2024-04-24T07:17:49.752Z

Pokal

Stadtrivalen träumen vom DFB-Pokal

Das Derby vor Augen, den DFB-Pokal im Hinterkopf: Wenn an diesem Mittwoch (19 Uhr, Stadion Alexanderstraße) die Fußballer von VfL und VfB um ...
den Einzug ins Landespokal-Viertelfinale kämpfen, geht es auch darum, den nächsten Schritt auf die ganz große Fußball-Bühne zu machen.

"Diesmal wollen wir das ganze Paket buchen der Pokal hat höchste Priorität", sagt VfB-Kapitän Thorsten Tönnies vor dem Duell. "Natürlich träumt man als Spieler vom DFB-Pokal", meint VfL-Mannschaftsführer Nils Frenzel. Während der Oberligist meist früh im Landespokal gescheitert war, verpasste Tönnies mit Oldenburgs Branchenprimus zuletzt zweimal knapp das Ticket für den DFB-Pokal.

2013/2014 vergab der Regionalligist durch ein 0:1 bei Oberligist FT Braunschweig den Einzug ins Landesfinale, der das Ticket für den nationalen Wettbewerb bedeutet. Im vergangenen April scheiterte der VfB im Halbfinale an Drittligist VfL Osnabrück (3:5 n.E.), dessen Spieler an diesem Montag in der ersten DFB-Pokal-Runde gegen Zweitliga-Krösus RB Leipzig alles gaben und bis in die Schlussphase 1:0 führten.

Durch den Feuerzeug-Wurf eines Zuschauers in der 71. Minute an den Kopf von Schiedsrichter Martin Petersen und den daraus resultierenden Spielabbruch wurde Osnabrück aber um den Lohn gebracht.

Dass im prall gefüllten Stadion an der Alexanderstraße mit vielleicht rund 2000 Zuschauern Ähnliches passieren könnte, glaubt keiner. Das Derby birgt aber natürlich eine gewisse Brisanz. "Die Rivalität ist historisch gewachsen. Da ist kein Hass aber Grün und Blau verträgt sich nicht, das passt modisch schon nicht", meint VfL-Trainer Ulf Kliche mit einem Augenzwinkern. "Es geht um eine gute, positive Anspannung", sagt VfB-Berater Ralf Voigt.

Die wunderschönen Facetten des DFB-Pokals erlebte VfB-Trainer Predrag Uzelac in seiner Zeit beim BSV Rehden. "Das war ein Traumlos", erinnert sich der 49-Jährige, der mit dem Regionalligisten am 5. August 2013 in Osnabrück auf den FC Bayern traf.

Beim 0:5 gegen den Rekord-Pokalsieger standen in Florian Stütz sowie den eingewechselten Marius Winkelmann und Kifuta Kiala Makangu auch gleich drei Spieler auf dem Feld, die jetzt wieder unter Uzelac in Oldenburg spielen.

"Der VfB ist nicht der FC Bayern, so dass wir sicher nicht Tag und Nacht an dieses Spiel denken aber es kribbelt", meint Frenzel, der als einziger Akteur beider Lager im Mai 2010 beim bislang letzten Pflichtspiel zwischen den Stadtrivalen (2:0 im Saisonfinale der Oberliga Niedersachsen West für den VfB) auf dem Feld stand.

"Ich würde es eine Sensation nennen, wenn wir gewinnen", sagt der 25-Jährige und nimmt sich ein wenig Carl Zeiss Jena zum Vorbild. Der Club aus der Regionalliga Nordost warf am Sonntag Bundesliga-Dino Hamburger SV aus dem DFB-Pokal (3:2 n.V.).

"Wir müssen genauso mutig und aggressiv agieren, um so Defizite im Vergleich zur größeren Qualität im VfB-Kader auszugleichen", gibt Frenzel als Marschroute vor. Auch Kliche glaubt an die Chance auf einen Derbysieg. Dass sein Team den Sprung in den DFB-Pokal schafft, hält der Trainer jedoch für "utopisch. Das ist einen Schritt zu weit weg", sagt Kliche: "Wir konzentrieren uns auf diesen Mittwoch alles andere ist Zubrot."

Aufrufe: 012.8.2015, 05:07 Uhr
Jan Zur BrüggeAutor