2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligavorschau

Starke Liga mit Standortproblem

Die Oberliga kämpft um Attraktivität

Etwas mehr als 200 Zuschauer bei einem Spiel eines Aufstiegsfavoriten, das ist weder viel noch rentabel. Die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar kämpft an vielen Standorten mit einem Attraktivitätsproblem. Und das obwohl es in der Liga oft starke Fußballspiele zu sehen gibt und – zumindest die abgelaufene Saison – kaum hätte spannender sein können.
Zum Schluss spielten sechs, sieben Teams bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt. An der Tabellenspitze hielt sich bin ins späte Frühjahr ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Verfolgung des Tabellenführers und um den Relegationsplatz, zwischenzeitlich nach einem Patzer des FK Pirmasens sogar um die Tabellenführung. Dazu Tore, Tore, Tore – Nullnummern sind vergleichsweise selten in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse.
Gründe für die Zuschauermisere sucht man zum einen in der geografischen Verteilung der Teams: Der nächstgelegene Gegner des FSV Salmrohr zum Beispiel wird in diesem Jahr Idar-Oberstein sein. Von einem Derby kann man hier kaum noch sprechen. Lediglich im Saarland konzentriert sich die Masse der Oberligaclubs: Völklingen, die Aufsteiger Saar 05 und Diefflen, Wiesbach, Neunkirchen und die Zweitvertretungen des 1. FC Saarbrücken sowie der SV 07 Elversberg.
Bleiben für die anderen immerhin die Highlights: Wenn in dieser Saison der Erste oder Zweite zu Gast ist, werden die Stadien wieder voller werden.
Die Vereine steuern stellenweise immerhin dagegen, oder versuchen es zumindest: Ticketaktionen und die Beteiligung am Projekt „Glotze aus, Stadion an“ sind Beispiele. Aber oft kostet das wiederum Geld, oder bringt zumindest keine Mehreinnahmen, schon gar nicht langfristig.
Fazit: Die Oberliga in ihrer jetzigen Struktur bleibt für Vereine eine undankbare Spielklasse.

Aufrufe: 031.7.2014, 10:00 Uhr
volksfreund.de/Sven EisenkrämerAutor