2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der entscheidende Moment: Michael Riesters Blitztreffer in Minute 46 brachte den Sieg in einem turbulenten Spitzenspiel. F: Schmidbauer
Der entscheidende Moment: Michael Riesters Blitztreffer in Minute 46 brachte den Sieg in einem turbulenten Spitzenspiel. F: Schmidbauer

Weiden untermauert die Eins - Amberg bremst die Viktoria

18. Spieltag - Samstag: Galllier-Pflichtsieg gegen Ammerthal +++ Haibach stoppt "Abschter" Serie +++ Desolate Ansbacher vom WFV düpiert +++ Neudrossenfelder "Big-Points" gegen Erlenbach

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Die Oberpfalz-Spitzenteams aus Amberg und Weiden sind die großen Gewinner des Bayernliga-Rückrundenauftakts. Während sich die SpVgg SV Weiden zu Gast in Hof per Blitzkontertor im zweiten Durchgang knapp durchsetzen konnte, hatte der FC Amberg beim 3:0-Sieg gegen Aschaffenburg weniger Mühe als gedacht. Einen rabenschwaren Tag erwischte die SpVgg Ansbach, unnötig mussten die Unterfranken-Teams aus Erlenbach und Aubstadt in der Fremde die Segel streichen. Ein Pflichtsieg gegen Kellerkind Ammerthal gelang hingegen dem TSV Großbardorf.


SpVgg Bayern Hof - SpVgg SV Weiden 0:1 (0:0)
Die SpVgg SV Weiden hat die Tabellenführung mit einem Auswärtsdreier in Hof untermauert. Von Anpfiff weg suchten beide Teams den Vorwärtsgang. Die Abwehrreihen standen aber zunächst sicher. Kein Wunder, traf doch die beste Abwehr der Liga auf die drittbeste. Die Hofer versuchten die Weidener mit aggressivem Forechecking unter Druck zu setzen, um dann mit schnellen Bällen in die Spitze zügig zum Abschluss zu kommen. Und Weiden hatte so seine Probleme, produzierte immer wieder Fehlpässe im Spielaufbau. Mit zunehmender Spieldauer erhöhte Hof den Druck. Die Oberpfälzer versuchten nun mit schnellen Kontern zum Erfolg zu kommen. In der 39. Minute konnte Bayern-Keeper Jiri Bertelman einen 18-Meter-Knaller von Christoph Hegenbart entschärfen. Nach einer Ecke für Hof lag der Ball plötzlich im Weidener Kasten, doch zum Unmut der Heimfans entschied Schiedsrichter Steffen Ehwald auf Stürmerfoul (42.). Mit 0:0 ging es demzufolge in die Kabinen. Die zweite Hälfte begann aber mit einem Paukenschlag. Weiden konterte direkt nach Wiederanpfiff über Thomas Schneider. Der sah auf halbrechts den mitgelaufen Michael Riester und legte ab. Riester umkurvte noch Keeper Bertelman und schob die Kugel zum 0:1 in den leeren Kasten (46.). Hof antwortete mit wütenden Angriffen. Nur sieben Minuten später hatten die Bayern-Fans den Torschrei schon auf den Lippen. Daniel Gareis setzte einen Kopfball wuchtig an den Innenpfosten. Die Kugel sprang wieder ins Feld zurück, wo Johannes Kohl das Spielgerät im letzten Moment aus der Gefahrenzone befördern konnte (53.). Die Partie wurde nun ruppiger, immer wieder musste Schiedsrichter Steffen Ehwald schlichtend eingreifen. Hof war weiterhin sehr bemüht, doch entscheidend in Szene setzen konnten sich die Oberfranken nicht. In der Schlussphase wurde es dann so richtig hektisch. Thomas Wildenauer und Alexander Bareuther rutschten unglücklich ineinander, woraufhin die Fetzen flogen. Ralf Egeter und Harald Fleischer bekamen sich in die Haare und sahen daraufhin beide die rote Karte wegen Tätlichkeit (83.). Die Keilerei schadete den Hausherren mehr, denn nachdem sich die Gemüter wieder abgekühlt hatten, konnten die Hofer keinen Druck mehr entwickeln und die Oberpfälzer schaukelten das 0:1 über die Zeit.
Schiedsrichter: Steffen Ehwald (Geldersheim) - Zuschauer: 660
Tor: 0:1 Michael Riester (46.)
Rot: Harald Fleischer (83./SpVgg Bayern Hof/Tätlichkeit)
Rot: Ralph Egeter (83./SpVgg SV Weiden/Tätlichkeit)


