2024-03-28T15:56:44.387Z

Relegation
Der Siegtorschütze im Schwitzkasten: Loris Horn (Zweiter von links) wurde von Alexander Hörmann als erster eingefangen, ehe seine Mitspieler zur Stelle waren, um das 1:0 gegen den TSV Meitingen zu feiern.   F.: Walter Brugger
Der Siegtorschütze im Schwitzkasten: Loris Horn (Zweiter von links) wurde von Alexander Hörmann als erster eingefangen, ehe seine Mitspieler zur Stelle waren, um das 1:0 gegen den TSV Meitingen zu feiern. F.: Walter Brugger

Stätzling jubelt in Unterzahl

Im Relegationshinspiel muss sich der TSV Meitingen mit 0:1 geschlagen geben und hofft nun auf ein weiteres Wunder

Alles sprach für den TSV Meitingen, als Referee Michael Kögel in der 72. Minute erstmals Gelb-Rot gegen den FC Stätzling zückte. Doch die Überzahl konnte der (Noch-)Landesligist im Relegationshinspiel der alles entscheidenden Runde nicht nutzen, im Gegenteil: Den dezimierten Stätzlingern gelang sogar noch der 1:0-Siegtreffer.
FC Stätzling – TSV Meitingen 1:0
Die Fans des TSV Meitingen glaubten fest an ein erneutes Happy End, als Martin Winkler in der letzten Minute flankte und Denis Buja genau dort stand, wo er am vergangenen Sonntag gestanden hatte, um das entscheidende 4:2 gegen den SV Cosmos Aystetten zu erzielen. Doch das Déjà-vu-Erlebnis trat nicht ein. Diesmal köpfte der Meitinger Angreifer über den Kasten. Sekunden später scheiterte er ein letztes Mal an Stätzlings Keeper Julian Baumann. Dann war nach fünf Minuten Nachspielzeit Schluss und der TSV Meitingen hatte das Relegationsspiel beim FC Stätzling mit 0:1 verloren.
Der TSV Meitingen muss sich vorwerfen lassen, in einem sehr intensiv und mit hohem Tempo geführten Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften seine Chancen nicht genutzt zu haben. „Wir haben unsere Möglichkeiten nicht wie gewünscht genutzt“, ließ auch Spielertrainer Florian Prießnitz keine Ausreden gelten. Vor allem in der Schlussphase, als man nach einer Gelb-Roten Karte gegen Maximilian Heiß (72.) und später dann Patrick Szilagy (90.) mit zwei Mann mehr auf dem Platz stand.
Doch die Schwarz-Weißen brachten keine Struktur in ihr Spiel, fanden kein Mittel, um die Stätzlinger Abwehr zu knacken. Michael Wende rieb sich immer wieder in Einzelaktionen auf, aus guten Kombinationen wurde zu wenig Kapital geschlagen. So kamen die Gastgeber in Unterzahl durch de aufgerückten Innenverteidiger Loris Horn, der einen Eckball einköpfte, zum Tor des Abends (83.). Vorher musste TSV-Torhüter Tobias Hellmann mit einer Glanzparade gegen Marvin Gaag aufwarten. „Standardtore tun immer weh. Noch dazu in Überzahl“, ärgerte sich Prießnitz.
Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Denis Buja in der zehnten Minute nicht in FCS-Schlussmann Baumann seinen Meister gefunden hätte. Der verhinderte mit einem abartigen Reflex das 0:1. Auch Florian Prießnitz selbst scheiterte am Stätzlinger Torwart (25.), Marco Lechner donnerte aus 25 Metern knapp über den Kasten (43.). Aber auch die Stätzlinger, die vor der Partie ihren Trainer Bobby Riedl nach acht Jahren und Patrick Szilagy, der wohl beim SV Cosmos Aystetten unterschrieben hat, verabschiedeten, hatten ihre Gelegenheiten. Meist kam die Gefahr über Franz Losert von der rechten Seite. Doch Tobias Hellmann und seine Vorderleute, insbesondere der kompromisslose Florian Bauer, zeigten sich auf dem Posten.
Die Partie wogte hin und her, es gab Torchancen in Hülle und Fülle – doch die echten Aufreger fehlten. Das sollte sich erst in der Schlussphase ändern, als Denis Buja mit den Torschützen aneinander geriet. Jetzt erst wurde es giftig und gallig. Der TSV Meitingen versuchte noch einmal alles, den Ausgleich zu erzielen. Das Geschoss des eingewechselten Arthur Fichtner flog knapp drüber (86.), Christoph Bronnhubers Versuch verhinderte Julian Baumann mit einem weiteren Reflex (90.). Bei Möglichkeiten von Denis Buja und Florian Prießnitz warfen sich die Stätzlinger aufopferungsvoll dazwischen und retteten den knappen Vorsprung über die Zeit.
Das Ergebnis lässt für das Rückspiel am kommenden Sonntag in Meitingen noch alle Türen offen, doch ohne Auswärtstor dürfte es für den Landesligisten gegen den Vizemeister der Bezirksliga Süd noch etwas schwieriger werden, als nach der 1:2-Niederlage in Aystetten. Mindestens 2:0 muss der TSV gewinnen, um die Scharte auszuwetzen. „Jetzt stehen wir unter Zugzwang“, weiß Prießnitz, „aber wir werden nochmals alles in die Waagschale werfen. Für zwei Tore sind wir immer gut.“
Schiedsrichter: Michael Kögel (Schwabsoien) - Zuschauer: 1000

Tor: 1:0 Loris Horn (81.)

Gelb-Rot: Maximilian Heiß (72./FC Stätzling/Foul),
Patrick Szilagyi (90.+1/FC Stätzling/Foul)

Aufrufe: 01.6.2016, 23:20 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor