2024-05-02T16:12:49.858Z

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SSV Ulm 1846 Fußball gewinnt 3:1 gegen TSG Balingen in Erbach

Mit dem 3:1 gegen die TSG Balingen hat sich der SSV Ulm 1846 Fußball gebührend aus Erbach verabschiedet. Als Türöffner zum fünften Saisonsieg betätigte sich Bastian Heidecker, Torschütze zur 1:0-Führung.

Umschwärmte Spatzen. Als der 3:1-Sieg des SSV Ulm 1846 Fußball in der Oberligabegegnung gegen die TSG Balingen feststand und das letzte der vier Ulmer "Heim"-Spiele im Donauwinkelstadion abgepfiffen war, da waren einige Erbacher Buben nicht mehr zu halten. Sie stürmten Richtung Spielfeld, schauten die SSV-Kicker mit großen Augen an und baten um Autogramme. Die bekamen sie reichlich. In der Halbzeitpause hatte der Gastgeber ein motorisiertes Dreirad mit der Aufschrift "Der TSV Erbach wünscht dem SSV Ulm 1846 viel Erfolg" um die Tartanbahn des Stadions fahren lassen.

Der Abschied von den Spatzen fiel den Erbachern schwer. Vorstand Thomas Oelmayer bedankte sich bei den Gastgebern auf Zeit für die gute Aufnahme. "Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit vielen neuen Freunden aus Erbach im Donaustadion", sagte er den 750 Zuschauern via Stadionmikrophon.

Bei den Spielern und bei Trainer Stephan Baierl war der Abschiedsschmerz indessen nicht gar so groß. "Wir freuen uns auf die Rückkehr ins Donaustadion. Mit den Fans im Rücken ist die Stimmung dort eine ganz andere", räumte Bastian Heidecker ein. Der offensive Mittelfeldmann war am Samstag der "Überraschungsmann des Tages". Wegen einer Zerrung im Oberschenkel hatte der 32-Jährige in der vergangenen Woche kaum trainieren können, gab seinem Trainer nach der letzten Übungseinheit aber das Signal, dass es gehen würde. "Er war nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, hat sich aber in den Dienst der Mannschaft gestellt", freute sich Baierl.

Heidecker hielt wider Erwarten nicht nur 90 Minuten lang durch, sondern wurde mit seinem Treffer zum 1:0 zum Wegbereiter des Erfolg. "Wir sind nach der langen Pause schwer ins Spiel reingekommen. Wir haben gewusst, dass die Balinger hinten drin stehen und auf Konter lauern. Michael Passer hat mich schön gesehen, aber es war auch Glück dabei, dass mir der Ball vor die Füße gefallen ist. Das Tor war sicher der Türöffner für unseren Sieg." Seit sein Töchterchen Maya geboren wurde, läuft es bei Heidecker. Vier Treffer erzielte der Ex-Heidenheimer in den zwei seitherigen Begegnungen, nachdem der Torjäger der vergangenen Saison (18 Tore) zuvor 145 Tage lang nicht mehr getroffen hatte.

Unmittelbar nach der Pause legte Mittelfeldspieler Denis Werner nach der schönsten Kombination des Spiels - Alper Bagceci und Heidecker hatten die Vorarbeit geleistet - zum 2:0 nach. "In der letzten Saison wirkte er oft zu verspielt. Jetzt agiert er geradliniger und nimmt eine gute Entwicklung", freute sich Heidecker über das vierte Saisontor des 22-Jährigen.

Da auch auf Stürmer David Braig, den Torschützen zum 3:0, weiter Verlass ist (sechster Saisontreffer), ist der SSV 46 trotz vieler Mängel, die auch am Samstag wieder zutage traten, momentan ein recht effizientes Team. Zudem hatte Baierl trotz der Verletzungsmisere mit Burak Coban, Benjamin Sturm und Stefan Hess starke Spieler als Alternative auf der Bank. "Unser derzeitiges Plus ist es, dass wir variieren können und schwer auszurechnen sind", freut sich Baierl.

43 Jahre ein Spatz: Nun hört Zeugwart Ivo Milanovic auf

Ersatzpapa Seit 1972, also seit unglaublichen 43 Jahren, ist Ivo Milanovic mit den Fußballern des SSV Ulm 1846 in den verschiedensten Funktionen verbunden. Nach dem Bundesliga-Abenteuer und der ersten Insolvenz übernahm er im Jahr 2001 das Amt des Zeugwarts - und war seither für manche Spieler Ersatzpapa und Seelsorger in einer Person. Nun hört er mit 73 Jahren auf. Der Aufwand und die Fahrten zu den Auswärtsspielen wurden Ivo, wie er allerorten gerufen wurde, zu viel, dazu kamen gesundheitliche Beschwerden. Beim nächsten Heimspiel am 24. Oktober gegen den KSC II wird Ivo offiziell verabschiedet. Das Amt des Zeugwarts übernimmt übergangsweise Robin Ott.

Aufrufe: 05.10.2015, 11:45 Uhr
GEROLD KNEHR| SWPAutor