2024-04-23T13:35:06.289Z

Halle
Im Viertelfinale der Kreismeisterschaft trickste Ümit Konyar gegen die TSG Pfeddersheim (rechts Mathias Tillschneider). Obwohl es schwerer als am Vortag war, traf der Gau-Bickelheimer einmal auch gegen den Oberligisten.
Im Viertelfinale der Kreismeisterschaft trickste Ümit Konyar gegen die TSG Pfeddersheim (rechts Mathias Tillschneider). Obwohl es schwerer als am Vortag war, traf der Gau-Bickelheimer einmal auch gegen den Oberligisten.

Sternstunde unterm Hallendach

ÜMIT KONYAR TSG Gau-Bickelheims Stürmer markiert in sechs Spielen rekordverdächtige 25 Tore

Gau-Odernheim. Links eine Täuschung und rechts vorbei. Oder: Rechts eine Täuschung und links vorbei. Egal, was Ümit Konyar auch machte, es war von Erfolg gekrönt. Der perfekte Tag des Fußballers, der von Hause aus Stürmer ist, hatte am Ende 25 Tore zur Folge. Damit trug der 31 Jahre alte Angreifer maßgeblich zum Turniersieg seiner TSG Gau-Bickelheim bei. Sie gewann die dritte Qualifikation zur inoffiziellen Kreismeisterschaft, wo sie tags drauf bis ins Viertelfinale vorstieß. Dann fand der A-Klassist seinen Meister im späteren Sieger TSG Pfeddersheim. Allerdings, das gehört zur Geschichte, hatte Konyar am Finaltag keinen Sahnetag mehr. Die Gegner waren stärker und hatten sich obendrein auf den Gau-Bickelheimer Stürmer eingestellt. Das war der Preis der Schlagzeile vom Vorabend.

Dennoch: Der Samstag, an dem Ümit Konyar 25 Tore in nur sechs zehnminütigen Spielen erzielte, wird in Erinnerung bleiben. Auch dem Papa zweier Kinder, der nicht minder von dieser sensationellen Trefferquote überrascht worden war: „Dass ich so häufig treffen würde, hätte ich im Vorfeld nie und nimmer gedacht“, erzählt er: „Alles, was ich machte, klappte. So Tage hat Du nicht allzu oft.“

Sicher lebte sein Spiel auch von der Qualität seiner Nebenleute. Ümit Delibasi und Cem Özcan in erster Linie, mit denen er seit Jahren zusammen in der Halle spielt. Und mit denen er sich außerhalb von Halle und Sportplatz prächtig verstehe. Sie unterstützen ihn, nachdem sich abzeichnete, dass Konyars Torausbeute rekordverdächtig werden könnte. „Extra aufgelegt hat mir aber keiner“, skizziert der Wissberger. Wohl aber sei er immer wieder von den Mitspielern gesucht worden.

Obwohl von den 39 Toren, die die Gau-Bickelheimer bei diesem Qualifikationsturnier markierten, 25 auf die Kappe Konyars gingen, hatten alle ihren Spaß. So wie immer, wenn es um den Hallenkick geht. Den können die TSGler verdammt gut – ob das Kind nun klassischer Hallenfußball oder Futsal heißt.

Niemand aus der Gau-Bickelheimer Mannschaft, der sich nicht mit Konyar über diesen außergewöhnlichen Tag gefreut hätte. Seit sechs Jahren trägt er nun das Trikot der TSG, war schon im Feld mehrfacher Torschützenkönig der A-Klasse. Keine Saison vergeht, in der der Speditionsangestellte weniger als 30 Tore macht. Und es vergeht keine Runde, ohne dass höherklassige Vereine anfragen, ob er nicht zu ihnen wechseln möchte. Chancen haben sie nicht: „Ich fühle mich in Gau-Bickelheim wohl – das passt für mich“.

Abteilungsleiter Andreas Brunk hört das gerne. Er schätzt den trainingsfleißigen Angreifer: „Menschlich ist das ein Supertyp, ein echtes Vorbild“, sagt er. Zusammen mit dem drei Jahre älteren Fatih Sarigan, so Brunk, führt Konyar die jüngeren Spieler aus den Reihen der TSG. Außerdem sei er wegen der vielen Tore, die er erzielt, wertvoll für den Verein. In dieser Runde waren es schon 19. Konyar peilt zum Saisonende wieder die Marke jenseits der 30 an. Und der Klassenerhalt? „Den packen wir“, so Konyar. Dazu bedürfe es nicht mal einer so außergewöhnlichen Sternstunde wie an diesem Turniertag.



Aufrufe: 09.1.2017, 11:00 Uhr
Claus RosenbergAutor