St. Tönis liegt im Soll, Tönisberg enttäuscht erneut

Auch deshalb, weil er im Vorjahr nach unterirdischer erster Serie mit guten Neuzugängen eine fast optimale Rückrunde hinlegte. Da ging es von Platz 14 bei nur elf Zählern auf dem Konto dann noch hoch auf Rang elf und 36 Punkten. Ferner schienen die gekommenen Neuen absolut passend. Aber weit gefehlt. Als Zehnter, allerdings in einer ungeliebten 13er Gruppe und nur um ein Tor nicht auf einem Abstiegsplatz stehend, war es wieder ein enttäuschendes halbes Jahr. Hoffnungsträger wie Monir Ibrahim (er kam vom KFC Uerdingen) machten sich gleich zu Beginn vom Acker, und Seyit Ahmet Isiklar (ebenfalls vom KFC) glänzt schon einmal mit dem ein oder anderen Freistoß, mehr aber auch nicht. Und ganz vorne konnte Rückkehrer Kevin Zülsdorf den Makel, der ihm aus seiner Nettetaler Zeit anhaftete, nach vielversprechendem Beginn nicht ablegen. Die Schuhe, die ihm der nach Kleve abgewanderte Tobias Gorgs hinterlassen hat, sind jedenfalls viel zu groß.

Bezeichnend für die Auswahl um Spielführer Kazim Ger ist, dass neben Schlussmann Martin Hahnen immer noch Routinier Francesco Reale zu den Leistungsträgern gehört. Und wie sich die Dinge wiederholen: Der Ruf nach neuen Akteuren ist unüberhörbar, und vielen kommt der aus dem Vorjahr sehr bekannt vor. Mit Ausnahme des tollen Aufsteigers VfL Repelen mit dem langen Ex-Tönisberger Robin Bertok im Kasten liegen viele andere Clubs schon im Soll. Ausnahmen bestätigen da auch die Regel. Auch die Tatsache, dass der GSV Moers und Broekhuysen das Ende zieren, ist keine Überraschung. Um so ärgerlicher für die Sonntag-Auswahl, dass sie ausgerechnet in der letzten Partie den Grafschaftlern den ersten "Dreier" gestattete.

Bei Neuling DJK Teutonia St. Tönis steht die Vier, nämlich was Siege, Unentschieden und Niederlagen betrifft. 16 Punkte sind durchaus in Ordnung, aber längst noch kein Ruhekissen. Auffällig, wie die Himmelmann-Auswahl am Tropf von Brian Günther hängt. Wirkt er bei den Spielen mit bzw. stimmt seine Verfassung, hat die Offensive die nötige Durchschlagskraft. Da hinkt der mit einigen Vorschusslorbeeren gekommene Burhan Sahin schon hinterher. Stabil dagegen die Vorstellungen von Keeper Christopher Viertmann (kam aus Amern). Auch Gianmarco Caruana, vom Nachbarn SV St. Tönis zur Teutonia gewechselt, strafte alle Skeptiker Lügen. Drei Spieler, nach Möglichkeit für jeden Mannschaftsteil einen, sollen noch geholt werden, damit die Alternativen größer und die Qualität des aktuellen Kaders angehoben wird. Dann dürften es allerdings Ergänzungsspieler wie Florian Hamers, Gülbey Yigitkurt oder Marvin Mester schwer haben, zu weiteren Einsatzzeiten zu kommen.