2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Routinier Daniel Reiche (links) ist der Chef der Viktoria-Verteidigung - Foto: Dahmen
Routinier Daniel Reiche (links) ist der Chef der Viktoria-Verteidigung - Foto: Dahmen

Suche nach Stabilität

Dem Regionalliga-Team des FC Viktoria Köln, das um den Aufstieg mitspielen will, machen die vielen Gegentore zu schaffen

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Köln. Daniel Reiche hat in seinem Leben als Fußballer schon zu viel erlebt, um in diesen Tagen die Contenance zu verlieren. Angesprochen auf die für ein Spitzenteam der Regionalliga West zuletzt zu vielen Gegentore meint der Innenverteidiger des FC Viktoria Köln: „Es ist ja nicht so, dass wir hinten offen wie ein Scheunentor sind. Für uns muss es darum gehen, an einigen Stellschrauben zu drehen. Dann wird das schon wieder.“

Die Lockerheit, die der 28-Jährige versprüht, resultiert aus viel Erfahrung und Routine. Ein Blick zurück: 2009 absolvierte der gebürtige Braunschweiger ein Bundesligaspiel für den VfL Wolfsburg unter Trainer Felix Magath und feierte mit den Niedersachsen im Frühjahr sogar den Gewinn der Deutschen Meisterschaft.

Zwei Jahre später, der Familienvater (ein Sohn) stand inzwischen beim damaligen Zweitligisten MSV Duisburg unter Vertrag, folgte ein weiterer Höhepunkt: Mit den Meiderichern zog der Abwehrspieler 2011 ins Finale des DFB-Pokals ein; was folgte, war eine 0:5-Klatsche gegen Schalke 04 – das Erlebnis, in der Startelf zu stehen und gegen Raul, Klaas-Jan Huntelaar oder Julian Draxler antreten zu dürfen, kann ihm gleichwohl niemand mehr nehmen.

Seit inzwischen mehr als drei Jahren dirigiert der groß gewachsene Abwehrchef die Verteidigung der Viktoria; nach überstandener Wadenzerrung feierte der 1,89-Meter-Mann beim 5:2-Erfolg am vergangenen Freitag bei den Sportfreunden Siegen sein Comeback. Warum es zurzeit im Abwehrverhalten nicht ganz rund läuft für die Höhenberger, begründet Reiche so: „Die Chancen, die wir im Moment zulassen, sind fast immer Großchancen.“ Und: „Leider ist es auch so, dass unsere Gegner die Möglichkeiten oft nutzen.“

Umso mehr geht es für den erfahrenen Innenverteidiger in der Partie am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen die SG Wattenscheid 09 darum, im Defensiv-Verbund stabil zu stehen: „Es muss uns gelingen, wieder Konstanz reinzukriegen“, hofft der Braunschweiger. „Gegen Wattenscheid werden wir mit Sicherheit ziemlich gefordert, weil sie über eine gute Offensive verfügen.“

Über die verfügt auch die Viktoria: Vornehmlich Sven Kreyer hat sich im Vergleich zur vergangenen Saison enorm gesteigert. „Er hat einen richtig guten Lauf, ist unheimlich präsent und hat seine Chance genutzt“, lobt Viktoria-Trainer Marco Antwerpen seinen Angreifer, der es in neun Einsätzen auf fünf Treffer gebracht hat.

Darüber hinaus lichtet sich auch die Zahl der Verletzten in der Offensive: Fatih Candan hat das Training nach auskurierter Kniereizung ebenso wieder aufgenommen wie der lange verletzte Stürmer Andrejs Ciganiks, der vor dieser Saison von der U 19 von Bayer 04 Leverkusen ausgeliehen wurde. Aufgrund seiner fünften Gelben Karte nicht zum Einsatz kommen wird Timm Golley, zudem fehlen Lukas Nottbeck und Marco Fiore weiterhin, ein Fragezeichen steht hinter dem Mitwirken von Linksverteidiger Sascha Eichmeier (Oberschenkel-Probleme).

Aufrufe: 013.10.2016, 21:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Oliver LöerAutor