Streit trübt Freude über Turniersieg

Doch Haggs Freude über den Etappensieg auf dem Weg zum ersten Punktspiel am 6. August (Heimspiel gegen den SV Linx) war stark eingetrübt angesichts einer offensichtlich heftigen vereinsinternen Auseinandersetzung mit dem neuen Sportlichen Leiter Robert Hermanutz. Der habe ihm nämlich unlängst quasi sämtliche Fähigkeiten als Trainer abgesprochen, sagte Hagg gestern gegenüber der SZ.

Hagg, der bereits in der vergangenen Saison, die bekanntlich mit dem Abstieg aus der Oberliga endete, (nachdem er den Club in der Saison 14/15 gegen alle Vorzeichen in der Oberliga gehalten hatte), intern immer wieder mal in die Kritik geraten war, schießt nun zurück: "Ich weiß nicht, was den neuen Sportlichen Leiter dazu berechtigt, mir vorzuwerfen, dass ich quasi keine Ahnung hätte von Taktik und Trainingsplanung. Ich kann nur sagen: Seit einigen Monaten muss ich hier ständig gewisse Dinge schlucken. Es ist vieles vorgefallen. Aber ich bin hier nicht der Schuhabtreter. Ich lasse mir das jetzt nicht mehr gefallen."

An Rücktritt denke er jedoch nicht, sagte Hagg am Sonntag.

Robert Hermanutz bestritt auf SZ-Anfrage, dass er sich in besagter Form gegenüber Hagg geäußert habe. Mehr wolle er zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht zu dem Thema sagen: "Kein Kommentar", so Hermanutz.

Hagg bemängelt außerdem, dass sich mit insgesamt aktuell 32 Spielern für erste Mannschaft und F-Team dieselben personellen Probleme abzeichnen würden wie in der abgelaufenen Saison, als das F-Team wegen Spielerknappheit beinahe vom Spielbetrieb hatte abgemeldet werden müssen. "Da müssen noch sechs bis acht Spieler kommen. Sonst haben wir die gleichen Probleme wie in der Vorsaison", so Hagg.

"Wir sind aktiv in dieser Richtung tätig, aber es bringt jetzt auch nichts, mit Namen zu spekulieren", so Robert Hermanutz, in dessen Aufgabengebiet die Spielerakquise fällt.

Starker Auftritt gegen Berg

Am Freitag zeigten jene SCP-Spieler, die bereits unter Vertrag stehen, dass sie auch zu überraschen verstehen. Wie wenig in Markdorf mit einem Sportclub-Finalsieg über Berg gerechnet wurde, zeigte die Aussage eines Mitglieds des Turnierorganisationsstabs nach dem Schlusspfiff von Ex-Bundesligaschiedsrichter Michael Kempter: "Ich hätte 500 Euro darauf gesetzt, dass Berg dieses Endspiel gewinnt." Durch Treffer von Holzmann (27.), Frank (31. und 62.) und Stützle (86.) sicherte sich jedoch der SCP, der sich in den Gruppenspielen (3:2 gegen Landesligist SC Markdorf, 2:2 gegen Landesligist Spvgg FAL) noch ziemlich schwer getan hatte, die Turniertrophäe.

Haggs Erklärung für die Leistungsexplosion seiner jungen Mannschaft: "Gegen Markdorf und gegen FAL mussten wir das Spiel selbst machen. Und das ist bekanntlich nicht so einfach. Gegen Berg hatten wir es ein wenig leichter: Da konnten wir dann selbst unser schnelles Umschaltspiel aufziehen. Und das haben die Jungs dann auch wirklich hervorragend gemacht."