Stabile finanzielle Verhältnisse

Bei der SSV-Versammlung am Freitagabend wollte man Michael Schuster, der im November als Erster Vorsitzender zurückgetreten war, verabschieden, doch er konnte aus geschäftlichen Gründen nicht anwesend sein. Dr. Karsten Amann, Präsident des Hauptvereins und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Fußballer, lobte den ausgeschiedenen Vorsitzenden: "Er hatte 200 Prozent Emotion, ohne ihn würde es den SSV in der Form und in der Liga nicht mehr geben, die Pokalsiege waren auch seine Erfolge."

Der SSV hat auch Nachfolger auf der Geschäftsstelle: Walter Warth und Natalie Spieß. Sportvorstand Maurizio Gaudino berichtete über den sportlichen Teil. Man müsse weitere Schritte machen, man würde nicht absteigen, ja sogar in Zukunft die Regionalliga anpeilen. Dazu gehöre Geduld, denn man habe eine Umstrukturierung hinter sich. Es sei schwer, den hohen Trainingsaufwand mit Beruf oder Lehre zu vereinbaren. Doch er gehe den Weg mit, habe für drei Jahre zugesagt. Er bat die Versammlung - 80 Mitglieder waren anwesend - um Mitarbeit und Verständnis, die Schlagzahl werde erhöht, um das Projekt voranzubringen. Dr. Karsten Amann stellte die Pokalerfolge heraus, man werde den Weg mit Gaudino gemeinsam weitergehen, der sich toll engagieren würde. Das Projekt sei auf drei Jahre angelegt, man habe stabile finanzielle Verhältnisse. Er appellierte an die Fans ("Wir brauchen die Szene E") einen gemeinsamen Weg zu gehen. Es gab ja Irritationen, die Szene E gehöre in den E-Block, bis Mai sei das gesichert. Fabian Maier von der Szene E kritisierte das Verhältnis der aktiven Fanszene zum Verein, es sei schlecht, immer mehr Fans würden dem SSV den Rücken kehren, es sei keine personelle und inhaltliche Konstanz erkennbar.

Aufsichtsrat Hans Rahn meinte, dass Maier Recht habe, alle Themen werden oft auch kontrovers diskutiert, Maier soll doch mitarbeiten, denn bei aller Kritik sei Grundvertrauen nötig, das sei nicht programmierbar. Man suche wegen des Blocks E mit der Stadt eine Lösung.

Kritik gab es auch an der Mannschaft, einige Spieler hätten kaum Charakter, am Trainer liege es nicht. Gaudino machte klar, dass er wusste, dass eine schwere Saison nach den Umstrukturierungen bevorstehe.

Der Vorstand ist wieder komplett. Neben Karl-Heinz Lang und Jürgen Zepf ist Alfonso Coppola, ein 46-jähriger Betriebswirt, auch im Investment- und Immobilienbereich tätig, mit 16 Gegenstimmen in den Vorstand gewählt worden (bis Oktober). Er ist Teil des Trios, hat ein gutes Netzwerk und soll überregionale Sponsoren für den SSV gewinnen. Amann bat um einen Vertrauensvorschuss. Coppola meinte, er habe genügend Motivation, will mithelfen und Gaudino unterstützen. Die Fans wollen eine Zukunftsperspektive sehen, mitarbeiten, erwarten mehr Transparenz. Dazu bedarf es noch viel Aufbauarbeit und vor allem Gespräche miteinander.