2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wohltäter: Heinz Staab hinterließ dem SVW ein großzügiges Erbe.
Wohltäter: Heinz Staab hinterließ dem SVW ein großzügiges Erbe.

Staabs Erbe für die Ewigkeit angelegt

Ex-Klubchef Zerbe Initiator einer Stiftung

Wiesbaden (nn). Heinz Staab war SVWler aus Leidenschaft. Sein Metier war die Leichtathletik, insbesondere die Kurzstrecken. Doch der gesamte Verein lag ihm am Herzen. Das belegt seine Treue. Als Staab am 22. September 2010 im Alter von 89 Jahren verstarb, stand eine 76-jährige Mitgliedschaft beim Sportverein zu Buche. Mehr noch: Er bedachte den SV Wiesbaden in seinem handschriftlich verfassten Testament in großzügiger Form. ,,Ich will Vorsorge treffen für meinen Verein", ließ er verlautbaren.

Inzwischen bekommt Staabs Vorsorge dem Traditionsverein tatsächlich zugute. Und zwar in Form der Dividenden und Zinsgewinne aus der seit dem 29. Februar 2012 als rechtsmäßig anerkannten ,,SV Wiesbaden-Stiftung". Ende 2013, als gegenüber dem Finanzamt die letzten Außenstände - resultierend aus dem finanziellen Kollaps der 1990er Jahre - getilgt wurden, kamen 10 000 Euro aus Renditen der Stiftung zum Einsatz. Den Rest übernahmen die Mitglieder des ,,Clubs der Freunde", die den SVW seit vielen Jahren unterstützen. Stiftung und Club der Freunde bilden unabhängig von Hauptsponsor Kartina TV, dessen Geschäftsführer Andreas Reich den Vereinsvorsitz übernommen hat, zwei dauerhafte Standbeine.

Was die Stiftung betrifft, könnte man sie als Vermächtnis von Reich-Vorgänger Rainer Zerbe ansehen. Mit SVW-Vize Michael Goßmann und einem weiteren Vereinssympathisanten, der nicht in die Öffentlichkeit treten will, bildet Zerbe das Vorstands-Trio der Stiftung. Staab hatte dem SVW eines seiner beiden Häuser im Bereich der Walkmühlanlage und einen Geldbetrag vermacht. Doch es galt zuerst, berechtigte familiäre Erbansprüche und die für den Klub vorgesehenen Zuwendungen in rechtlichen Einklang zu bringen. Nachlassverwalter Jürgen Reinemer wickelte diesen komplexen Vorgang ab.

Letztlich mussten beide Grundstücke veräußert werden und für den SVW blieben 252 000 Euro. Zerbe schlug vor, diesen Betrag im Sinne des Verstorbenen langfristig anzulegen, erhielt dafür die Zustimmung der Mitglieder. Somit bildeten die 252 000 Euro den Grundstock der Stiftung. Inzwischen konnte dieser unantastbare Grundstock überwiegend durch weitere Summen aus Staabs Nachlass auf 328 000 Euro angehoben werden. Durch breite Streuung in Form von festverzinslichen Anlagen und Qualitätsaktien werde man um gute Renditen bemüht sein, versichert Rainer Zerbe. Er sieht die Erträge auch als stete Rücklagen für die Jugendarbeit an. Sie für Spielerverpflichtungen zu verwenden, sei tabu, so Zerbe: ,,Das hätte Heinz Staab nicht gewollt."



Aufrufe: 06.5.2015, 16:00 Uhr
Stephan NeumannAutor