2024-04-16T09:15:35.043Z

Im Nachfassen

Stift Quernheim trotzt in Muckum den Widrigkeiten

FUSSBALL-Bezirksliga: Gelungene Auswärtsfahrt des VfL Holsen / TuS Bruchmühlen schlägt aus seinem Chancenplus kein Kapital

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Arbeit für die Waschmaschine: Stift Quernheims Florian Laege ist vom matschigen Untergrund in Muckum gezeichnet.


Auswärtsfahrten mit dem Bus sind in der Fußball-Bezirksliga für die Mannschaften aus dem Bünder Land eher eine Seltenheit. Nimmt man allerdings das Spiel beim SV Häger als Gradmesser, könnte der VfL Holsen in Zukunft häufiger auf diese Transportmöglichkeit zurückgreifen. Beim 5:2-Auswärtssieg, zu dem Flügelspieler Niklas Wüllner drei Treffer beisteuerte, zeigten die Holser eine starke Leistung und stellten Trainer Frank Schwöppe vollauf zufrieden. „Das mit der Busfahrt war eine feine Sache, der Sieg hat natürlich für eine gute Stimmung gesorgt“, freute sich Schwöppe über das von Schiedsrichter-Obmann Erich Walkenhorst organisierte Großraumgefährt. Für das nächste Spiel des VfL am Sonntag, 30. November, beim TuS Lohe hätten Spieler und Trainer gegen eine weitere Busfahrt wohl nichts einzuwenden.
„Drei Punkte in Bruchmühlen zu holen, das muss man erstmal schaffen“, sagte ein zufriedener Helmut Küppers, der seinen Trainer Jörg Rodewald vertretende Co-Trainer und Mannschaftsverantwortliche der SV Eidinghausen-Werste, nach dem 3:2-Erfolg beim TuS Bruchmühlen, und zollte seinen Respekt vor dem Verlierer. Der TuS Bruchmühlen hatte für seinen Trainer Christian Meyer zwar ein „Chancenplus“ – doch wer seine Möglichkeiten nicht nutzt, kommt dann schon mal zu spät im Fußballer-Leben. Da war die SVEW etwas anders gestrickt. Nie gaben sich die Gäste mit einem Punkt zufrieden, von einem Rückstand ganz zu schweigen. Ziemlich cool nutzte Madalin Militaru seine durch die nachlässig aufgestellte TuS-Mauer geschenkte Freistoß-Chance als Antwort auf die 1:0-Führung des TuS durch Luigi Di-Bellas Freistoß eine Minute zuvor. Kaum hatte Sven Kampe in der 73. Minute eine der wenigen sehenswerten Kombination des TuS Bruchmühlen mit dem 2:2 abgeschlossen, bliesen die Gäste wieder zur Attacke. Auch wenn dem Torschützen zum 3:2 für Eidinghausen-Werste, Hussein Hamdan, nur fünf Minuten später der Ball zufällig vor die Füße fiel, war die erneute Führung der Gäste das Ergebnis permanenten Drucks auf die TuS-Defensive. Ähnliches gelang dem TuS in der Schlussphase nicht. So gesehen verließ der SVEW auch als Punktsieger den Sportplatz in Ostkilver.
Gelungene Kombinationen, gepflegtes Kurzpassspiel und ansprechendes spielerisches Niveau hatte die Partie des FC Muckum gegen Stift Quernheim nicht zu bieten. Das lag jedoch nicht an den technisch durchaus gut ausgebildeten Akteuren beider Mannschaften, sondern am matschigen und völlig aufgeweichten Untergrund, der für nahezu irreguläre Bedingungen sorgte. „Es ist eigentlich eine Unverschämtheit, einen städtischen Sportplatz so zu ruinieren“, hatte Gästetrainer Michael Albrecht wenig Verständnis für die nicht erfolgte Platzsperre.
Froh zeigte sich Albrecht, dass sein ohne Kevin Weinhardt, Sebastian Kropp und Manuel Vette angetretenes Team die Bedingungen annahm und durch Tore von Caner Yakmaz und Maximilian Laege mit 2:0 gewann. „Für Caner freut es mich ganz besonders“, gönnte der Trainer seinem immer wieder von Verletzungen geplagten Offensivspieler den Treffer.
Muckums Trainer Ümüt Gözlükcü fühlte sich dagegen an das Spiel seiner Elf gegen den VfL Holsen erinnert, das ebenfalls mit 0:2 verloren ging. „Wir halten das Spiel lange offen, kassieren dann aber durch individuelle Fehler zwei Gegentore und verlieren das Spiel“, sagte ein enttäuschter Gözlükcü. „Wir sind vor allem in der zweiten Hälfte gut ins Spiel gekommen und hatten gute Chancen“, spielte der Coach auf die beiden Kopfbälle von Anton Martin an. „Da war diesmal mehr drin, aber so ist es halt, wenn du unten stehst.“

Aufrufe: 020.11.2014, 11:24 Uhr
Björn Kenter/Ulrich Finkemeyer/Foto: Björn KenterAutor