FC Amberg - SV Viktoria Aschaffenburg 3:0 (3:0)
Drei Siege in vier Partien und das untermauert mit einem Torverhältnis von 17:0; zu Gast beim FC Amberg ist die Viktoria aus Aschaffenburg nach ihrem Höhenflug der letzten Wochen äußerst unsanft gelandet. Dank des nun fünften Siegs aus den letzten sechs Partien ist der FC Amberg vielmehr wieder mittendrin im Rennen um die Aufstiegsplätze. Bereits zur Halbzeit lagen die Unterfranken satt mit 0:3 in Rückstand. Sven Seitz auf Vorlage vom Marco Wiedmann (13.) und 14 Zeigerumdrehungen erneut FCA-Tortorschütze Seitz krönten einen bärenstarke Amberger erste halbe Stunde. Als die Hausherren danach ihren frühen Vorsprung zu verwalten begannen, setzte Frank Lincke in der Schlussminute der ersten Halbzeit eins drauf. Mit einem schier uneinholbaren Drei-Tore-Vorsprung starteten die Amberger dann aber zu passiv in den zweiten Durchgang. Keeper Matthias Götz musste mit vollem Einsatz den frühen Viktoria-Anschlusstreffer verhindern, der die Partie womöglich nochmal spannend gemacht hätte. In der Schlussviertelstunde, als es für eine Aschaffenburger Aufholjagd endgültig zu spät war, kamen dann die Hausherren wieder auf, vergaben durch Sven Seitz, Christian Knorr und Joker Simon Schwarzfischer aber ihre weiteren Hochkaräter. Unterm Strich blieb aus Amberger Sicht trotzdem ein imposanter Heimsieg gegen den Tabellenzweiten stehen. Einer, der den FCA wieder ganz nahe ran bringt an die Top-Ränge der Bayernliga Nord.
Schiedsrichter: Philipp Rank (München) - Zuschauer: 522
Tore: 1:0 Sven Seitz (13.), 2:0 Sven Seitz (27.), 3:0 Frank Lincke (45.)



SpVgg Ansbach - Würzburger FV 0:2 (0:0)
"Schlechter geht es fast nicht mehr", musste Ansbachs Abteilungsleiter Harald Riegler nach Schlusspfiff enttäuscht feststellen. Und er stand mit seinem deutlichen Urteil nicht alleine da. Keine einzige Torchance verzeichnete die SpVgg Ansbach gegen die Domstädter, die damit ihren dritten Auswärtssieg in Folge perfekt machen konnten. "Klar fehlten diesmal die besten Torschützen Bastian Herzner und Pascal Haltmayer sowie einige andere Stammspieler verletzungsbedingt, aber dennoch kann man von in der Bayernliga eingesetzten Akteuren verlangen, dass sie das Fußball-Einmaleins einigermaßen beherrschen", so Riegler. Seit einigen Wochen schon lassen die SpVgg-Spieler den nötigen Einsatz und die Kampfkraft vermissen. Trainer Fredi Skurka kann dieser sportlichen Misere bisher auch kaum Einhalt gebieten. So diktierten die Spieler des Würzburger FV, der ja im Umfeld derzeit einige Turbulenzen zu meistern hat, während der gesamten Spielzeit das Geschehen, hatten aber ebenso ihre Schwierigkeiten beim Umsetzen des Geplanten in die Tat. "Dass sie dennoch zu zwei Treffern kamen, war einerseits ihrem Eifer und ihrer Einstellung zuzuschreiben und andererseits dem absolut indiskutablen Abwehrverhalten der mittelfränkischen Regierungshauptstädter", wusste Riegler von einem erneut völlig verpatzten Ansbacher Auftritt zu berichten. Die Treffer von Andreas Hetterich (64.) und Andreas Zehner (73.) beförderten die Würzburger dank des dritten Siegs im vierten Spiel - trotz aller Turbulenzen - nun sogar in die obere Tabellenhälfte.
Schiedsrichter: Marcel Geuß (Haßfurt-Sylbach) - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Andreas Hetterich (64.), 0:2 Andreas Zehner (73.)



TSV Neudrossenfeld - SV Erlenbach 1:0 (0:0)
Einen ganz wichtigen Erfolg konnte der TSV Neudrossenfeld gegen die Remiskönige aus Erlenbach feiern. TSV-Trainer Detlef Hugel hatte auf die jüngsten Leistungen reagiert und sein Team umbesetzt. Das hatte eine gewisse Eingewöhnungszeit der Hausherren-Elf zur Folge: "Ja, wir haben etwas Zeit gebraucht, aber danach war es ein Spiel auf Augenhöhe", so TSV-Coach Detlef Hugel, der in dieser Phase eine gute Chance für die Unterfranken verbuchen musste, die durchaus zum 0:1 hätte führen können. Danach waren beide Seiten bemüht, die Führung zu erzielen: "Beide haben alles aus sich rausgeholt", so der Coach der Kicker aus dem Kulmbacher Land. Lange Zeit sah es allerdings nach einer torloser Punkteteilung aus, für den SV Erlenbach wäre es bereits das elfte Remis in dieser Spielzeit gewesen. "Wir haben ja eine gewisse Qualität nach vorne und die haben wir genutzt", freute sich Hugel. Einen Pass in die Tiefe erlief Daniel Meyer, der sich mit seinem Alleingang durchsetzen und den Siegtreffer erzielen konnte (81.). Hugel: "Wichtig war heute, dass hinten die Null gestanden ist. Unterm Strich war es ein verdienter, ein wichtiger Sieg."
Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer (Altenberg) - Zuschauer: 120
Tor: 1:0 Daniel Meyer (81.)



SV Alemannia Haibach - TSV Aubstadt 2:1 (0:1)
Viermal in Folge hatte der TSV Aubstadt zuletzt gewonnen, wodurch sich der Vizemeister aus der Gefahrenzone entfernen konnte. Zum Rückrunden-Auftakt setzte es allerdings wieder eine Niederlage, obwohl die Grabfelder bis zur 65. Minute sogar mit 1:0 geführt hatten. Am Ende hatte die Alemannia mit 2:1 die Nase vorne und schaffte nach drei Partien ohne Sieg endlich wieder einen Dreier. Zu Beginn versuchten die Haibacher gleich in die Partie zu kommen, was aber nur teilweise gelang, denn: "Aubstadt war bei Kontern und vor allem bei Standards immer gefährlich", berichtete Haibachs Pressesprecher Sebastian Macek. Eine dieser Situationen führte nach einer guten Viertelstunde auch zur Gästeführung. Nach einem abgefälschten Freistoß kam Jens Trunk an den Ball und schoss ein (17.). Davon erholten sich die Gastgeber lange Zeit nicht. "Wir hatten zwar auch unsere Chancen, konnten uns aber nicht so richtig durchsetzen", urteilte Macek. Nach Wiederbeginn drängten die Hausherren mit Macht, wollten den Ausgleich: "Aber Aubstadt blieb immer gefährlich", so konnte sich Haibach nie sicher fühlen. Christian Huth war es, der den Ausgleich einleitete. Der Ball wurde von einem Gästespieler abgelenkt, wodurch der Keeper Probleme bekam. Die Kugel fiel genau vor die Füße von Christian Breunig und der konnte egalisieren (65.): "Christian stand wieder mal da, wo ein Mittelstürmer stehen muss", so Macek. Mit einer Energieleistung besorgte Matthias Sänger, der sich gleich gegen mehrere Gegner durchsetzen konnte, den 2:1-Siegtreffer (84.). Am Ende war der Sieg glücklich aber nicht unverdient: "Wir freuen uns über diesen Dreier. Aber ich muss auch sagen, dass Aubstadt ein starker Gegner war. Die Partie hätte auch anders ausgehen können", so die Bilanz des SVA-Pressesprechers.
Schiedsrichter: Stefan Klerner (Lichtenfels) - Zuschauer: 280
Tore: 0:1 Jens Trunk (17.), 1:1 Christian Johannes Breunig (65.), 2:1 Matthias Sänger (84.)



