Startschuss für die Aufholjagd

„Was das Ganze wert war, wird sich aber erst am Sonntag herausstellen“, sagt der neue Coach des FC Remscheid. Dann gastiert um 15 Uhr TuRU Düsseldorf II im Röntgen-Stadion, dann gibt?s den ersten Fingerzeig darauf, wie groß die Chance ist, den angepeilten Aufstieg in die Realität umsetzen zu können.

Das Fazit nach der Vorbereitung fällt bei Ingmar Putz positiv aus. „Natürlich geht alles immer auch noch ein bisschen besser“, sagt der 46-Jährige, der 98 Zweitliga-Spiele für RW Oberhausen, den FCR und SV Meppen absolviert hat, „aber wir mussten trotz der teils schwierigen Wetterbedingungen im Bergischen Land keine einzige Einheit absagen. Und die Ergebnisse der Testspiele waren gegen überwiegend höherklassige Gegner in Ordnung. Das gilt auch für die Spielweise der Mannschaft.“

Dem Team traut er grundsätzlich viel zu, „wenn es diszipliniert und mannschaftsdienlich auftritt und alle Spieler das eigene Ego hintenan stellen“. Dass die Mannschaft körperlich fit ist, bewies sie noch am vergangenen Sonntag, als sie im Finale des Wintercups in Hürth nach schwachen 45 Minuten in der zweiten Hälfte deutlich besser ins Spiel kam. Als Gewinner der Vorbereitung dürfen sich bisher Manuel Fischer und Julian Kanschik fühlen. Von beiden hält Putz viel, beide dürfen sich auch am Sonntag berechtigte Hoffnungen machen, in der Start-Elf zu stehen.

Taktisch setzt Putz auf die Devise „Safety first“: „Ich will nicht dass wir uns nur hinten reinstellen. Aber mein Hauptaugenmerk lag bisher darauf, dem Gegner wenig Räume und damit wenig Möglichkeiten zu bieten.“ Bedeutet: Bei Ballverlusten sollen möglichst alle Akteure hinter den Ball zurück, um dann schnell umzuschalten. Putz: „Die Jungs sollen sich damit die nötige Sicherheit holen, um danach auch ihre Qualitäten nach vorne zu zeigen.“

Ob sich damit der gewünschte Erfolg einstellt und die Lücke zu Platz zwei (vier Punkte) oder gar zur Tabellenspitze (sechs Zähler) geschlossen werden kann? Putz glaubt daran: „Natürlich haben wir eine Hypothek, und unser Torverhältnis ist ja auch nicht das beste. Aber einfach kann jeder. Wenn sich alle an den Marschplan halten und alle alles dem Ziel unterordnen, dann können wir es natürlich schaffen.“

Viel hänge aber eben davon ab, ob der Start in die Rückrunde gelingt. Dass ausgerechnet zum Auftakt gegen die zweite Mannschaft von TuRU Düsseldorf Top-Torjäger Miguel Lopez-Torres (14 Treffer) aus beruflichen Gründen fehlt, findet auch Putz „nicht so prickelnd“. Andererseits warnt er aber davor, sich von einzelnen Spieler abhängig zu machen: „Die Mannschaft muss auch damit umgehen können, wenn mal ein wichtiger Spieler ausfällt.“ Und so ganz nebenbei habe sie ja schon beim Testspiel-Sieg gegen den Westfalenligisten DSC Wanne-Eickel (2:1) bewiesen, dass sie ohne „LT“ gewinnen könne.