2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Zum letzten Mal ein Team für die Stadtmeisterschaften: Turniervermarkter Ralf Niemeyer (links) und Jörg Tönnießen von Sponsor LzO (Vierter von links) steigen aus – Horst Rickels (rechts) und Enno Cording (Mitte) wissen noch nicht, wie es weitergeht. Sportleiter Ralf Voigt (Zweiter von links) will mit dem VfB den achten Titeltriumph feiern Torsten von Reeken
Zum letzten Mal ein Team für die Stadtmeisterschaften: Turniervermarkter Ralf Niemeyer (links) und Jörg Tönnießen von Sponsor LzO (Vierter von links) steigen aus – Horst Rickels (rechts) und Enno Cording (Mitte) wissen noch nicht, wie es weitergeht. Sportleiter Ralf Voigt (Zweiter von links) will mit dem VfB den achten Titeltriumph feiern Torsten von Reeken

Stadtmeisterschaft steht vor großer Zäsur

Wie es danach weitergeht, steht noch in den Sternen, aber die 20. Auflage der Stadtmeisterschaften im Hallenfußball soll in gut zwei Monaten noch einmal ein großes Fest werden.
Vom 13. bis 15. Januar messen sich die Vereine der Stadt wieder in drei verschiedenen Wettbewerben. Beim Kräftemessen der Männer, das durch den Ausstieg der Bank zum letzten Mal als LzO-Cup ausgetragen wird, jagen diesmal 17 Rivalen den Regionalligisten VfB Oldenburg, der zuletzt zweimal in Folge erfolgreich war und mit sieben Triumphen knapp vor dem sechsmal siegreichen Oberligisten VfL der Rekordsieger ist.

Durch das Aus des SV Neuenwege sind bei der Jubiläumsausgabe nur 18 Teams am Start. "Deshalb mussten wir den Modus leicht ändern", sagte Horst Rickels, Vorsitzender des Spielausschusses im NFV-Kreis Oldenburg-Stadt. Um in der Vorrunde am Sonnabend weiterhin drei Gruppen mit jeweils fünf Teams besetzen zu können, sind diesmal nur die drei besten Teams des Vorjahres direkt für die Endrunde am Sonntag qualifiziert. Leidtragender der Änderung ist Bezirksliga-Absteiger SWO, der vor einem Jahr Vierter geworden war.

Ansonsten wird das Prestigeduell in der in den vergangenen Jahren bewährten Form durchgeführt. "Auch die Eintrittspreise bleiben unverändert", erklärte Turniervermarkter Ralf Niemeyer.

Bei der Titelvergabe dürften auch diesmal ganz sicher wieder die drei direkt qualifizierten Teams ein Wörtchen mitreden. "Unser Ziel kann nur Titelverteidigung heißen", sagte VfB-Sportleiter Ralf Voigt. Bei der 19. Auflage sicherte sich das Team von Trainer Dietmar Hirsch nach einem 6:5 nach Elfmeterschießen im Halbfinale gegen Landesligist TSV durch ein 4:2 im Endspiel gegen den VfL den Titel.

"Wir werden versuchen, dem VfB Paroli zu bieten", erklärte VfL-Sportleiter Detlef Blancke. Der Oberligist hatte 2015 ein Debakel erlebt und war in der Vorrunde gescheitert. Vor zehn Monaten marschierte das Team dagegen souverän durch Vor- und Endrunde. Im Halbfinale wurde SWO mit 3:1 bezwungen. Die jetzt in der Kreisliga spielenden Sandkruger, die übrigens bis 1997 den Vorläufer der aktuellen Stadtmeisterschaften ausgetragen hatten, unterlagen im Neunmeterschießen um Platz drei dem TSV 1:3.

Angesichts der aktuell sieben Langzeitverletzten im Kader kann Voigt noch nicht sagen, welche Mannschaft auflaufen wird. "Wir werden aber mit der Stammelf in der Arena dabei sein", versprach der Sportleiter. Anfang 2016 hatte der VfB einen Mix aus erster und zweiter Mannschaft um Ibrahim Temin, Max Wilschrey und Urgestein Christian Thölking aufgeboten.