TSV Großbardorf - DJK Ammerthal 3:1 (1:0)
Die Grabfeld-Gallier haben den erwarteten Heimdreier gegen die zuletzt so arg gebeutelte DJK Ammerthal eingefahren - nicht mehr, aber auch nicht weniger. In den ersten 45 Minuten passierte so gut wie nichts. Die 180 Zuschauer in der Bioenergie Arena bekamen Magerkost serviert. Als sich die meisten Fans schon auf den Weg machten, den Halbzeitsnack zu besorgen, sorgte jedoch Björn Schönwiesner doch noch für einen Paukenschlag. Der Mittelfeldmann des TSV wurde im Strafraum von den Beinen geholt, Schiedsrichterin Franziska Haider zeigte folgerichtig auf den Punkt. Gallier-Kapitän Manuel Leicht ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß zur 1:0-Pausenführung der Hausherren (45.+1). Eine Viertelstunde nach dem Pausentee brachte ein Konter der Bardorfer die Vorentscheidung. Alexander Mantlik legte ab auf Maximilian Zang, der wiederum das Spielgerät weiterleitete auf Simon Snaschel. Der 24-Jährige markierte zehn Meter vor dem Kasten freistehend das 2:0 für den Favoriten (61.). Fast eine Kopie des zweiten Bardorfer Treffers brachte nur fünf Minuten später die endgültige Entscheidung. Wieder kombinierten die Gallier schnell über die rechte Seite. André Rieß bediente in der Mitte Simon Snaschel, der erneut cool aus 14 Metern flach ins Eck verwandelte (66.). Das 3:1 der Ammerthaler in der 78. Minute war letztlich nur noch Ergebniskosmetik. TSV-Keeper Julian Schneider parierte einen DJK-Freistoß zunächst stark. Den Abpraller stocherte Bastian Leikam über die Linie. In der Schlussphase ließ Großbardorf aber nichts mehr anbrennen und brachte den Pflichtsieg über die Runden.
Schiedsrichter: Franziska Haider (Roth) - Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Manuel Leicht (45.+1 Foulelfmeter), 2:0 Simon Snaschel (61.), 3:0 Simon Snaschel (66.), 3:1 Bastian Leikam (76.)


Die Partie zwischen Memmelsdorf und Erlangen-Bruck konnte aufgrund widriger Platzverhältnisse nicht ausgetragen werden.


Das Freitagsspiel: Frohnlach darf nach 2:1 beim SCE wieder hoffen





Vorschau - die Samstagsspiele:


SpVgg Bayern Hof - SpVgg SV Weiden (Sa 15:00)
(Bilanz: kein Sieg HO - kein Remis - 1 Sieg SpVgg SV - Hin: 0:1)*
Wenn die SpVgg Bayern Hof in dieser Saison noch einmal ganz oben angreifen möchte, dann sollte sie das Heimspiel gegen den Tabellenführer aus Weiden gewinnen. Aber einfacher gesagt als getan. Die Hofer Bayern stehen auf Rang sieben, liegen zur Saison-Halbzeit acht Zähler hinter Rang eins. Nun geht es auf der "Grünen Au" eben gegen den Spitzenreiter, der nach der Vorrunde etwas überraschend die Pole-Position einnimmt. Hof will nun noch einmal angreifen und zumindest den zweiten Platz bei sechs Punkten weniger ins Visier nehmen. Es wird aber verdammt schwer für die Maloku-Elf, die Oberpfälzer zu knacken. Mit nur acht Gegentoren stellt die Defensive der Schwarz-Blauen ein schier unüberwindliches Bollwerk dar. Demgegenüber zählt die Hofer Offensive nicht zu den Prunkstücken der Liga. Mit 23 Volltreffern sind die Schwarz-Gelben in dieser Wertung eher graues Mitelmaß. "In den ersten Wochen hatten wir doch recht wechselhafte Ergebnisse. Siege, Unentscheiden und Niederlagen wechselten einander ab. Aber das hat sich stabilisiert. Nicht nur von den Ergebnissen her sondern auch von der Art und Weise, wie sich die Mannschaft präsentiert. Wir haben keinen Druck, wir haben nichts zu verlieren und freuen uns auf die Rückrunde", so Hofs Sportlicher Leiter Michael Voigt. "Wir fahren nicht nach Oberfranken, um dort zu verlieren", entgegnet der Weidener Coach Christian Stadler. Allerdings ist ihm auch vollkommen bewusst, dass das Gastspiel beim Regionalliga-Absteiger kein Zuckerschlecken, geschweige denn ein Spaziergang, werden wird. Ganz im Gegenteil: "Hof muss, wenn es vorne dran bleiben will, gegen uns gewinnen. Der Druck liegt also bei den Gastgebern", schiebt Stadler der SpVgg Bayern Hof die Favoritenrolle zu. Auch wenn seine Mannschaft derzeit Spitzenreiter ist und sich in guter Form befindet. Nur allzu gerne erinnert sich der SpVgg SV-Trainer an die Hinrundenpartie, in der seiner Elf "in einem sehr engen Spiel ein sehr guter Auftakt" gelungen ist. "Es waren Kleinigkeiten, die diese Begegnung entschieden haben. Und so wird es auch am Samstag sein", prognostiziert Stadler.




