2024-05-02T16:12:49.858Z

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Vorteil selbstständig: Siegfried Möhlmeyer (links) und Harald Gramke. Foto: Winfried Beckmann
Vorteil selbstständig: Siegfried Möhlmeyer (links) und Harald Gramke. Foto: Winfried Beckmann

"Staffeln im Sinne von mehr Derbys"

Interview-Serie Teil 4: Hunteburger SV stolz auf Jugend und Schule - Kein Freund von SG und FC

Hunteburg. Mit sich selbst und den Möglichkeiten im Verein zufrieden sind Siegfried Möhlmeyer und Harald Gramke. ,,Bei Spielgemeinschaften bleibt meistens ein Verein auf der Strecke", betonten der 1. Vorsitzende sowie der Fußballobmann des Hunteburger SV in unserer Interviewreihe mit den Verantwortlichen der zwölf Fußball spielenden Vereine im Altkreis Wittlage und forderten eine ,,Staffel mit mehr Altkreisduellen".

Hallo Herr Möhlmeyer, hallo Herr Gramke, der Hunteburger SV ist in allen Jugendaltersgruppen vertreten. Wie schaffen Sie, was anderen im A- und B-Jugend-Bereich schwerfällt bzw. nicht gelingt?

Möhlmeyer: Es steht und fällt damit, wie ein Jugendtrainer die Jungs motivieren kann. Unser Jugendleiter Mario Schütz und sein Stellvertreter Matthias Kettler machen das einfach sehr gut. Da muss man die richtigen Leute ansprechen, um auch vernünftige Trainer zu finden.

Gramke: Wir haben schon Zulauf aus den Kindergärten. Wir machen einmal im Jahr ein großes Schnuppertraining, einen Tag des Jugendfußballs und verteilen Flyer in Kindergarten und Schule. Wir haben bei allen Jugendmannschaften mindestens einen Trainer und einen Betreuer pro Mannschaft, einige Jugendmannschaften sogar dreifach besetzt.

Wie bekommen Sie denn so viele Ehrenamtliche?

Gramke: Bei der G- bis C- Jugend helfen bereits viele älteren A- und B-Jugend-Spieler als Trainer und Betreuer mit und werden mit eingebunden und aufgebaut.

Ihre erste Herrenmannschaft hat als Vize knapp den Aufstieg in die Kreisliga verpasst. Klare Ziele für die neue Saison und generell?

Möhlmeyer: Davor waren wir zweimal Achter, in der Saison davor haben wir uns erst am letzten Spieltag vor dem Abstieg gerettet. Deshalb sehe ich Platz zwei als Erfolg an, zumal wir reinweg nur mit Hunteburgern gespielt haben. Das war unser Ziel. Wir haben eine glänzende Perspektive, denn die Jugendarbeit greift jetzt. Wir sind auch stolz, dass Spieler zurückkommen, auch obwohl sie Angebote aus der Bezirksliga haben. Bis auf einen sind alle wieder hier. Damit haben wir eine sehr gute Perspektive, vorne dabei zu sein und oben mitzuspielen.

Gramke: Auch unsere zweite Herrenmannschaft spielt einen guten Fußball mit vielen jungen Leuten, zum Teil aufgewertet durch Spieler aus der ersten Mannschaft. Wir haben hier einen Kader von 39 Spielern, allerdings sind hierbei viele Studenten und andere, die nicht immer können. Wir beobachten die Entwicklung, und es könnte sein, dass wir im nächsten Jahr eine dritte Herrenmannschaft melden können. Auch bei unserer Damen-Mannschaft sind wir mit einem 16er-Kader gut aufgestellt. Toll ist die Zuschauerentwicklung bei unserer ersten Mannschaft, die seit ein, zwei Jahren stetig zugenommen hat. Im April beim Kreispokalspiel in Rothenfelde sind über 100 Fans unserer Mannschaft mit Fanbus oder privat mitgefahren. Wir haben innerhalb der Fußballabteilung und der einzelnen Mannschaften einen sehr guten Zusammenhalt.

Sie haben keine Spielgemeinschaft im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen im Altkreis Wittlage. Warum nicht? Kein Bedarf?

Möhlmeyer: Ich bin kein Freund von Spielgemeinschaften, denn da bleibt meistens ein Verein auf der Strecke. Da bin ich mehr traditionell. Mir ist es lieber, die Nachbarvereine messen sich als Gegner friedlich auf dem Spielfeld. Das fehlt, wenn man Spielgemeinschaften eingeht. Besser für den Fußball wäre es, wie in unserem Fall, nicht nur eine 12er- oder 13er-Staffel zu bilden. Denn wenn man nur 24 Punktspiele in einer Saison hat, sind Spieler, die nicht so häufig von Anfang an eingesetzt werden, schwerer zu motivieren. Da sollte man auch überlegen, die Staffeln neu zu ordnen, zum Beispiel aus vier 1. Kreisklassen drei mit jeweils 16 Mannschaften zu bilden, im Sinne von mehr Derbys, aufgeteilt in Nord, Mitte und Süd. Das könnte ich mir auch für die 2. und 3. Kreisklasse vorstellen.

Können Sie sich zur Konzentration der Kräfte und für mehr Attraktivität ein ranghöheres Fußballteam als FC Wittlage vorstellen?

Gramke: Die Frage stellt sich, welcher Verein denn überhaupt bereit wäre, Spieler für einen FC Wittlage abzustellen. Welcher Spieler will das? Derbys haben im Altkreis einen hohen Stellenwert mit vielen Zuschauern. Gut finde ich auch, dass wir zwar eine gesunde Rivalität im Altkreis auf dem Platz haben, aber hinterher und allgemein ein guter Zusammenhalt unter den Altkreisvereinen herrscht.

Auf Ihrem Sportgelände tut sich baulich im Moment sichtbar was genau? Ansonsten etwas Neues auf dem Plan?

Möhlmeyer: Unser Umkleidetrakt wird im Moment komplett renoviert für 165000 Euro, was bei einem Bau aus dem Jahr 1975 nötig ist. Die Gemeinde hilft uns dabei, mit deren Unterstützung wir auch sonst sehr zufrieden sind. Auch mit der Kooperation mit der Wilhelm-Busch-Schule, mit der wir gemeinsam die FSJler einsetzen, besonders im Jugendfußball und im Bereich Sportabzeichen. Auch in anderen Sportarten haben wir der Schule viel zu verdanken.

Aufrufe: 015.8.2015, 08:00 Uhr
Wittlager KreisblattAutor