2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Stadion soll Vereinen nichts wegnehmen

OB Krogmann bekennt sich zum Breitensport - "Keine Flüchtlinge in Sporthallen"

Über den Bau eines Fußballstadions ist zwar noch lange nicht entschieden. Die Pläne beflügeln aber die Fantasie vieler Fußballfans – und sie wecken auch Sorgen bei Nicht-Sportlern oder Anhängern anderer Sportarten.Der Stadtsportbund hält den Bau eines möglichen Fußballstadions für keine kommunale Aufgabe. Der Dachverband für 113 Vereine würde aber eine privat finanzierte neue Anlage begrüßen.

Beim Stadtsporttag am Montag im Kulturzentrum PFL ging Oberbürgermeister und Sportdezernent Jürgen Krogmann auf das mögliche Projekt ein („ich weiß, dass Sie das Thema nicht so gern hören“) – und gab die Zusicherung, der Breitensport wäre finanziell vom Bau eines Stadions nicht betroffen. „Sollte es zum Neubau kommen, wäre das Projekt im Bereich Wirtschaft und Stadtmarketing angesiedelt“, versicherte der Ratshauschef. „Das würde nicht zu Lasten des organisierten Sports gehen.“

Leichtathletik-Anlage

Genau diese Auswirkung hat Ulrich Pohland, im Vorstand des Stadtsportbunds (SSB) zuständig für Finanzen und Sportstättenbau, im Blick. „Ich mache mir Sorgen über ein kommunales Engagement“, so Pohland im Gespräch mit der NWZ. „Es ist nicht Aufgabe einer Kommune, ein solches Stadion zu bauen.“ Grundsätzlich begrüße der SSB ein solches Projekt; auch der Standort Maastrichter Straße sei „super“. „Wenn private Investoren das Stadion bauen und das wirtschaftliche Risiko abdecken – sehr gern.“ Es sei auch nichts gegen die Nutzung eines städtischen Grundstücks zu sagen. Pohland warf aber die Frage auf, wie es mit der Leichtathletik-Anlage am Marschweg weitergeht, wenn der höherklassige Fußball dort abziehen sollte. „Bislang gibt es gute Synergien bei der Nutzung des Stadions.“ Leistungssportlern müsse weiter eine Anlage zur Verfügung stehen.

Ein weiteres Thema, das Krogmann ansprach, stieß auf vorbehaltlose Zustimmung. „Wir haben bislang keine Turnhalle aus der Nutzung genommen, um Platz für Flüchtlinge zu schaffen“, berichtete Krogmann. „Und ich will, dass das so bleibt.“ Derzeit stünden die Chancen „nicht schlecht“. Die Stadt bezahle lieber mehr Geld, um Gewerbeimmobilien anzumieten, als Vereine in ihren Trainingszeiten zu beschneiden. Der Vorstandsvorsitzende des Landessportbundes, Reinhard Rawe, zollte dieser Haltung großen Respekt. „Ich würde gern häufiger hören, dass der Breitensport so hochgeschätzt und als Chefsache betrachtet wird.“ In Niedersachsen seien derzeit 53 Sporthallen von Flüchtlingen belegt.

Büsselmann bestätigt

Bei den Vorstandswahlen wurde Gero Büsselmann einstimmig wiedergewählt. Die Delegierten bestätigten auch die übrigen Vorstandsmitglieder ohne Gegenstimmen. Für Wilhelmina Cordes (Finanzen), die aus persönlichen Gründen ausschied, sprang Ullrich Beck ein. Alexander Schumann wurde als Vorsitzender der Sportjugend bestätigt. Den Vorstand komplettieren Tjark Schroeder (Bildung) und Frank Vehren (Sportentwicklung). Büroleiterin ist Claudia Lehnort, hauptamtlicher Sportreferent der Region Matthias Janßen.

Aufrufe: 016.3.2016, 09:18 Uhr
Christoph KieferAutor