"Priorität haben die letzten Punktspiele bis zur Winterpause, aber wir werden für die Stadtmeisterschaften wieder ein vernünftiges Team aufbieten", erklärte VfL-Sportleiter Detlef Blancke.

Auch bei den Ü-32-Routiniers sind die drei besten Teams des Vorjahres für die Endrunde qualifiziert, mit der die Stadtmeisterschaften am Freitagabend eingeläutet werden. Der Post SV hatte vor zehn Monaten die zuvor viermal in Folge erfolgreichen Seriensieger von BW Bümmerstede durch ein 3:0 im Finale gestürzt. Dritter des Erdinger-Cups wurde der SV Ofenerdiek durch ein 2:0 im Neunmeterschießen gegen den FC Ohmstede.

Die zehn anderen Teams, die ihre Teilnahme zugesagt haben, spielen in zwei Vorrundengruppen am Sonntag, 18. Dezember, in der Sporthalle an der Brandenburger Straße um sieben weitere Tickets für die Endrunde.

Auch bei den Frauen, die zuletzt wiederholt in einer Gruppe im Modus "Jeder gegen Jeden" aufeinandergetroffen waren, gibt es bei der Endrunde am Sonntagvormittag wieder zwei Gruppen. "Der VfB hat ja inzwischen erfreulicherweise auch eine Mannschaft auf die Beine gestellt, die auch sehr erfolgreich ist", sagte Rickels über das neue Team, das in der 1. Kreisklasse gerade verlustpunktfrei die Herbstmeisterschaft geholt hat.

"Ich freue mich, dass wir auch in diesem Jahr wieder diese Meisterschaften unterstützen", sagte Jörg Tönnießen, Leiter für das Firmenkundengeschäft in der LzO-Regionaldirektion Oldenburg, zum bevorstehenden Ausstieg der Bank. Als Gründe nannte er bei der Auslosung einerseits die personelle Neuordnung im Haus und die sich verändernden Strukturen im Verband (dazu später mehr). Zudem spielen finanzielle Aspekte eine Rolle.

Das bisherige Geschäftsmodell im Bankwesen gerate "unter Druck", sagte Tönnießen und ergänzte: "Das heißt aber nicht, dass wir uns ganz aus dem Sport und sozialen Dingen zurückziehen."

"Mit mir geht ein großer Teil der Sponsoren", erklärte Ralf Niemeyer, der die Stadtmeisterschaften fast von Anfang an begleitet hat, aber nach der 20. Auflage als Turniervermarkter aussteigt: "Was danach kommt, werden wir sehen."

Die Organisations-Urgesteine Enno Cording und Horst Rickels, die seit dem ersten Turnier im Jahr 1998 immer dabei waren, wissen noch nicht, wie es weitergeht. Eine Rolle spielt nicht nur die ungewisse Finanzierungsfrage, sondern vor allem, was sich durch die anstehende Fusion der fünf Kreis-Verbände Oldenburg-Stadt, Ammerland, Friesland, Wesermarsch und Wilhelmshaven ergibt.

"Es gibt gewisse Überlegungen", verriet Rickels. Vorstellbar sei es zum Beispiel, dass es in den einzelnen Bereichen Qualifikationsturniere gibt, deren beste Mannschaften an einem Tag den Hallenmeister des entstehenden Großkreises ausspielen.

Weil die Variante Futsal gefördert werden soll, dürfen Kreismeisterschaften in der Halle inzwischen nur mit dem weicheren Spielgerät und den entsprechenden Regeln ausgespielt werden. Deshalb sind die Oldenburger Stadtmeisterschaften im Hallenfußball aktuell keine offiziellen Titelkämpfe, sondern werden von der LzO veranstaltet und vom NFV-Kreis begleitet. Welche Auswirkungen das auf den Traum von einer großen Meisterschaft nach der Fusion hat, den viele Clubs und Fans sehr reizvoll finden könnten, steht wie schon erwähnt noch in den Sternen.

Aufrufe: 09.11.2016, 11:08 Uhr
Jan Zur BrüggeAutor