FC Amberg - SV Viktoria Aschaffenburg (Sa 16:00)
(Bilanz: kein Sieg FCA - 1 Remis - kein Sieg SVA - Hin: 1:1)*
Das zweite Topspiel des Tages steigt "am Schanzl". Dranbleiben, die Kluft nach weiter oben verringern, das ist das Ziel des FC Amberg. Der hat nach einer Achterbahnfahrt immerhin noch Platz fünf zum Ende der Halbserie erreicht. Zuletzt gab es vier Siege aus den letzten fünf Begegnungen. "Ein absolutes Spitzenspiel, auf das wir uns freuen", sagt FCA-Trainer Timo Rost. Gleichwohl ist dem Amberger Coach bewusst, dass mit den Unterfranken eine Mannschaft in die Oberpfalz kommt, die er "als das beste Team der Liga" bezeichnet. "Aschaffenburg ist für mich der absolute Favorit auf den Aufstieg", macht Rost auch keinen Hehl daraus, dass seiner Elf am Samstag lediglich die Außenseiterrolle zufällt. "Wir müssen alles reinhauen und versuchen, den Spielfluss und die Spielfreude der Aschaffenburger einzudämmen. Es werden die Kleinigkeiten sein, die diese Begegnung entscheiden." In den beiden Spielen nach der bitteren 1:4-Abfuhr in Neudrossenfeld ließen es die Oberpfälzer richtig krachen. Die SpVgg Ansbach wurde mit 7:0 aus dem Stadion geschossen und in Haibach setzte sich der FCA souverän mit 3:0 durch. Sechs Punkte fehlen zu Platz eins, vier zum zweiten Rang. Dort steht aktuell die Viktoria aus Aschaffenburg.



Der Regionalligaabsteiger ist mittlerweile nach anfänglichen Startschwierigkeiten so richtig ins Rollen gekommen. Aus den letzten vier Spielen haben die Aschaffenburger starke zehn Punkte mit 17:0 Toren geholt. Der 7:0-Erfolg in Ammerthal am vorigen Sonntag war eine Demonstration der eigenen Stärke. Nur ein Spiel in der Fremde hat die Viktoria bisher verloren. "Wir reisen am Samstag mit viel Respekt zum FC Amberg. Unser Gegner ist im Laufe der Vorrunde immer stärker geworden und gehört nach wie vor zu den Meisterschaftsfavoriten. Das Spiel gegen Ammerthal müssen wir ganz schnell vergessen, denn am Samstag erwartet uns ein ganz anderer Gegner. Sie werden mit allen Mitteln versuchen, uns zu schlagen", hat SVA-Teammanager Karlheinz Klug großen Respekt vor den Oberpfälzern, weiß aber auch um die eigene Stärke: "Trotzdem werden wir uns nicht verstecken und werden versuchen, unsere spielerische Stärke auszuspielen. Unser Ziel ist es, auf keinen Fall zu verlieren. Mit einem Unentschieden wären wir auch zufrieden." Die Aschaffenburger müssen verletzungsbedingt auf Zamir Daudi, Florian Haith und Arwed Kellner verzichten. Dafür ist Johannes Gerhart wieder im Kader, der letzte Woche in Ammerthal wegen eines Turniers der U19-Bayernauswahl nicht mit an Bord war.



