2024-05-10T08:19:16.237Z

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Steinhauser geht in die USA

SCP-Coach Patrick Hagg: ,,Das trifft uns hart!" - Samstag nächster Test beim Markdorf-Cup

Pfullendorf / sz - Seit dem 26. Juni steht der SC Pfullendorf in der Vorbereitung auf die am 9. August mit einem Auswärtsspiel beim VfR Aalen II beginnende Saison in der Oberliga-Baden-Württemberg. Die Namen der Gegner in dieser Spielklasse sind kaum weniger klangvoll als jene in der Regionalliga, der langjährigen einstigen sportlichen Heimat des SC Pfullendorf. Das zeigt schon der Blick auf das weitere Saisonauftaktprogramm im August: Am 16. August kommt der VfR Mannheim in die Geberit-Arena, dann geht es gegen die Stuttgarter Kickers II (auswärts, 24. August), den Freiburger FC (Heimspiel, 27. August) und den SSV Reutlingen (Auswärtsspiel, 30. August).

Da sämtliche Führungsspieler wie Marco Kehl-Gomez (Chemnitzer FC), Kapitän Jörg Schreyeck (zu Oberliga-Konkurrent Balingen), Andreas Frick (Sportfreunde Siegen), Manuel Stark (FC Singen) oder Thomas Weller (noch vereinslos) den Club verlassen haben, steht Trainer Patrick Hagg in der kommenden Runde vor der Herkulesaufgabe, mit einem verstärkten F-Team, das im Vorjahr in der Landesliga Südbaden lange um den Aufstieg mitspielte und schließlich als Fünfter über die Ziellinie ging, den Klassenerhalt in der Oberliga zu schaffen. Dazu kamen die Abgänge von Spielern wie Manuel Meßmer (FC Singen), Mirson Volina (Spfr. Siegen), Christian Hepp und Sebastian Willibald (beide TSV Berg). Spieler wie Silvio Battaglia, Daniel Hörtkorn, Timo Werne oder Frank Stark, die dem SCP jetzt bestens zu Gesicht stünden, hatte Ex-Trainer Stephan Baierl ja bereits in der Winterpause vergrault.

Über die Spielstärke der Oberliga gibt sich Hagg keinen Illusionen hin: ,,Wir haben da ja zum Beispiel in der vergangenen Winterpause noch als Regionalligist mal ein Testspiel beim SSV Reutlingen bestritten und 2:8 verloren. Das hat für mich schon eine gewisse Aussagekraft!" Der Ligaerhalt ist also auch eine Klasse tiefer wiederum das Ziel? Hagg: ,,Natürlich. Über andere Dinge brauchen wir gar nicht zu reden."

Die Zeiten namhafter Neuzugänge sind schließlich vorbei, denn die wirtschaftliche Lage des Clubs ist schwieriger denn je, die Reputation nach diversen Kapriolen auf Vorstandsebene in der Vorsaison hat auch gelitten. Die Anziehungskraft für Spieler ist so insgesamt stark gesunken. Umso schmerzhafter ist es da für Hagg, dass jetzt auch noch Felix Steinhauser den Club verlässt. Das regionalligaerfahrene Eigengewächs hatte Hagg als Innenverteidiger fest eingeplant: ,,Felix erhält ein Fußball-Stipendium in den USA. Er geht zu 99 Prozent dorthin. Entweder für ein halbes Jahr, oder sogar eineinhalb Jahre. Das trifft uns hart. Aber für den Spieler habe ich volles Verständnis, das ist ja eine tolle Chance für ihn."

Sechs Spieler fehlen - mindestens

26 Spieler stehen für die kommende Runde bislang beim Sportclub unter Vertrag - allerdings für zwei Mannschaften. Das F-Team startet ja wieder in der Landesliga. ,,Wir brauchen aber insgesamt mindestens 32 Spieler", sagt Hagg. Nicht zuletzt, weil zwölf Spiele der ersten und zweiten Mannschaft in der kommenden Saison zeitgleich stattfinden.

Hagg hofft, dass außer dem ein oder anderen Talent aus der Region gegen Ende der Transferperiode (bis 31. August) auch noch Spieler zu haben sein werden, die bei anderen Oberligisten oder Regionalligisten nicht unter gekommen sind. Schnäppchenjagd als Scoutingprinzip - Hagg ist wirklich nicht zu beneiden.

Die bisherigen Neuzugänge sind Chan Banoglu (FC Dornbirn, def. Mittelfeld), Marllex Abdulaij (FC Thannhausen, Abwehr) Robin Renger (A-Jugend SSV Ulm, Mittelfeld), Daniel Schramm (A-Jugend FV Ravensburg, Abwehr), Umit Oytun (TSG Balingen, Abwehr), Serach v. Nordheim (Mittelfeld) sowie die drei Torhüter Maximilian Ritzler (SV Bermatingen), Dominik Haber (F.A.L.) und Nico Specker (Herdwanger SV). Regionaligaerfahrene Eigengewächse wie Thomas Arnold und Luca Gruler oder Routiniers wie Alexander Schnetzler, der als ,,Spieler-Co-Trainer" fungiert, macht diese Konstellation ganz automatisch zu Stützpfeilern im Teamgefüge.

Am dringlichsten sei der Personalbedarf im Sturm, so Hagg: Mit Alexander Schnetzler und Kaspar Adullahad stünden derzeit nur zwei Angreifer zur Verfügung - und zwar sowohl für die ,,Erste", als auch für das von Mario Slawig und Hubert Glöckler gecoachte F-Team.

Die bisherigen Testergebnisse waren auch gegen tieferklassige Mannschaften nicht immer überzeugend. So kam der SCP zum Beispiel beim Blitzturnier des Landesligisten SV Denkingen am Mittwochabend gegen den Gastgeber nicht über ein 0:0 hinaus (siehe Bericht unten) und unterlag dann im Elfmeterschießen. Doch Hagg relativiert die Resultate: ,,Bisher ging es nur darum, jedem Spieler die Chance zu geben, sich für die Oberliga-Elf zu empfehlen. Am Samstag beim Markdorf-Cup gegen den TSV Berg werde ich erstmals die Spieler bringen, die ich momentan in der Startelf sehe."

Nachdem die ersten drei Wochen überwiegend an den physischen Grundlagen gearbeitet worden sei, so Hagg, habe nun auch die Arbeit im taktischen Bereich begonnen. Und dabei liege der Schwerpunkt ,,ganz klar auf Defensive. Hinten sicher stehen, das ist der Masterplan für die Oberliga-Saison", sagt Hagg. Auch ohne Felix Steinhauser.

Aufrufe: 018.7.2014, 10:01 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor