2024-03-27T14:08:28.225Z

Star des Spieltages
Den Ball vorm Fuß, das Spiel und den Gruppenliga-Aufstieg im Blick: Klein-Lindens Ahmet Akillar, unser "Star des Spieltages"
Den Ball vorm Fuß, das Spiel und den Gruppenliga-Aufstieg im Blick: Klein-Lindens Ahmet Akillar, unser "Star des Spieltages"

Star des Spieltages: Ahmet Akillar

+++ TSV-Verteidiger netzt doppelt gegen Ex-Verein +++ Größter Vorsprung der "SdS"-Geschichte +++ "Aufstieg ganz klar das Ziel!" +++

In der Kreisoberliga Gießen Süd ist Spitzenreiter Klein-Linden derzeit eine Klasse für sich. Mit großem Vorsprung marschiert die Mannschaft von Trainer Benni Höfer Richtung Gruppenliga. Doch dieser Vorsprung ist nichts gegen den, den unser „Star des Spieltages“ gegenüber der Konkurrenz beim aktuellen Voting hatte. Über 77 Prozent aller abgegebenen Stimmen und damit mehr als dreimal so viele, wie seine sechs Kontrahenten zusammen, konnte Ahmet Akillar (32) auf sich vereinen. Ein bislang einmaliger Vorgang bei unserer beliebten Wahl! Und daher geht unser Glückwunsch in dieser Woche mehr als verdientermaßen an den Defensivspezialisten der KOL-Tabellenführers Klein-Linden

Viel herum gekommen ist der aus Rödgen stammende Akillar in seiner fußballerischen Zeit. In Großen Buseck hatte er einst in der Jugend begonnen, unter anderem für den VfB 1900 Gießen oder Bad Nauheim gekickt, ehe er im Aktivenbereich beim VfB Aßlar eine sehr erfolgreiche Zeit verlebte. Anschließend verschlug es Akillar unter anderem in den Siegener Raum, zum TSV Weißtal, zu Eintracht Wetzlar und wieder zurück in den Gießener Raum, als er beim MTV anheuerte.

Nach einer eher unglücklichen Station bei Eintracht Lollar erinnerte sich Benni Höfer, eins Akillars Coach beim MTV, an seinen ehemaligen Schützling, und seit dieser Saison läuft der 32-Jährige nun für den Klein-Lindener TSV auf. Und das sehr, sehr gerne wie er im Gespräch beteuert. „Man muss ganz klar sagen, dass dies seit meiner Aßlarer Zeit vor gut 15 Jahren der erste Verein ist, in dem ich mich richtig wohlfühle und es richtig Spaß macht, zu kicken.“

Dass Akillar ausgerechnet gegen die FSG Lollar/Staufenberg zwei Treffer gelangen und er zum „Star des Spieltages“ gewählt wurde, gibt dem ganzen nach dem unversöhnlichen Abschied im Vorjahr natürlich eine besondere Note. „Es tut mir schon leid für die Lollarer Spieler, das muss ich ganz klar sagen“, so Akillar doch sehr nachdenklich. „Doch wenn ich sehe, wie mit mir und einigen anderen Spielern, die gehen mussten, dort umgesprungen und wie viel schmutzige Wäsche im Nachhinein gewaschen wurde, freut mich solch eine Antwort auf dem Rasen natürlich besonders. Und für uns waren die Punkte nach den Patzern der Konkurrenz ohnehin Gold wert.“

Zwar steht der Verteidiger momentan „erst“ bei vier Saisontreffern, dass Stürmerblut trug Akillar aber schon immer in sich. In früheren Jahren spielte er zumeist in der Offensive und auch im Sturm, ehe ihn Coach Höfer zum Defensivspezialisten umfunktionierte. Dem gefällt vor allem das Mitdenken seines Schützlinges auf dem Platz. „Ahmet ist ein sehr intelligenter Spieler. Er kann ein Spiel wunderbar lesen und setzt seinen Körper zudem hervorragend ein. Seine Technik und vor allem auch seine Schusstechnik zählen schon zu seinen ausgeprägten Stärken“, so der Klein-Lindener Übungsleiter. „Wenn er Schwächen hat dann, dass er etwas zu früh den tödlichen Pass spielen möchte und dadurch mancher Ballverlust entsteht. Auch ist er auf dem Platz sehr „kommunikativ“, um es mal freundlich auszudrücken. Daran muss er noch etwas arbeiten!“, so der Coach schmunzelnd.

Ahmet Akillar hat sich mit seiner Rolle in der Verteidigung, im Übrigen der stärksten der Kreisoberliga, mittlerweile gut arrangiert und lobt vor allen Dingen seine Mitspieler. „Natürlich hat es ein wenig Zeit gebraucht, um mich umzustellen. Aber mit Fabian Gottwalz habe ich einen hervorragenden Mann an meiner Seite. Aber ich kann nicht leugnen, dass ich schon gerne weiter vorne spielen würde. Das ist natürlich etwas völlig anderes, als in der Abwehr aufzulaufen“, so Akillar, der aber den Erfolg der Mannschaft über alles stellt.

Über zehn Punkte Vorsprung weist Tabellenführer Klein-Linden momentan auf, und am Aufstieg zweifelt von den neutralen Beobachtern wohl kaum einer mehr. „Natürlich ist der Aufstieg jetzt ganz klar unser Ziel. Bei einem solchen Vorsprung etwas anderes zu erzählen, wäre ja völliger Quatsch“, so Akillar, der aber gleich hinterherschiebt „Dennoch müssen wir weiterhin hart arbeiten, vor allem weil es spielerisch nicht mehr so rund läuft wie zu Saisonbeginn. Und am Beispiel von Treis/Allendorf im Vorjahr hat man zudem gesehen, wie schnell ein vermeintlich sicherer Vorsprung dahin sein kann.“

Sein persönliches Ziel ist es, der Mannschaft auch weiterhin helfen zu können. Durch seinen Job im Einzelhandel ist Akillar nämlich des Öfteren nicht im Training, ist aber für die Unterstützung von Mannschaft und Trainer dankbar. „Das ist schon schwierig für mich. Aber wenn ich da bin, versuche ich, alles zu geben und mich voll reinzuhauen. Generell ist das Training auch sehr abwechslungsreich“, so Akillar, der schon unter Trainern wie Peter Sichmann oder Peter Cestonaro trainiert hat. „Das waren zwei alte Hasen, die aber natürlich relativ wenig Abwechslung in ihren Einheiten hatten damals. Benni zählt da eher zu der neueren Trainergeneration. Das merkt man dem Training schon an“, so der 32-Jährige. Gegen das „kleine Bäuchlein“ (O-Ton Höfer) versucht der Verteidiger, anzukämpfen und ist in dieser Hinsicht guter Dinge. „Aber natürlich sind die vielen Fehlzeiten nicht grade förderlich für mein Vorhaben“, so Akillar lachend.

Und auch in die Zukunft blickt unser „Star des Spieltages“, der abseits des Fußballplatzes viel Zeit mit seinem dreijährigen Sohn verbringt, schon ein wenig. „Natürlich wäre es super, wenn wir den Aufstieg schaffen würden. Die Mannschaft ist jung und hat einen tollen Teamgeist. Natürlich müssten wir uns für die kommende Spielzeit dann verstärken, aber ich denke, Benni ist da genau der richtige und wird das schon hinbekommen!“

Hinbekommen werden sie den Aufstieg in Klein-Linden sicherlich. Ob sie noch einen solch deutlichen Vorsprung "herausschießen" können wie beim akutellen Voting, darf bezweifelt werden. Das würde der Freude bei den Akillar, Höfer und Co.aber sicherlich keinen Abbruch tun.

Aufrufe: 016.4.2015, 16:00 Uhr
Marc SteinertAutor