SV Memmelsdorf - FSV Erlangen-Bruck (Sa 15:00) SPIELABSAGE
(Bilanz: 3 Siege SVM - kein Remis - 4 Siege FSV - Hin: 0:1)*
Eine Vorrunde zum Vergessen hat der SV Memmelsdorf hinter sich. Fünf Punkte, kein einziger Sieg - so lautet die mehr als enrüchternde Halbzeitbilanz der Oberfranken. Zuletzt konnte die Elf von Hans-Jürgen Heidenreich zumindest zwei Remis in Serie einfahren. Man muss der Truppe aus dem Bamberger Land aber auch zugutehalten, dass es personell seit geraumer Zeit äußerst bescheiden aussieht. Neben den langzeitverletzten Andreas Gerner, Sylvio Zweig, Christian Distler, Johannes Spath, Marco Gath und Benedikt Leicht, fallen nun auch noch Tobias Seifert, Fabio Ghiaccio, Emilian Paliyski und Markus Beiersdorfer aus. Stefan Scharf weilt zudem im Urlaub. "Gegen Bruck wollen wir dennoch endlich den ersten Dreier einfahren. Die Trainingsleistungen diese Woche waren gut", ist SVM-Coach Hans-Jürgen Heidenreich optimistisch für die kommende Heimaufgabe. Letzte Woche gegen den VfL Frohnlach waren die Memmelsdorfer wieder einmal nahe dran, doch selbst mit zwei Mann mehr auf dem Feld wollte der entscheidende Treffer nicht mehr gelingen. Man muss wohl kein Prophet sein, um abzusehen, dass der direkte Memmelsdorfer Klassenerhalt nur noch durch ein Wunder zu realisieren sein dürfte. Viel höher stehen die Chancen jedoch, am Ende der Saison noch auf einen Relegationsplatz zu springen, der nur sechs Punkte entfernt ist. Dafür müsste aber endlich mal ein Sieg her. Der FSV Erlangen-Bruck ist nach drei Niederlagen am Stück wieder auf einen Relegationsplätzen abgerutscht. Nun heißt es für die Wagner-Elf diesen Trend unbedingt zu stoppen.



SpVgg Ansbach - Würzburger FV (Sa 15:00)
(Bilanz: 6 Siege SpVgg - 2 Remis - 3 Siege WFV - Hin: 1:1)*
Tief in der Krise steckt der Aufsteiger SpVgg Ansbach. Die Mannen aus der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt haben aus den letzten fünf Spielen nur einen Punkt geholt. Es ist im Moment vor allem die Gegentorquote, die Ansbacher Erfolge verhindern. Nach der Misere der letzten Wochen steht die Skurka-Truppe gerade noch über dem rettenden Strich. Der gute Start in die Saison ist inzwischen aber Geschichte, das Punktepolster aufgebraucht. Pünktlich zum Rückrundenstart soll nun der Bock wieder umgestoßen werden. Mit dem Würzburger FV kommt eine Mannschaft in den Pigrol Sportpark, die momentan nicht nur mit Problemen auf dem Rasen zu kämpfen hat. Der Traditionsverein aus Unterfranken befindet sich in erheblicher finanzieller Schieflage (FuPa berichtete). Dabei wäre es von Vorteil, wenn sich die Würzburger rein aufs Sportliche konzentrieren könnten. Denn der WFV liegt nur drei Punkte vor den Abstiegs-Relegationsplätzen. Doch trotz der negativen Schlagzeilen rund um den Klub, konnte die Elf von Chefcoach Christian Graf zuletzt starke sieben Zähler aus den vergangenen drei Partien. Ein weiterer Sieg in Ansbach und die rote Zone ist zumindest tabellarisch wieder ein gutes Stück entfernt von den Zellerauern.




TSV Neudrossenfeld - SV Erlenbach (Sa 15:00)
(Bilanz: kein Sieg TSV - kein Remis - 1 Sieg SVE - Hin: 0:1)*
Neuling TSV Neudrossenfeld steckt tief im Keller und hat am vorigen Spieltag die Chance verpasst, gegen den Würzburger FV den Rückstand zu den rettenden Plätzen zu verkürzen. Vielmehr verlor das Team aus dem Kulmbacher Land gegen die Unterfranken mit 1:2. Nach der Pleite in der vorangegangenen Woche gegen den TSV Aubstadt war es die zweite Niederlage in Folge gegen einen direkten Kontrahenten im Tabellenkeller. Statt des erhofften Befreiungsschlags hat sich die Lage für den TSV wieder verschärft, der nun beinahe schon zum Siegen verdammt ist. "Für uns ist es ein kleiner Neuanfang", bezeichnete Trainer Detlef Hugel den Rückrundenstart. "Wir wissen, dass die Hinrunde nicht gut war. Wir wollen jetzt nochmal voll angreifen, aufgegeben haben wir uns noch lange nicht." Immerhin hat die Truppe von Chefcoach Detlef Hugel bisher fast alle Punkte zuhause geholt. Aber zuletzt war die Leistung unterirdisch. Trainer Detlef Hugel war sehr enttäuscht von seinem Team. Der SV Erlenbach hat am letzten Vorrunden-Spieltag mit dem 2:2 beim SC Eltersdorf das bereits zehnte Unentschieden der Saison geholt. Damit sind die Main-Franken die Punkteteiler Nummer eins der Liga. Ein Punkt ist der Mannschaft von Coach Jürgen Baier also immer zuzutrauen. Gereicht hat es darüber hinaus allerdings erst zu drei Siegen.



