2024-04-24T13:20:38.835Z

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F: Christian Deutzmann
F: Christian Deutzmann

Stefan Schaumburg zieht die Fäden

Hildens Coach schätzt die Vielseitigkeit des Vize-Kapitäns

Zehn Tore und 14 Vorlagen: Der Mittelfeldakteur gehört zu den treibenden Kräften in der Offensive des VfB Hilden. In seiner zweiten Oberliga-Saison überzeugt der 26-Jährige auch als Führungskraft.
VfB Hilden - TuRU Düsseldorf. Eine Siegesserie führte die Fußballer des VfB 03 in der ersten Saisonhälfte zwischenzeitlich ins obere Tabellendrittel. Im neuen Jahr läuft es für die Hildener aber nicht ganz so rund. Deshalb holten sie in den ersten neun Begegnungen der Rückrunde lediglich neun Punkte - sieben weniger als noch in der Hinrunde. Toni Molina ficht das aber nicht an. "Mit einem Remis bin ich zufrieden", sagt der Trainer des VfB 03 vor der Partie am Sonntag (15 Uhr, Hoffeldstraße) gegen die TuRU. Das Hinspiel im Oktober gewann seine Mannschaft allerdings mit 1:0. Auch, weil der VfB 03 seinerzeit mit Fortuna im Bunde war. Denn erst in der 84. Minute gelang das Goldene Tor: Nach einem Freistoß von Stefan Schamburg stocherte Manuel Schulz das Leder über die Linie.

Beide Spieler setzen auch in diesen Wochen die Akzente. Während Schulz sieben Treffer auf seinem Konto hat, war Schaumburg sogar schon zehn Mal erfolgreich und hat damit fast seine Ausbeute vom Vorjahr (10 Treffer) erreicht. Aber noch viel besser liest sich die Vorlagen-Statistik des Mittelfeldakteurs, der 14 Tore seiner Mitstreiter vorbereitete - in der vergangenen Saison standen gerade einmal drei Assists zu Buche. Angesichts dieser Leistung ist Toni Molina voll des Lobes. "Stefan hat einfach natürliche Führungsqualitäten - die sind ihm in die Wiege gelegt worden", stellt der VfB-Trainer fest. Und hebt die "gute Einstellung auf und außerhalb des Platzes" hervor. Das drückt sich auch im Trainingseifer aus. "Stefan fehlt nie beim Training, da kann passieren, was will", betont Molina. Ausreden wie "meine Mutter hat Geburtstag" kennt der 26-Jährige nicht. Vielleicht auch, weil er aus einer "Fußball-Familie" kommt: Sein Vater Thomas war selbst in jungen Jahren auf dem Rasen erfolgreich und arbeitete später als Trainer.

Vor zwei Jahren wechselte Stefan Schaumburg vom Erzrivalen SV Hilden-Nord an die Hoffeldstraße. Seither steht er mit Marcel Bastians im Oberliga-Team, doch der Co-Trainer des VfB 03 kennt den Mittelfeldmann schon viel länger - und zwar auf der Trainerebene. "Früher habe ich ihn gar nicht so wahrgenommen, dann aber hat er bei mir häufig die Fortbildung gemacht", plaudert der 32Jährige, der in der Trainerausbildung des Fußballkreises tätig ist, aus dem Nähkästchen. Denn Schaumburg bestand die Prüfungen für die C-Lizenz - ein weiteres Indiz für seinen fußballerischen Ehrgeiz.

Inzwischen weiß Bastians seinen Kollegen auch als Spieler zu schätzen. "Im ersten Jahr hat er noch nicht so überzeugen können, aber er hat sich gesteigert und ist in dieser Saison wirklich wichtig für die Mannschaft", berichtet er. Und fügt hinzu: "Stefan war schon immer ein ehrgeiziger Typ. Und er lernt jetzt taktisch immer mehr dazu." Gleichzeitig kommen damit die spielerischen Qualitäten des 26Jährigen immer besser zur Geltung.

Für Toni Molina nicht minder wichtig ist aber auch die Vielseitigkeit des stellvertretenden Mannschaftskapitäns. "Manchmal spielt er links, manchmal im Zentrum. Das hängt auch vom Spielsystem ab. Er wechselt viel die Positionen, nimmt das aber auch an", erklärt der Trainer. Und ergänzt: "Das schätze ich an ihm, dass er die Dinge wirklich immer aus Überzeugung macht." Für Chefcoach Molina und Co-Trainer Bastians steht daher fest: "Das ist ein super Typ."

Am Sonntag soll Schaumburg seine Tugenden wieder in die Waagschale werfen, um den VfB 03 auf dem Weg zum Oberliga-Erhalt einen weiteren Schritt voranzubringen. Im Duell gegen die TuRU treffen die Hildener allerdings auf einen Kontrahenten, der in den vergangenen Monaten mächtig am Personalkarussell drehte. Ursprünglich wollte Trainer Frank Zilles einen Verjüngungsprozess einleiten, doch das Unterfangen misslang. Jetzt stimmt offenbar die Mischung zwischen Jung und Alt, denn im neuen Jahr holten die Düsseldorfer bereits 14 Punkte, haben aktuell einen Zähler mehr als der VfB 03. Mit einem Unentschieden bleiben die Hildener der TuRU auf den Fersen - und arbeiten sich zugleich weiter an die selbst gesetzte Marke heran: "40 Punkte reichen zum Klassenerhalt", wiederholt Toni Molina unermüdlich.

Aufrufe: 017.4.2015, 16:30 Uhr
RP / Birgit SickerAutor