2024-04-15T13:50:30.002Z

Allgemeines
Tino Häuser erlebte viele Höhepunkte während seiner Trainerzeit bei RWO Alzey.
Tino Häuser erlebte viele Höhepunkte während seiner Trainerzeit bei RWO Alzey.

Sternstunden mit RWO Alzey

Hinter dem Trainer aus Hackenheim liegt ein „sportliches Topjahr“

ALZEY. Ab und an gibt es in diesen Tagen mal zehn Minuten, in denen Tino Häuser ihn bewegende Bilder des Jahres Revue passieren lässt. Einer der Hauptfilme im Kopfkino ist dabei der Sport - oder besser: der Fußball. Und das, was er als Trainer des Landesligisten RWO Alzey erlebt hat. „Was das Sportliche anbelangt, war 2016 ein Topjahr für mich“, resümiert der Hackenheimer.

Als vor fast einem Jahr mit Raketen und Böllern 2016 begrüßt wurde, ahnte Tino Häuser nicht, dass es ihn an den Wartberg nach Alzey verschlagen würde. Klar, mit TuS Hackenheim hatte sich der Trainer bereits verständigt, dass die konstruktive Zusammenarbeit zum Saisonende beendet würde. Ob und wie er danach als Coach weitermachen würde, war zu dem Zeitpunkt aber völlig offen.

Nur eins wusste er schon damals: „Ich würde mich nirgendwo andienen“. Brauchte er auch nicht. Kaum sickerte die Information durch, dass Tino Häuser wieder auf dem Trainermarkt verfügbar ist, klingelte das Telefon. Unter anderem fragten Bezirksligisten aus dem Alzeyer Land an, ob sich der 47-Jährige kein Engagement bei ihnen vorstellen könnte. Die meisten aber kamen zu spät, weil RWO Alzeys hellhöriger Sportlicher Leiter, Hans-Karl Schäfer, schon vorher die Flöhe hatte husten hören. Häuser erinnert sich, als sei es eben gewesen. „Wir waren uns schnell einig. Insofern stellte sich erst gar nicht mehr die Frage nach den anderen Angeboten.“

Der Lackierer macht sich keine Gedanken darüber, wohin sein Weg ohne Schäfers Anruf hätte führen können. Warum auch? Auf dem Rasen in Sichtweite des Wartbergbades schwimmt er mit seiner Mannschaft auf einer Welle des Erfolgs - auf Platz zwei rangiert er mit seinem Team, Tendenz: aufstrebend. Trotz zuweilen beängstigend dünner Personaldecke. Und es klingt absolut glaubwürdig, dass er bislang immer „mit einem guten Gefühl zum Wartberg“ pendelte.

Das Engagement 35 Kilometer fern der Heimat hat Häusers Leben verändert. „Meine Freizeit ist weniger geworden“, sagt er unter Hinweis auf die Fahrtzeiten zwischen Hackenheim und Alzey. Die kannte er zwar noch aus der Zeit, als er selbst aktiv im Wartbergstadion spielte. „Aber ich musste mich erst wieder dran gewöhnen“, räumt er ein.

Sieg über Rülzheim macht viel Mut

Die Erlebnisse mit seiner Mannschaft sorgten jedoch für ausreichend angenehme Gedankenspiele während der Autofahrt. Da war der überraschend starke Saisonauftakt, schildert Häuser: „Das Spiel gegen den SV Rülzheim, als wir diese Spitzenmannschaft 3:0 geschlagen hatten. Das ist eine technisch sehr starke Mannschaft, mit das Beste, was die Landesliga zu bieten hat. Da habe ich erkannt, dass wir gegen die Guten bestehen können. Und es hat mich mir Mut gemacht für die folgenden Spiele sowie die Zuversicht gestärkt, wir können erreichen, was wir wollen“.

Ein weiteres Highlight war für Häuser das Spiel beim Aufsteiger Maxdorf. 0:3 lag sein Ensemble nach 20 Minuten zurück. Dank des Treffers von Jannik Wex ging es mit 1:3 in die Pause. Der Coach: „In der Pause sagte ich, Männer, wenn wir jetzt nicht das 1:4 fangen, dann geht hier noch was“. Er sollte recht behalten. Die Partie wurde gedreht, auch dank der geschickten Einwechslungen und Umstellungen im Team. „So etwas geht nicht immer - da haben wir aber wirklich alles richtig gemacht“.

Schöne Bilder, aber nur wenig Zeit

Auch der Sieg bei Wormatia Worms II war eine Sternstunde. „Da lagen wir 0:1 zurück, gegen eine Mannschaft, gespickt mit lauter guten Spielern. Und dann drehst Du das Ding. So etwas bleibt hängen“, resümiert Tino Häuser.

So schön die Bilder sind, bleibt dem besonnenen Familienvater nicht allzu viel Zeit, in den überwältigenden Erinnerungen zu schwelgen. Immerhin ist er zur Zeit auch noch Bauherr, das eigene Heim will gestaltet werden. Umso mehr freut er sich auf ein paar stille Stunden an Silvester, daheim „im kleinen Kreis“, wie er sagt.



Aufrufe: 029.12.2016, 18:00 Uhr
RedaktionAutor