Ein vierter wäre für die Gäste enorm wichtig, denn die Gefahrenzone rückt eben wegen der häufigen Punkteteilungen immer näher. "Gerne erinnern wir uns noch an das 1:0 im Juli gegen den sympathischen Liganeuling aus Neudrossenfeld. Denn weitere Siege waren rar in der Vorrunde des SVE", weiß SVE-Fußballmanager Hartmut Heinrich. "Ähnlich wie in Eltersdorf wollen wir auch diesmal über den Kampf ins Spiel kommen." Personell gestaltet sich die Lage beim SVE wesentlich komplizierter als bei den Hausherren. Während der TSV bis auf die verletzten Sebastian Brand und Daniel Weickmann alle Mann an Bord hat - auch Neuzugang Papi Henriques, der endlich spielberechtigt ist - sind bei den Unterfranken Philipp Hörst, Marius Balles und Sebastian Göbig angeschlagen. Marius Trippels Einsatzchancen sind dagegen wesentlich höher, Lukas Retsch fehlt beruflich bedingt. "Es ist wie verhext, dass wir nicht einmal die gleiche Truppe wir im vorherigen Spiel aufs Feld schicken können. Doch Bange machen gilt nicht und viel Zeit zum Nachdenken bleibt ohnehin nicht. Wir wissen, dass Trainer Detlef Hugel eine kämpferisch starke Mannschaft besitzt, die auch in der Offensive tolle Einzelspieler in ihren Reihen hat. Auf jeden Fall werden wir versuchen zu gewinnen. Wir spielen nie auf Remis, auch wenn man das meinen sollte. Es muss ja auch mal auswärts mit einem Dreier klappen", erklärt Erlenbach-Trainer Jürgen Baier.



TSV Großbardorf - DJK Ammerthal (Sa 16:00)
(Bilanz: 3 Siege TSV - 1 Remis - 2 Siege DJK - Hin: 0:0)*
Von der Papierform her sind die Rollen klar verteilt. Die Grabfeld-Gallier sind Sechster, haben drei Spiele weniger absolviert, und damit noch alle Chancen in den Kampf um Meisterschaft und Halbzeittitel einzugreifen. Auch wenn der TSV zuletzt gegen den Herbstmeister aus Weiden daheim mit 0:2 verloren hat, so haben die Unterfranken immer noch gute Karten und die wollen sich die Gastgeber nicht nehmen lassen. Die Serie von zehn ungeschlagenen Spielen ist zwar nun zu Ende gegangen, Trainer Dominik Schönhöfer hat mit der DJK Ammerthal aber einen absolut schlagbaren Gegner vor der Brust und will schnell wieder zurück in die Erfolgsspur. "Es ist natürlich ein anderes Spiel als gegen Weiden für unsere Jungs, aber ich bin sicher wir wollen die Niederlage wettmachen und deshalb wird meine Mannschaft hochmotiviert und konzentriert an die schwere Aufgabe gegen Ammerthal ran gehen", redet Schönhöfer auch den Gegner stark. "Wir haben auch gegen Weiden unser Potenzial gezeigt und darauf wird es auch gegen Ammerthal ankommen. Wir haben uns dort im Hinspiel sehr schwer getan und wissen um die knifflige Aufgabe, die wir zu lösen haben. Aber wir wollen zu Hause natürlich vor allem gut und möglichst erfolgreich spielen." Die DJK Ammerthal ist nicht nur Vorletzter, sondern steckt ganz tief im Schlamassel. Der Effekt des Trainerwechsels ist verpufft und hat bisher nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Im Gegenteil: die Oberpfälzer haben mittlerweile sechs Spiele in Folge verloren. Gerade in den letzten beiden Partien gegen die Spitzenteams aus Weiden und Aschaffenburg präsentierte sich die DJK erschreckend schwach. Mit 0:5 und 0:7 wurden die Ammerthaler abgewatscht und zeigten dabei kaum Gegenwehr. Keine Frage, mit Darbietungen wie in den vergangenen Wochen führt der Weg der DJK schnurstracks in die Landesliga. Außer, ja außer, der Gegentrend wird schnellstmöglich eingeleitet, im Idealfall schon mit einem Überraschungspunktgewinn im Grabfeld.



