2024-04-19T07:32:36.736Z

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Hier musste Arno Zeilmann keine Träne, aber einen Spritzer Bier wegblinzeln. F: Zink
Hier musste Arno Zeilmann keine Träne, aber einen Spritzer Bier wegblinzeln. F: Zink

Zeilmann: "Das Sportheim steht noch"

Die inoffizielle Meisterfeier des STV Deutenbach ging bis in die Morgenstunden +++ Emotionen über Emotionen +++ "Triumph-Fahrradtour" durch Deutenbach

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Es ist eine beeindruckende Spielzeit, die der STV Deutenbach abliefert. Drei Spiele stehen noch auf dem Programm und trotzdem hat der STV-Express bereits den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt gemacht. Bester Sturm, beste Abwehr, die meisten Siege und die wenigsten Niederlagen: eine Saison wie aus dem Bilderbuch steht neu in der Historie des Teams von Trainer Arno Zeilmann. Einen Tag nach der feststehenden Meisterschaft haben wir uns mit dem Aufstiegstrainer unterhalten und er gibt Einblicke, was nach dem Schlusspfiff noch passierte.

Wer gedacht hätte, dass Arno Zeilmann einen Tag nach der Meisterschaft inklusive inoffizieller Aufstiegsfeier einer durchzechten Nacht Tribut zollen müsste, der sieht sich getäuscht. Ein Windzug ist unschwer im Hintergrund zu hören, denn der Aufstiegstrainer sitzt gerade auf dem Fahrrad, als wir ihn zum Gespräch erreichen. „Es war hart und der ganze Mist muss raus“, sagt er mit hörbarem Schmunzeln, das auf eine lange Nacht hindeutet. „Ich war aber nicht der Letzte, der aus dem Sportheim kam.“ Das war erst weit nach Mitternacht verwaist. Genauer gesagt: Die Sonne schien bereits vom Himmel und die arbeitende Bevölkerung war größtenteils schon auf den Beinen. Wirklich realisiert hat Zeilmann den Meistertitel und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga noch nicht. „Das wird noch ein paar Tage dauern“, sinniert er über den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte des STV Deutenbach, kann bei seiner „Triumph-Fahrradtour“ durch Deutenbach aber auch gleich Veränderungen in der Wahrnehmung feststellen. „Mich haben Leute gegrüßt und beglückwünscht, die kannte ich gar nicht.“ Einen Abstecher machte er dabei auch zum Sportgelände am Weihersberg und konnte stolz berichten: „Das Sportheim steht noch.“ Vor lauter Freude wurde es also nicht niedergerissen, wirklich gewundert hätte man sich wohl nicht, wenn die Feierlichkeiten ausgeartet wären. Ganz so schlimm war es dann aber doch nicht. Unfallfrei überstanden es sogar die alten roten Hängelampen im berühmt-berüchtigten STV-Keller, die fast schon traditionell zum Schwingen gebracht wurden. Irgendwann hatten auch die Wirtsleute ihr Veto aufgegeben und lauschten lieber den Texten Karl Dalls aus der urigen Musikbox, die in den letzten Jahrzehnten schon einige Feiern mitmachte. „Gefühlt 38-mal haben wir uns ‚Heute schütte ich mich zu‘ angehört und mitgegrölt.“ Man kann es sich bildlich vorstellen, dass der eine oder andere den Worten auch Taten folgen ließ. Auch die vereinseigene STV-Hymne wurde nicht nur einmal zum Besten gegeben.

Richtig emotional wurde es für Zeilmann, als er nach dem Schlusspfiff den obligatorischen Kreis betrat, der diesmal nicht nur aus seinen Spielern bestand. „Der Kreis ist diesmal um einiges größer gewesen. Auch mein Vater hat sich dazugesellt“, stellt sich auch heute nochmals Gänsehaut ein. Sein Vater hat übrigens, seit der damals kleine Arno sieben Jahre alt war, kein Spiel seines Sprösslings versäumt, sei es als Spieler oder als Trainer. „Da musste ich schon die eine oder andere Träne wegblinzeln“, gewährt der Hüne einen Blick hinter die Fassade. Nach Spielschluss gönnte er sich zusammen mit Co-Trainer Andreas Falk zur Feier des Tages eine Zigarre. „Das Beste war aber Timmy (Bergmann), Markus (Brattinger), nein das ganze Team ausgelassen feiern zu sehen.“ Alle konnten jedoch nicht mitfeiern. Co-Kapitän Daniel Bergmann buchte voreilig eine Reise nach Rhodos, wurde aber durch eine Live-Schalte entschädigt, sodass auch eine Delegation in Griechenland mit dem STV-Express feierte.



Aufrufe: 016.5.2017, 10:11 Uhr
Matthias JanouschAutor