2024-04-24T07:17:49.752Z

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Geht mit großem Optimismus ans Werk: Kirchenpingartens neuer Trainer Stefan Schober.  Foto: FuPa Archiv
Geht mit großem Optimismus ans Werk: Kirchenpingartens neuer Trainer Stefan Schober. Foto: FuPa Archiv

Stefan Schober neuer Trainer beim SSV Kirchenpingarten

"Den Spaß am Fußball zurückbringen"

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Man kann mit Fug und Recht behaupten, der SSV Kirchenpingarten hat aus der Not eine Tugend gemacht. Am Ende eines regelrechten Relegationsmarathons und einer finalen 0:2-Niederlage gegen den SV Ramsenthal aus der Kreisklasse abgestiegen, ist zwar noch keine Aufbruchsstimmung beim SSV eingekehrt, aber Optimismus allemal. Versprüht wird dieser vor allem vom neuen Trainer: Stefan Schober, 38 Jahre alt, Energieberater bei den Bayreuther Stadtwerken und Kirchenpingartener Urgestein. Er sprang in die Bresche, als der für den Posten vorgesehene Reinhold Moder beruflich bedingt einen Rückzieher machen musste.

Während des Urlaubs, den Stefan Schober einen Tag nach dem besiegelten Abstieg angetreten hatte, erreichte ihn ein Anruf von Vorsitzendem Holger Seiler. Das Ansinnen Seilers: den bisherigen Co-Trainer, Reservetrainer und langjährigen Aktiven davon zu überzeugen, das Zepter zu übernehmen. Er habe nicht lange überlegen müssen, sagt Stefan Schober. „Ich habe vor zwei Jahren meinen Trainerschein gemacht. Jetzt bei meinem Heimatverein einzusteigen und mit vielen Jungs zusammenzuarbeiten, mit denen ich jahrelang gespielt habe, ist eine super Einstiegschance. Ich freue mich darüber.“

Der telefonischen Zusage folgte ein persönliches Gespräch mit dem Vorstand unmittelbar nach seiner Rückkehr, zwei Tage später stand der 38-Jährige das erste Mal auf dem Trainingsplatz. In der Zwischenzeit hatte er noch den gesamten Kader der ersten und zweiten Mannschaft abtelefoniert, um die Bereitschaft der Spieler auszuloten, auch in der kommenden Saison die Stiefel für den A-Klassisten zu schnüren. Der Erfolg war immens. „Die Jungs haben das sehr positiv aufgenommen, dass ich das künftig mache“, sagt Stefan Schober in aller Bescheidenheit. In Zahlen ausgedrückt: Es gab nur zwei Abgänge. Denen stehen fünf Neuzugänge gegenüber.

Diese zwei Abgänge, so sagt er, seien allerdings schmerzhaft. Kapitän und Mittelfeldmotor Jonas Reichenberger veränderte sich zum oberpfälzer Bezirksliga-Absteiger SVSW Kemnath. Ex-Spielertrainer Edwin Bauer, der vier Spieltage vor Saisonende geschasst worden war, um dem Team einen letzten Schub im Abstiegskampf zu verleihen, wird Spielertrainer beim Kreisklassisten TSV Friedenfels. Neu hinzugekommen sind Simon Bruschke vom TSV Kirchenlaibach II, Andre Köstler vom TSV Pechbrunn sowie die drei eigenen Jugendspieler Konstantin Rieß, Simon Karg und Johannes Prechtl.

Zu kämpfen hatte der neue Kirchenpingartener Coach bei den ersten Trainingseinheiten mit den Nachwehen der ungewöhnlich langen Saison. „Aufgrund dieser wahnsinnig intensiven Relegation hatte die Mannschaft ja nur eineinhalb Wochen Pause. Viele sind noch angeschlagen, andere haben schlicht und ergreifend Motivationsprobleme. Was ich durchaus verstehen kann“, sagt Stefan Schober, der seine vornehmliche Aufgabe darin sieht, „den Spaß am Fußball zurückzubringen“.

Nicht nur aufgrund des noch anhaltenden Motivationstiefs einiger Akteure hält er den Ball in Sachen Saisonziel erst einmal flach. Die Konkurrenz in der A-Klasse V sei nicht von schlechten Eltern. Allen voran der FSV Schnabelwaid, der mit dem Regionalliga erfahrenen Perparim Gashi und Ex-Zweitligaspieler Bartosz Partyka Aufsehen erregendes Personal verpflichtet hat, ist wohl als Topfavorit gesetzt. Aber auch den SV Seybothenreuth und den TSV Plankenfels hat der SSV-Coach ganz oben auf seinem Zettel. „Für uns ist der Aufstieg erst einmal kein Thema. Eine gute Rolle spielen aber wollen wir schon.“

Selbst ins Spiel eingreifen wird Stefan Schober aber nicht mehr. Eine Bandscheiben-Operation im Dezember hat ihn gezwungen, seine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Was er durchaus mit einem lachenden Auge sieht: „Jetzt kann ich mich voll auf meine neue Aufgabe konzentrieren.“

Aufrufe: 07.7.2016, 14:23 Uhr
Stefan WolfrumAutor