SV Alemannia Haibach - TSV Aubstadt (Sa 16:00)
(Bilanz: 10 Siege SVA - 4 Remis - 5 Siege TSV - Hin: 2:0)*
Zum Ende der Hinrunde ist die Alemannia ins Trudeln geraten. Ein Unentschieden gegen Aufsteiger Ansbach und zwei Niederlagen ohne eigenes Tor in Aschaffenburg (0:5) sowie gegen Amberg (0:3) sind zu verdauen. Trotz der kleinen Schwächephase zum Ende der Vorrunde hat die Alemannia eine ganz starke erste Saisonhälfte abgeliefert. Trainer Klaus Hildenbeutel ist es gelungen, nach der Spielerflucht im Sommer in kürzester Zeit eine homogene und kampfstarke Truppe zu formen. Mit 25 Punkten rangieren die Haibacher auf Platz acht. Ein Heimerfolg würde die Aussicht Richtung Klassenerhalt weiter verbessern. Im Endspurt der Hinrunde hat der TSV Aubstadt den Sprung raus aus dem Tabellenkeller doch noch geschafft. Jetzt wollen die Grabfelder den Lauf nutzen und nachlegen. "In Haibach erwartet uns eine spielstarke und technisch versierte Mannschaft. Da sie ja unsere Tabellennachbarn sind, wird es ein ganz wichtiges Spiel für beide Seiten. Wir brauchen wieder einen Sahnetag wie letzte Woche. Meine Jungs sind gut drauf und bereit, alles zu geben", blickt TSV-Coach Josef Francic dem Auswärtstrip zuversichtlich entgegen. Verzichten müssen die Aubstädter dabei auf die beiden langzeitverletzten Sascha Bäcker und David Noack.






Vorschau - die Sonntagspartie:

SSV Jahn Regensburg II - SpVgg Jahn Forchheim (So 15:00)
(Bilanz: 6 Siege SSV - kein Remis - 3 Siege SpVgg - Hin: 2:5)*
Platz vier mit zehn Siegen und einem Unentschieden zur Saisonhalbzeit ist ein großer Erfolg für die junge Mannschaft des SSV Jahn Regensburg II. Die Gastgeber haben nun die Chance, mit einem weiteren Dreier nach Punkten zu den Oberfranken aufzuschließen. Zudem hat die Regensburger Profireserve mit Jahn Forchheim noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen. Am ersten Spieltag setzte es eine deutliche 2:5-Abfuhr. "Wir hatten auch im letzten Spiel Chancen über Chancen. Wenn wir diese gegen Forchheim auch wieder rausspielen und auch nutzen können, dann haben wir eine gute Möglichkeit", baut Regensburgs Trainer Ilija Dzepina darauf, dass seine Offensivabteilung ählich wirbelt wie vergangene Woche gegen Erlangen-Bruck. Verzichten müssen die Oberpfälzer auf Stürmer Andreas Jünger, der erneut wegen einer Zerrung ausfällt. Und: die Grippewelle hat das Team auch in der dritten Woche in Folge im Griff. Jetzt hat es Torwart Daniel Hanke und Sinan Canac erwischt. Fraglich ist auch, ob Martin Sautner mitwirken kann. Sein Einsatz wird sich kurzfristig entscheiden. "Wir freuen uns über unsere gute Platzierung. Vor allem aber sind wir sehr zufrieden, dass wir mit den vielen jungen Spielern im Konzert der Großen mitmischen können. Nun kommt Forchheim, das lange oben stand. Wir wissen, dass der Gegner sehr viele gute Spieler hat und wir respektieren ihre Leistung. Das wird bestimmt ein interessantes Spiel", rechnet Dzepina mit einer flotten Begegnung. "Wir spielen am Sonntag gegen die Mannschaft der Stunde", weiß SpVgg Jahn-Coach Michael Hutzler. "Die Regensburger rücken immer näher an die Spitze heran. Wir werden versuchen, gegenüber dem Hof-Spiel ein bisschen draufzulegen." Verletzungsbedingt fehlen bei den Gästen Steffen Konrad, Georg Neudecker und womöglich Stammkeeper Rüdiger Beck.




* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)


Aufrufe: 025.10.2014, 19:48 Uhr
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