2024-03-18T14:48:53.228Z

Analyse
Viel zu tun gibt es in dieser Saison für Ivan Konjevic, den Trainer des TSV Gersthofen. Mit seinem runderneuerten Team gibt es in der Landesliga nur ein Ziel: den Klassenerhalt.	  F.: Andreas Lode
Viel zu tun gibt es in dieser Saison für Ivan Konjevic, den Trainer des TSV Gersthofen. Mit seinem runderneuerten Team gibt es in der Landesliga nur ein Ziel: den Klassenerhalt. F.: Andreas Lode

Start in eine unmögliche Mission

Der TSV Gersthofen hat wegen Sparzwängen ein neues Gesicht bekommen +++ Der Klassenerhalt ist das Ziel - dafür spricht nicht viel

VHaarscharf fiel Ende der vergangenen Saison die Entscheidung aus: Nur knapp löste der TSV Gersthofen am Ende das Ticket für eine neue Saison in der Landesliga. Steht in einem Jahr erneut der Klassenerhalt zu Buche, wäre das ein riesiger Erfolg – denn im Sommer verließen fast alle Spieler den Verein, die Neuen kamen bis auf wenige Ausnahmen aus den eigenen Reihen.

Hin & Weg

Wohl selten in der Vereinsgeschichte dürfte es einen derart heftigen Personalwechsel gegeben haben: Verabschiedet haben sich Daniel Zweckbronner, Markus Nix (beide SV Mering), Jan Plesner (Schwaben Augsburg), Martin Wenni (SC Ichenhausen), Giuliano Manno, Ronny Roth (beide FC Affing), Johannes Raber, Fatih Cosar (beide TSV Aindling), Roman Artes (TSV Meitingen), Marco Lettrari (VfR Foret), Denis Delalic (Ziel unbekannt), Manuel Feil (FC Gundelfingen) und Ferdinand Ströhl (TSV Diedorf). Aus dem Kader der vergangenen Saison sind mit dem Neu-Kapitän und Torhüter Stefan Brunner, Erik Repennig, Stefan Schnurrer und Dario Kucjenic nur vier Spieler übrig geblieben. Letztgenannter wird künftig das Trainerteam unterstützen.
Neu sind aus der zweiten Mannschaft Torwart Robert Senft, Alexander Götz, Michele Muscillo, Christian Bestele, Yeanson Stettner, Daniel Klocker. Aus der eigenen Jugend kamen Alexander Bregulla, Ahmet Yildiz, Daniel Biehal, Florian Linder und Algas Havoli. Richtig „neu“ sind Damjan Canovic (Königsbrunn), Mark Huckle und Dejan Mijhailovic (TSV Friedberg), Stefan Leiteritz (SV Münster) sowie Abdoul Rahman Dia (Türk SV Bobingen). Der Jugendstil ist aus der Not geboren, denn die klamme Fußballabteilung hat sich einen Sparkurs verordnet – neue Spieler dürfen nichts kosten.

Coach & Co.

Das Trainerteam aus der vergangenen Saison blieb zusammen: Cheftrainer ist weiterhin Ivan Konjevic, sein Assistent ist Torwarttrainer Richard Kozurek. Abteilungsleiter ist Klaus Assum. Neu hinzugekommen ist Darjo Kucjenic, der künftig ein spielender Co-Trainer sein soll.

Glücks- und Sorgenkinder

In der Vorbereitung machte Yeansom Stettner nicht nur wegen seiner zwei Tore auf sich aufmerksam. Kapitän Brunner ist eine Stütze, auf die Konjevic bauen will. Pech nur, dass Stettners Einsatz heute auf der Kippe steht – ein Pressschlag im Testspiel setzte ihn außer Gefecht. Entwarnung gab es bei Neuzugang Mark Huckle aus Friedberg, dessen Verletzung sich nicht, wie zuerst befürchtet, als Kreuzbandriss herausstellte.

Vorbereitung

Wegen der kurzen Sommerpause gab es nur drei Testspiele: Während die Mannschaft mit einem 2:0-Sieg gegen Bubesheim ein Ausrufezeichen setzte, gab der Auftritt gegen Cosmos Aystetten trotz des 2:1-Sieges wenig Grund zur Hoffnung. Ein Tiefschlag war die 0:6-Pleite gegen den Stätzling.

System

„Die Zeiten, in denen wir unabhängig vom Gegner agiert haben, sind vorbei“, sagt Trainer Ivan Konjevic. Bedeutet: Auf- und Einstellung orientieren sich am jeweiligen Gegner. Meistens wird Gersthofen in einem 4-2-3-1 mit defensiver Grundordnung auflaufen.

Wunsch & Wirklichkeit

Die Frage, die sich jeder im Umfeld der Sportallee stellt: Reicht die Qualität der Mannschaft für die Landesliga? Viel spricht eigentlich nicht dafür. Konjevic weiß um diese Rolle: „Als Absteiger Nummer eins zu gelten, hat auch seine Vorteile. In der vergangenen Saison hatte Ottobeuren diese Rolle und hat sich gerettet.“ Auf was es in dieser Saison ankommt, weiß der Trainer: „Wir dürfen nicht verrückt werden, wenn wir mal zwei oder drei Spiele am Stück verlieren. Als Favorit nennt Konjevic die Teams aus Nördlingen und Mering, mit Abstrichen auch Gundelfingen und Affing.

Prognose

Die junge Truppe hat eine Perspektive – sehr fraglich ist aber, ob sie jetzt schon die Qualität für den Klassenerhalt hat. Sollte der tatsächlich gelingen, wäre das eine große Überraschung.

Aufrufe: 011.7.2014, 21:17 Uhr
Augsburger Landbote / Florian EiseleAutor