SSV Ulm ausgeruht zum Start

Zwei Drittel der Vorbereitung sind beim Regionalligaaufsteiger SSV Ulm 1846 Fußball vorbei. In zwei Wochen starten die Spatzen beim 1. FC Saarbrücken in die neue Saison. Deshalb spricht Trainer Stephan Baierl "von einem ernsthaften Test für uns", vor der Vorbereitungspartie Samstag (15 Uhr) in Oberelchingen gegen den Oberligaaufsteiger SV Göppingen.

Es ist der letzte Test vor dem Ernstfall in einer Woche, wenn es dann in der ersten Pokalrunde gegen den Verbandsligisten TSV Berg geht. Dem SSV-Coach bietet sich die Möglichkeit, nicht nur jedem Spieler Einsatzzeiten zu geben, sondern auch selbst Eindrücke über seine Kandidaten zu sammeln. "Es werden nicht alle die gleiche Zeit auf dem Platz stehen", betont Baierl, dem vorschwebt, seine Anfangself länger als eine Halbzeit zusammenspielen zu lassen. "Wir sind am tiefsten Punkt der Vorbereitung angekommen und haben viel Grundlagentraining hinter uns. Viele Spieler sind an ihrem Limit."

Deshalb hat Baierl anfangs der Woche seinem Kader zwei trainingsfreie Tage gegönnt. "Wir haben in den letzten Wochen sehr konsequent gearbeitet, alle sind fit", zog Baierl ein positives Resümee. Das wurde auch nach der Auswertung des in der Vorwoche durchgeführten Leistungsdiagnostiktests deutlich. "Kompliment an die Jungs, wie sie den inneren Schweinhund überwunden haben", sagt Baierl. Nach vier von insgesamt sechs Wochen Vorbereitung ist der Trainer mit der aktuellen Verfassung seiner Spieler sehr zufrieden. "Alle haben mitgezogen, alle sind verletzungsfrei", meinte der Trainer.

Noch nicht einsatzfähig ist Alper Bagceci, dessen Trainingsaktivitäten sich auf Laufeinheiten beschränken. Den 32-Jährigen plagt noch immer ein Oberschenkel-Bündelriss, den er sich in der letzten Oberligapartie zugezogen hat. Antonio Pangallo befindet sich nach einer gut verlaufenen Bandscheibenoperation in der Reha-Maßnahme. Manuel Hegen, dem die SSV-Führung mangels Perspektiven einen Wechsel nahe gelegt hat und der momentan mit kleinen Blessuren kämpft, ist weiterhin auf der Suche nach einem Verein, der ihm einen Ausbildungsplatz bieten kann.

In den kommenden Trainingstagen wird vom Umfang her etwas weniger gemacht. Baierls Augenmerk liegt dann auf Spritzigkeit und Taktikausrichtung. "Nicht alle sind in dem Zustand wie die Spieler, die ich schon in der letzten Saison trainiert habe", sagt Baierl.

Nicht mehr im Training dabei ist Testkandidat Michael Kobert. Der 20-jährige Außenbahnspieler vom Oberligisten Concordia Hamburg "hat nicht unseren Anforderungen entsprochen", sagt Spielleiter Lutz Siebrecht. "Jung, groß, kräftig und schnell" muss der Außenspieler sein, der auf dem Wunschzettel des SSV 46 noch steht. "Und in unseren finanziellen Rahmen passen", sagt Siebrecht. Die Aussichten sind da eher mittelprächtig.

Lange hat es gedauert
Nach 31 Jahren ist Oberliga-Aufsteiger 1. Göppinger SV wieder zurück im baden-württembergischen Oberhaus zurück. "Wir betreten in vielen Bereichen Neuland", sagt Trainer und Ex-Profi Gianni Coveli. Zugleich appelliert er an den ganzen Klub: "Wir brauchen Ruhe und Geduld im Umfeld. Tabellarisch müssen wir bis zum Winter an den Nichtabstiegsplätzen dran sein." Elf Neuzugängen stehen neun Abgänge gegenüber. "Der Kader ist in der Breite deutlich besser geworden - es wird keine erste Elf mehr geben, ich habe jetzt viele taktische Variationsmöglichkeiten", sagt Coveli.

Vor drei Jahren verpasste der Sportverein als Dritter knapp den Relegationsplatz zwei. In der anschließenden Spielzeit 2013/2014 scheiterte man in den Aufstiegsspielen am FC Germania Friedrichstal, ein Jahr später am CfR Pforzheim. Im vierten Anlauf hat es dann mit dem Aufstieg geklappt. Nach dem 2:2 im Hinspiel feierten 2200 Zuschauer im Hohenstaufenstadion mit dem 1:0 im Relegations-Rückspiel gegen Weinheim den lang ersehnten Aufstieg in die Oberliga.