2024-05-14T11:23:26.213Z

Vereinsnachrichten

Stadt und Stahl Finow stehen vor der Einigung

Ein neuer Pachtvertrag für den Platz am Wasserturm scheint in Sicht

Einigung in Sicht: In das Gezerre um den Weiterbetrieb der Sportanlage am Wasserturm kommt Bewegung. Die Stadtverwaltung und der 1. FV Stahl Finow haben Verhandlungen aufgenommen. Im Mittelpunkt steht die Verlängerung des Pachtvertrages.

Alles wird gut, das ist das Fazit einer gemeinsamen Mitteilung, die beide Seiten nun herausgegeben haben. Die Überschrift über der Mitteilung lässt vermuten, dass ein Deal in Sicht ist. Sie lautet: "1. FV Stahl Finow und Stadt sitzen am Verhandlungstisch." In der Mitteilung, die die Stadt bereits am Dienstagabend verschickt hat, heißt es, Verein und Stadtverwaltung hätten Verhandlungen zum Erhalt der Sportanlage am Wasserturm aufgenommen. "Beide Partner", so der Wortlaut, "stimmen darin überein, dass der Verein die Sportanlage weiter pachten und betreiben soll". Der Pachtvertrag soll dabei nicht, wie bisher üblich, "Jahr für Jahr" verlängert werden, es ist ein längerfristiger Vertrag geplant, für "10 bis 15 Jahre". Der Erhalt der Sportanlage, heißt es weiter, könnte so gesichert werden.

Die gemeinsame Erklärung von Stadtverwaltung und dem 1. FV Stahl Finow markiert einen Wendepunkt, der durchaus überraschend kommt. Wochenlang geisterten die Worte "Schließung" und "Teilschließung" durch den öffentlichen Raum. Ausgangspunkt war der Entwurf der neuen Sportentwicklungsplanung der Stadt. Der sieht vor, dass die Stadt künftig nur noch Sportanlagen betreiben will, auf denen es eine Schulsport-Nutzung gibt. Das trifft auf das Westend-Stadion, Fritz-Lesch-Stadion und die Finower Waldsportanlage zu, nicht aber auf die Sportplatz am Wasserturm. Dieser soll, so das Ziel der Verwaltung, zur vollständigen Bewirtschaftung an den 1. FV Stahl Finow, der dort seine sportliche Heimat hat, übergeben werden.

Im Verein stieß das Konzept auf Ablehnung. Die Vereinsspitze erklärte, man wolle eine entsprechende Beschlussvorlage verhindern. Es wurde im Namen des 1. FV Stahl Finow sogar eine Online-Petition gestartet, da man den Erhalt und die Förderung des Sportplatzes am Wasserturm gefährdet sehe. Kritisiert wurden zudem die geplanten Millioneninvestitionen, die für die sanierungsbedürftige Finower Waldsportanlage geplant sind.

Nun also der plötzliche Burgfrieden. Wir kam's dazu? "Es ist alles ziemlich hochgespielt worden", sagt Marian Hanke, Geschäftsführer von Stahl Finow. Mit der Erklärung wolle man den Schließungsgerüchten den Wind aus den Segeln nehmen. "Wir wollen einfach weiter unsere Anlage betreiben, vom großen Kuchen wollen wir nichts abhaben", sagt Hanke Bereits seit 1997 pachtet der Verein die Anlage. Das will er auch weiterhin tun. Und Hanke ist "zuversichtlich", dass das klappt.

Die Stadt hatte bereits signalisiert, dass man den Verein nach der Übergabe der Anlage in die eigene vollständige Bewirtschaftung nicht allein lassen werde. "Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe", hatte Sozialdezernent Bellay Gatzlaff sowohl bei der Konzept-Präsentation im Juli als auch später betont. Der Verein wird derzeit mit 15 000 Euro jährlich durch die Stadt gefördert. Der Betrag soll bleiben, heißt es auf Nachfrage.

Zwei Beratungsrunden hat es zwischen Stadt und Verein bereits gegeben. Beide Seiten haben dabei ihre Vorstellungen ausgetauscht. Noch in diesem Monat will man "die Machbarkeit ausloten", heißt es in der Mitteilung. Ende August ist ein weiteres Treffen geplant. Beide Seiten hoffen, dann einen Konsens zu finden, "der letztendlich in einen modifizierten Pachtvertrag münden soll".

Sobald der Konsensvorschlag vorliegt, soll er sowohl dem Vorstand des 1. FV Stahl Finow als auch den Stadtverordneten zur abschließenden Entscheidung vorgelegt werden.

Aufrufe: 013.8.2015, 15:15 Uhr
MOZ.de / Christian HeinigAutor