St. Pauli löst kurz vor der Pause den Knoten

Während die Kiez-Kicker direkt nach dem Freundschaftsspiel ins ostfriesische Middels ins dreitägige Trainingslager aufmachten, gönnen sich die meisten Spieler aus der von André Nienburg gecoachten Auswahl eine kurze Verschnaufspause, bevor die harte Vorbereitungszeit für die kommende Saison ansteht.

1200 Zuschauer verließen zufrieden den Sportplatz in Holßel. Sie haben bei besten Witterungsverhältnissen eine kompakte Heimelf gesehen, die diszipliniert agierte und nicht viele Torchancen der Profis zuließ. Nienburg beorderte Stürmer Wendt neben Arne Kossak auf der Sechserposition. „Das war so abgesprochen“, sagte der 38-jährige Routinier, für den nach 60 Minuten die Partie vorbei war. Bis dahin war Wendt der Stabilisator in der Defensive, und auch die Vierkette mit Hendrik Mangels, Marius Lennartz, Cristiano da Cruz-Cunha und Tom Matussek agierte vor Torhüter Sven Brabandt aufmerksam und konnte bis kurz vor der Pause das torlose Remis halten. Dann war es Rok-Choi Kyoung, der die erste klare Chance der Hamburger zum 0:1 perl Linksschuss nutzten konnte (40.). Das Team von Gästetrainer Roland Vrabec setzte nach und erhöhte nach einer feinen Einzelleistung durch Michael Görlitz zum 0:2 (43.).

„Mich haben die beiden Tore kurz vor dem Halbzeitpfiff schon geärgert, aber insgesamt bin ich mit der Leistung der Jungs voll zufrieden. Sie haben hart gearbeitet und sich das gute Ergebnis redlich verdient. Dafür, dass sie zum ersten Mal so zusammengespielt haben, war es eine Topleistung, vor allem in der Defensive“, sagte Nienburg gleich nach dem Abpfiff von Sören Steeg (TSV Nordholz), der mit der fairen Partie keine Probleme hatte.

Nur einmal musste der Referee die gelbe Karte zeigen, als Lasse Sobiech gegen Andree Wendt auf Höhe der Mittellinie viel zu hart einstieg.

Wie schon vor sechs Wochen beim Freundschaftsspiel gegen die Küstenauswahl in Cuxhaven (1:5) wechselte Vrabec bis auf Keeper Philipp Heerwagen seinen kompletten Kader aus. Nienburg brachte mit Torhüter Alexander Behrmann, Julian Lohr und Marco Kipp drei frische Kräfte, die weiter voll dagegen hielten. Pauli wollte mehr, doch die Cuxländer spielten weiter sehr diszipliniert und kämpften mit erlaubten Mitteln um jeden Meter Boden. Das „schmeckte“ den Hamburgern gar nicht: „Wenn ihr das haben wollt, könnt ihr es haben“, ertönte es von den Pauli-Spielern auf dem Platz. In der 64. Minute musste der in der Halbzeit eingewechselte Florian Kringe nach einem Zusammenprall mit Tom Matussek ausscheiden, der sich am linken Ellenbogen verletzte. Da stand es 3:1 für Pauli, die per Foulelfmeter durch Sebastian Maier zur Resultatserhöhung trafen (51.) und mit nur neun Feldspielern die Partie beendeten. Zehn Minuten später ließ Patrick Holst vom FC RW Wesermünde den Anhang jubeln, als er nach Zuspiel von Jannik Offermann Heerwegen keine Abwehrmöglichkeit ließ. Danach verhinderte Behrmann mit tollen Reflexen gegen Kyoung und Marcel Halstenberg zunächst das 1:3 fest, war aber drei Minuten vor Schluss beim Kopfballtreffer von Sobiech nach einer Ecke von Halstenberg machtlos.

„Das war heute eine gute Veranstaltung. Alles hat gepasst. Das Wetter und die supergeile Leistung der Kreisauswahl“, zog TSV-Vorsitzender Kai Niemczyk eine positive Bilanz.

Kreisauswahl Cuxhaven: Brabandt (46. Behrmann), Mangels, Lennartz, Da-Cruz-Cunha, Matussek – Wendt, Kossak, Behrends, Schmidt, Hildebrandt – Alexander. Eingewechselt: Lilienthal, Kipp, Holst, Offermann, Jacobsen.

FC St. Pauli: Heerwagen – Ziereis, Nehrig, Nöthe, Rzatkowski, Buballa, Thorandt, Görlitz, Bahn, Kurt, Kyoung. Eingewechselt: Sobiech, Trybull, Kringe, Buchtmann, Verhoek, Thy, Halsten-berg, Kalla, Maier.