Schwandorf. Neun Niederlagen, 29 Gegentore und nur zwei Siege – so lautet die magere Bilanz des SC Ettmannsdorf. Die logische Konsequenz: Mit nur zehn Punkten aus 15 Partien rangiert die Elf von Coach Timo Studtrucker derzeit einsam am unteren Ende des Tableaus. In der vierten Saison in der Fußball-Landesliga Mitte scheint der Klassenerhalt für die Ettmannsdorfer somit ferner denn je.
Trotz zahlreicher kritischer Stimmen hat Studtrucker den Glauben an sich selbst und vor allem an seine Akteure noch nicht verloren: „Natürlich ist die derzeitige Situation für uns alle unbefriedigend. Dennoch bin ich mir sicher, dass wir stark genug sind, um zumindest einen Relegationsplatz zu erreichen.“ Das rettende Ufer rückte für die Ettmannsdorfer aber bereits früh in weite Ferne, denn schon zum Saisonbeginn kassierte der SC satte fünf Niederlagen in Serie. „Wir waren selbst Schuld. Wir hätten das Zeug dazu gehabt, diese Partien zu gewinnen“, blickt der Coach zurück. Ein Grund für den Fehlstart sei aber vor allem die Vielzahl an verletzten Akteuren gewesen, wie Studtrucker erklärt. „Zudem haben wir mit Markus Fenk einen erfahrenen und unersetzlichen Spieler verloren“, moniert der Trainer. Um solche Ausfälle zu kompensieren, verstärkte sich das derzeitige Landesliga-Schlusslicht schon während der Sommerpause. „Durch Johannes Böhm, Lukas Rothut und Maximilian Nimsch haben wir an Qualität gewonnen. Trotzdem handelt es sich dabei aber überwiegend um junge Spieler, die noch keine Erfahrung gesammelt haben. Fakt ist, dass diese Spieler nicht alle Positionen adäquat besetzen können. Auf ihren agieren sie gut, auf anderen sind sie allerdings nur der Notnagel“, blickt Studtrucker zurück. In der Breite hätte der SC demzufolge nicht alle Baustellen optimal behoben.
Vor allem sei sein Ensemble aber „von der Stärke der Liga“ überrascht gewesen, wie Studtrucker preis gibt. „Die junge Generation zeigt Charakterschwächen. Die noch unerfahrenen Spieler neigen oftmals zur Selbstüberschätzung und sind auch nicht mehr solche Teamplayer wie die, die ich von meiner Zeit früher kenne“, gesteht der Trainer. Nichtsdestotrotz: Ausreden gibt es für Studtrucker nicht. Vielmehr stellt er klar: „Wir sind jetzt in einer Situation, in der wir dringend gewinnen müssen. Der Druck, den Anschluss nicht zu verlieren, ist enorm. Das spürt man natürlich auch im Team. Die Spieler sind unsicher, aber jetzt ist Wille erforderlich.“
Timo Studtrucker wünscht sich angesichts der fußballerischen Situation in Schwandorf mehr Unterstützung der Anhänger. „Der SC Ettmannsdorf leistet in meinen Augen wahnsinnig gute Arbeit, auch im Jugendbereich“, erklärt er. „Es ist Schade, dass das nicht mehr honoriert wird. Es gibt bei uns keinen anderen Verein, der in der Landesliga spielt. Der Fußball auf diesem Niveau würde aus der Region verschwinden.“ Der Ettmannsdorfer Coach trainiert seine Mannschaft bereits in der vierten Saison – und das stetig in der Landesliga. Zuvor führte Studtrucker den SC Katzdorf von der Kreisklasse in die Kreisliga. 2013 wechselte er schließlich nach Ettmannsdorf und belegte in seiner ersten Saison den siebten Tabellenplatz. Die folgenden Spielzeiten beendete der SCE als Rangelfter und als Rangneunter.