2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Bittere 1:2-Niederlage im Abstiegskampf für den SSV Reutlingen beim FC 08 Villingen.
Bittere 1:2-Niederlage im Abstiegskampf für den SSV Reutlingen beim FC 08 Villingen.
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SSV verteilt Geschenke im Abstiegskampf

Oberliga: FC Villingen - SSV Reutlingen 2:1 (1:0)

Nach der 1:2-Auswärtsniederlage gegen den direkten Konkurrenten Villingen hat sich die Situation im Abstiegskampf für den Oberligisten SSV Reutlingen nochmals verschärft.

Schlechter hätte die Partie im EBM-PAPST-Stadion vor knapp 800 Zuschauern, davon gut 150 SSV-Anhänger, für die Gäste aus Reutlingen nicht anfangen können. Villingen schlug mit seinem ersten Angriff einen eher harmlosen langen Ball in den SSV-Strafraum, Abwehrspieler Hartmann wollte den Ball aus der Gefahrenzone befördern, köpfte dabei seinen Gegenspieler Weißhaar an und von dem rollte der Ball unglücklich zum 1:0 für die Gastgeber über die Torlinie (2.). Das war gleich zu Beginn eine kalte Dusche für die Class-Elf im Schwarzwälder-Nieselregen. In der Folgezeit brauchten die Achalmstädter eine Weile um das Gegentor zu verdauen. Das Engagement und der Einsatz stimmte dennoch, aber trotz mehr Spielanteilen kreierte die SSV-Elf zunächst keine klare Torchancen. Golinski versuchte es mit zwei Freistößen, aber ohne Erfolg. Haas mit einem Flachschuss, ohne wirlichen Druck dahinter. Villingen stellte sich cleverer an und lauerte auf Konterchancen, die auch kamen: Nach 25 Minuten klärte Vochatzer mit einer Grätsche und SSV-Torwart Hamrol verhinderte mit einem tollen Reflex ein Eigentor. Nach einer Balleroberung, wieder ein schneller Gegenzug der Hausherren über zwei Stationen. Der Ball landete letztlich bei Geng, der aus 15 Metern sofort abzog, doch Hamrol war wieder zur Stelle.

Kurz Wiederanpfiff folgte die beste Phase im Reutlinger Spiel: Die eingewechselten Seemann und Eiberger sorgten für frischen Wind, Trainer Class stellte auf Dreierkette in der Defensive um und die Partie schien sich zu drehen. Pech für den SSV: Ein Schuss von Seemann klatschte an den Innenpfosten und wurde von einem FCV-Abwehrspieler anschließend von der Linie gekratzt (47.). Auf der Gegenseite hatte Weißhaar das 2:0 für Villingen auf dem Fuß, als er plötzlich alleine vor Schlussmann Hamrol auftauchte, doch sein Lupfer ging knapp über das SSV-Gehäuse. Dann wieder die Gäste aus der Achalmstadt: Golinski setzte sich durch und flankte von der Seitenlinie in den Strafraum. Yahkem steigt im Fünf-Meter-Raum am höchsten und köpfte das vielumjubelte 1:1-Unentschieden. Jetzt schien die Partie endgültig zu kippen. Doch ein kapitaler Fehler von SSV-Schlussmann Hamrol sorgte nur zwei Minuten später für die erneute Villinger Führung. Der Schlussmann lief mit dem Ball aus seinem Tor, spielte unglücklich Kaminski in die Füße und der fakelte nicht lange und drosch den Ball aus 40 Metern ins leere Tor – 2:1. Das war bereits das zweite Geschenk der Reutlinger und ein Genickbruch für das SSV-Spiel. Im Anschluss waren die Reutlinger bemüht, aber die Verunsicherung war zu spühren und die Folge waren viele Abspielfehler im Aufbauspiel. Und klare Torchancen kamen nicht mehr zustande. Villingen machte geschickt die Räume zu und verlagerte sich ausschließlich auf das Konterspiel. Am Ende blieb es beim knappen aber nicht unverdienten Erfolg des FC Villingen. Fazit: Reutlinger verteilt Geschenke und verliert so gegen einen direkten Konkurrenten. Die Situation im Abstiegskampf wird für die Class-Elf durch die Niederlage natürlich nicht einfacher, aber mit einem Sieg im letzten Saisonpiel im heimischen Kreuzeichestadion gegen Bissingen könnte alles noch zu einem guten Ende gebracht werden.


Spiel-Statistik:

FC 08 Villingen: Miletic – Reho, Ovuka, Ceylan, Weißhaar (85. Yelken), Haibt (88. Wehrle), Plavci (93. Bruno), Barg, Geng, Serpa, Kaminski.

SSV Reutlingen: Hamrol – Vochatzer (70. Büyüksakarya), Kovac (46. Seemann), Hartmann, Riccardi, Yahkem, Schiffel, Haas (85. Alleoni), Golinski, Gjokaj, Maier (46. Eiberger).

Tore: 1:0 Weißhar (2.), 1:1 Yahkem (53.), 2:1 Kaminski (55.).

Aufrufe: 014.5.2016, 18:28 Uhr
SWP / Giovanni De NittoAutor