2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Grenzwertiger Einsatz: Samir Housseini von Rot-Weiß Norderstedt (li.) lässt Samir Kabashi vom SV Henstedt-Ulzburg (schwarz) über die Klinge springen. Foto: Sell
Grenzwertiger Einsatz: Samir Housseini von Rot-Weiß Norderstedt (li.) lässt Samir Kabashi vom SV Henstedt-Ulzburg (schwarz) über die Klinge springen. Foto: Sell

Strand 08 gewinnt den Integrationscup

Spannung bis zuletzt: Elfmeterschießen bringt Entscheidung gegen TSV Schilksee II / Auch "kleines Finale" zwischen SVHU und VfB Lübeck II per Elfer-Vergleich enstschieden

Der NTSV Strand 08 hat den Sparda-Bank-Integrationscup 2014/15 gewonnen. Der Verbandsligist entschied das Finale der Endrunde, die auf den Plätzen des TS Einfeld in Neumünster stattfand, gegen den Kreisligisten TSV Schilksee II erst im Elfmeterschießen mit 4:1 für sich. Nach Ablauf der regulären Spielzeit, in diesem Wettbewerb sind es stets 30 Minuten, hatte es noch 0:0 gestanden.

Bei den Kickern von der Ostsee war die Freude entsprechend groß, schließlich darf sich die Elf von Trainer Daniel Safadi über einen Siegercheck in Höhe von 4000 Euro freuen. ,,Wir hätten das Endspiel gerne schon vor dem Elfmeterschießen für uns entschieden, denn so etwas ist ja reine Glückssache", sagte Safadi.

Tatsächlich merkte man seiner Mannschaft den Siegeswillen an. Denn im Finale entwickelte sich schnell ein Spiel auf ein Tor - nämlich auf das der Regionalliga-Reserve aus Schilksee. Die größte Möglichkeit vergab dabei 08-Offensivakteur Sahid Wahab, der bereits nach knapp fünf Minuten nur den Pfosten traf. Trotz aller Bemühungen der weiterhin drückenden ,,Strandpiraten" blieb es torlos.

Beim Entscheidungschießen kristallisierten sich schließlich die Schilkseer Bilal Üzer und Max Buhse als die tragischen Helden heraus. Denn beide Akteure verschossen ihren Versuch vom Punkt. Während Üzer den Ball übers Tor drosch, scheiterte Buhse an Strands Schlussmann Kevin Klasen. Somit war es Klasens Teamkollege André Kalbau vergönnt, den entscheidenden Penalty zu versenken.

,,Wir hatten sehr schwere Beine, da wir bereits an den beiden Tagen zuvor gespielt haben. Wir dürfen uns also freuen. Aber unser Ziel war von Vornherein das Finale. Und den Sieg dort haben wir verdient", fand 08-Coach Safadi. Das Auftreten seiner Equipe im gesamten Turnierverlauf bezeichnete der Übungsleiter als ,,sehr souverän".

Dabei sah der 33-Jährige allerdings eine Ausnahme. Diese war die 0:2-Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen den VfB Lübeck II. ,,Da hatten wir ein kleines Tief. Doch das kam als Wachmacher vielleicht genau zum richtigen Zeitpunkt", befand Safadi, nach dessen Auskunft noch nicht feststehen soll, was mit der stattlichen Prämie passieren soll.

Beim unterlegenen Finalisten TSV Schilksee II sollte ob der knappen Niederlage keinerlei Wehmut aufkommen. ,,Wir haben unser Soll mehr als erfüllt, denn weil wir gleich sieben Urlauber zu ersetzen hatten, konnten wir lediglich 13 Spieler aufbieten. Da ist ein zweiter Platz absolute Spitzenklasse", freute sich Schilksee II-Trainer Paul Schramm, für den es bemerkenswert war, dass seine Schützlinge im vier Duellen mit Teams aus der Schleswig-Holstein-Liga lediglich ein Weitschusstor kassierten.

Dabei sah er die Leistung der ,,Fördekicker" nicht rundum positiv: ,,Wir sind nicht gut gestartet. Da musste ich nach dem Spiel gegen Rot-Weiß Norderstedt (1:1; Anm. d. Red.) etwas lauter werden. Aber insgesamt bin ich total zufrieden. Wir haben letztlich das Beste draus gemacht", fand Schramm, der auch bekannte, dass ,,Strand 08 das Finale völlig verdient gewonnen" hat.

Für die Truppe aus der Kreisliga Kiel bleibt immerhin die stattliche Summe von 3500 Euro. ,,Ich hoffe, dass wir das Geld in unsere Ausrüstung stecken können", wäre für Schramm beispielsweise ein kompletter Satz Trainingsanzüge wünschenswert.

Während es auch in den beiden Halbfinal-Partien torlos geblieben war und somit das Elfmeterlos entscheiden musste, fielen im Spiel um Platz 3 immerhin zwei Tore. Doch der Verbandsligist VfB Lübeck II und der SH-Ligist SV Henstedt-Ulzburg trennten sich mit 1:1, wodurch auch hier die Partie vom Elfmeterpunkt entschieden werden musste. Es gewann die Lübecker Reserve, die mit 5:3 die Oberhand behielt und somit 3000 Euro einstrich. Für den SVHU blieben immerhin 2500 Euro.

Die gleiche Prämie wie Henstedt-Ulzburg erhielt auch die siegreiche Mannschaft bei den Frauen - der TSV Klausdorf. Dieser gewann alle seine Begegnungen, blieb im gesamten Turnierverlauf ohne Gegentor und verwies die SG Wilstermarsch deutlich auf den zweiten Platz.

Nicht nur, aber auch in sportlicher Hinsicht präsentierte sich der TS Einfeld als ein guter Gastgeber. Denn die Truppe vom Roschdohler Weg landete auf dem achten und somit letzten Platz. Dennoch strichen die Schwarz-Weißen 1250 Euro ein. ,,Das war für uns von Anfang an nur ein Bonus. Der sportliche Aspekt war dabei zweitrangig", erklärte TSE-Obmann Ulrich Brandt.

Die Gastgeber betrieben praktisch vereinsinterne Integration, traten sie doch mit einer gemischten Mannschaft, bestehend aus der Ligamannschaft und der eigenen Zweiten an. Von der Organisation her war Brandt zufrieden. Er räumte aber ein, dass der C-Platz etwas schwieriger zu bespielen war. Ursprünglich hatte Einfeld den Vorschlag unterbreitet, statt des C-Platzes das Geläuf auf der benachbarten Alexander-von-Humboldt-Schule zu nutzen. Beim SHFV entschied man sich allerdings dagegen, um das Geschehen etwas zu ballen.

Von SHFV-Seite zeigte man sich ebenfalls erfreut über den Ablauf. ,,Wir sind sehr zufrieden. Alle sind verletzungsfrei geblieben, die Anlagen in einem Topzustand und sind in Schleswig-Holstein sehr zentral gelegen."

SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer hob noch einmal den Hintergrund des Turniers hervor: ,,Dass das Thema Integration zusehends wichtiger wird, zeigt die gesellschaftspolitische Situation. Mit Neumünster haben wir einen tollen Standort für die Durchführung des Turniers gefunden."

Aufrufe: 019.7.2015, 21:30 Uhr
SHZ / Grischa MalchowAutor