbzeit ebenfalls wenig Zwingendes zu sehen. "Wir haben nach dem 1:0 nicht mehr die Torgefahr ausgestrahlt", sagte Bochtler.

In Halbzeit zwei hatten die Oberzeller sogar eine Zeit lang Feldvorteile. "Zwischen der 55. und 65. Minute hatten wir eine Schwächephase", sagte der SSV-Trainer, dem in dieser Phase schon bange war. "Da hatte ich mir gedacht: Entweder fällt jetzt das 1:1 oder uns gelingt mit einem Konter das 2:0." Die zweite Möglichkeit trat ein: Eine erste Konterchance ließ Süd noch aus, bei der zweiten fiel der zweite Treffer: Eine scharfe Hereingabe von Daniel Haas lenkte Oberzells Linus Kleb ins eigene Tor (75.).

Ehingen-Süd setzte nach: Drei Minuten später passte Michael Turkalj zu Hannes Pöschl, dessen Schuss an den Pfosten prallte und dann zu Turkalj kam – 3:0 (78.). Der Doppelschlag hatte alle Hoffnungen des SV Oberzell zunichte gemacht und den Kirchbierlingern in die Karten gespielt, die danach nichts mehr anbrennen ließen.

"Wir mussten uns zu Beginn erst zurechtfinden und hatten in der zweiten Halbzeit eine Phase, in der das 1:1 hätte fallen können", sagte Bochtler, der Trainer von Ehingen Süd. "Aber wir haben auch in der schwächeren Phase praktisch nichts zugelassen. Mit dem 2:0 war das Spiel entschieden."

Der SVO musste sich der derzeit stärksten Mannschaft der Liga geschlagen geben – die Mannschaft von Trainer Achim Pfuderer verkaufte sich lange Zeit teuer. Davon wollte der Trainer aber nichts wissen. "Am Ende zählt das Ergebnis – wir haben mit 0:3 verloren." Besonders bei der Analyse des frühen Gegentores stellten sich bei Pfuderer die Nackenhaare auf: "Linus Kleb steht zu hoch und die beiden Innenverteidiger sind gefühlte 50 Meter vom Geschehen weg."

SV Oberzell – SSV Ehingen Süd 0:3 (0:1). SSV: Gralla – Sameisla, Roncevic, Endler, Hess - Turkalj (84. Engelhardt), Schleker, Gaudio (46. Schrode), Haas - Pöschl (83. Stiehle), Kollmann (71. Maier). Tore: 0:1 Hannes Pöschl (17.), 0:2 Linus Kleb (76., ET), 0:3 Michael Turkalj (79.). SR: Bosch (Lonsee). Z.: 200.