2024-04-25T14:35:39.956Z

Star des Spieltages
Wer muß da schon noch größer sein? Denis Weinecker ist -wie hier gegen den VfB Gießen- auch per Kopf des Öfteren zur Stelle   Foto: Archiv
Wer muß da schon noch größer sein? Denis Weinecker ist -wie hier gegen den VfB Gießen- auch per Kopf des Öfteren zur Stelle Foto: Archiv

"Star des Spieltages": Denis Weinecker

+++ Dreifacher Torschütze im VL-Topspiel +++ "Ziel ist ganz klar der Aufstieg!" +++ Bruderduell droht zu platzen +++

Es war der Paukenschlag des Wochenendes in der Verbandsliga Mitte. 15 Siege hatte Viktoria Kelsterbach in Folge eingefahren und mit einem 16. gegen Verfolger Watzenborn-Steinberg hätte die Hessenliga-Tür sperrangelweit offen gestanden. Doch die Teutonen zeigten zum passenden Zeitpunkt, was in ihnen steckt. Durch einen grandiosen 4:0-Triumph übernahm die Steuernagel-Truppe selbst wieder die Spitze. „Mann des Tages“ und auch unser von den Fupanern gewählter „Star des Spieltages“ ist der dreifache Torschütze, Denis Weinecker (25). Herzlichen Glückwunsch!

Dem ist der Rummel um seine Person doch etwas unangenehm. „Ich muss ganz klar sagen, dass das ein absoluter Teamerfolg war. Natürlich hatte ich diesmal das Glück, mit meinen drei Treffern im Rampenlicht zu stehen und einiges zu unserem Sieg beitragen zu können. Aber in den letzten Wochen sind die Jungs bestimmt an mir verzweifelt, weil ich doch einige Chancen liegengelassen habe“, gibt sich der Teutonen-Angreifer im Gespräch selbstkritisch.

Sein Trainer Daniel Steuernagel bestätigt, dass sein Stürmer in Vergangenheit so manche Gelegenheit ungenutzt ließ, ist aber auch mehr als gnädig. „Zunächst mal ist Denis ein absoluter Teamplayer. Er arbeitet sehr viel für die Mannschaft, macht unheimlich viele Wege, läuft immer wieder die Gegenspieler an und erarbeitet dadurch Bälle. Natürlich geht dies mitunter zulasten der Konzentration vor dem Tor“, so der Teutonia-Coach. „Doch wenn einer alles gibt und sich so reinhaut, kann man sowas auch verzeihen. Das passiert dann eben.“

Auch ansonsten lobt der Trainer seinen besten Knipser. „Ich habe selten einen Stürmer mit solch einem tiefen Schwerpunkt gesehen. Sein Umschaltspiel ist schon beeindruckend. Zudem ist „Weine“ ein sehr bescheidener und ruhiger Zeitgenosse, der aber genau weiß, was er will und immer alles gibt. Ich bin sehr zufrieden mit ihm!“

Mit dem Fußballspielen begonnen hat der aus Kinzenbach stammende Weinecker mit fünf Jahren bei der heimischen SG, ab der D-Jugend durchlief er dann die gesamte Jugendabteilung des VfB 1900 Gießen. Mit seinem Wechsel zum SC Waldgirmes begann Weineckers Hessenliga-Karriere, die zwei Jahre lang in Fernwald fortsetzte, ehe er vor dieser Saison in Watzenborn-Steinberg anheuerte. Aber schon in der nächsten Saison könnte es ja erneut in der Hessenliga weitergehen. Das ist jetzt natürlich das klare Ziel. Dennoch will Weinecker von einer Vorentscheidung nichts wissen. „Viele schreiben ja schon, dass wir nach dem Sieg in Kelsterbach durch sind. Aber das ist natürlich Quatsch. Wir müssen weiterhin hart arbeiten, um unser Ziel zu erreichen. Das geht schon am Wochenende los. Schröck ist extrem kampfstark und zudem super drauf. Das wird ganz hart. Und auch die Aufgabe danach in Biebrich hat es in sich“, so der BWL-Student.

Dennoch ist Weinecker entsprechend optimistisch und mit seiner aktuellen Form natürlich auch zufrieden. Dennoch will er weiter an sich arbeiten. „Der Trainer hat natürlich recht. Ab und an bin ich ein wenig fahrig vor dem Tor. Ich würde ja schon gern mal weniger laufen und ein bisschen mehr vorne stehen bleiben. Dann würde das mit der Chancenverwertung vielleicht besser klappen“, so der 25-Jährige flachsend, um gleich nachzuschieben. „Das ist aber natürlich nicht wirklich mein Spiel. Und wir haben auch andere starke Stürmer im Kader, da geht das nicht. Ach ja, ich wäre auch noch gerne einen Kopf größer“, so der in Gießen wohnende Weinecker. „Aber auch damit dürfte ich mit 25 schlechte Karten haben.“

Wenn der SC-Torjäger, der in dieser Saison bereits 17 Mal einnetzen konnte, nicht grade auf dem Platz steht, verbringt er lieber Zeit mit seiner Freundin und seinen Kumpels als "auf der Rolle". „Ein Feierbiest bin ich nicht grade“, so Weinecker schmunzelnd und zitiert Ex-Bayern-Coachs Louis van Gaal, der dies ja von sich behauptete.

Sein Weinecker-Bruder Andre coacht momentan die SG Kinzenbach in der Gruppenliga und marschiert mit großen Schritten Richtung Verbandsliga. Doch dass es zu einem Bruderduell kommt, hofft Denis dennoch nicht. Nicht dass er den Kinzenbachern den Aufstieg nicht gönnen würde. „Die schaffen das schon. Aber wenn es nicht zu einem Duell käme, würde das bedeuten, dass wir in die Hessenliga aufgestiegen sind!“

Sollte Weinecker mit dem Tore schießen wie am vergangenen Wochenende weitermachen und am Ende der Aufstieg der Teutonen stehen, wird sicherlich auch der Torjäger aus sich herausgehen und das entgangene Treffen mit seinem Bruder auf dem Fußballplatz anderweitig nachholen.

Aufrufe: 023.4.2015, 18:00 Uhr
Marc SteinertAutor