2024-04-24T07:17:49.752Z

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Die Ulmer allein sind ihm nicht genug: FCA-Trainer Manuel Baum will am Schwörsamstag seinen kompletten Kader einsetzen und am liebsten zwei Spiele nacheinander bestreiten.  Foto: Ulrich Wagner
Die Ulmer allein sind ihm nicht genug: FCA-Trainer Manuel Baum will am Schwörsamstag seinen kompletten Kader einsetzen und am liebsten zwei Spiele nacheinander bestreiten. Foto: Ulrich Wagner

Gesucht: Eine dritte Mannschaft

Es könnte eine Zugabe zum Spiel Ulm gegen FCA geben +++ Bei den Spatzen wurden zudem zwei Verträge verlängert und auch außerhalb des Platzes hat der Verein eine Menge vor

Von wegen Sommerpause: Allein die Organisation des Schwörkicks bereitet der Chefetage des SSV Ulm 1846 um Anton Gugelfuß und den sportlichen Leiter Lutz Siebrecht derzeit jede Menge Arbeit. Klar ist, dass die Spatzen am Samstag, 22. Juli um 17 Uhr gegen den FC Augsburg spielen. Aber vielleicht wird ja noch ein größeres Spektakel daraus und das wäre dann ganz im Sinne des Bundesligisten. Die Augsburger haben einen großen Kader und sie wollen deswegen im Donaustadion am liebsten zwei Mal hintereinander über volle 90 Minuten spielen. Erst gegen Ulm und dann gegen eine andere Mannschaft. Die war mit Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg scheinbar schon gefunden. „Am vergangenen Freitag war noch alles klar“, sagt der Ulmer Vereinschef Gugelfuß. Doch dann überschlugen sich plötzlich die Ereignisse. Der Regensburger Trainer Heiko Herrlich wurde von Bayer Leverkusen abgeworben, Teil des Deals ist ein Ablösespiel und das findet ausgerechnet an diesem 22. Juli in der Regensburger Continental-Arena statt. Derzeit suchen die Spatzen im In- und Ausland fieberhaft nach einem zweiten Gegner für den FCA, eingeschaltet sind auch zwei Agenturen.

Es gibt also viel zu tun gerade für Siebrecht, der neben seinem Job bei den Spatzen einen Großhandel für Obst und Gemüse mit 15 Mitarbeitern in Stuttgart betreibt. Der Vertrag des sportlichen Leiters wurde deswegen zunächst nur um ein Jahr verlängert, obwohl die Spatzen ihn am liebsten noch länger an sich gebunden hätten. Siebrecht aber sagt: „Auf die Dauer ist das so nicht machbar.“ Möglicherweise wird in den kommenden Monaten nachgebessert, die Spatzen wollen ihren sportlichen Leiter jedenfalls halten. Anton Gugelfuß lobt den Ex-Profi: „Seine Arbeit ist eine Erfolgsstory. Er ist für mich die wichtigste Personalie.“

Eine weitere und zumindest nicht ganz unbedeutende Personalie wurde inzwischen ebenfalls geklärt. Der mittlerweile 33-jährige Alper Bagceci macht nach dem Vorbild seines Teamkollegen Tim Göhlert mindestens für ein Jahr als Stand-by-Profi weiter. Bagceci arbeitet inzwischen als Vollzeit-Banker bei der Sparkasse, er wird deswegen künftig nicht bei jeder Trainingseinheit und bei jedem Spiel dabei sein können. Verzichten wollen die Ulmer trotzdem nicht auf ihn. Gugelfuß begründet die Vertragsverlängerung: „Er ist eine Führungspersönlichkeit mit Sozialkompetenz.“

Ein ganz großes Projekt abseits des Rasens wurde inzwischen vom Aufsichtsrat einstimmig abgesegnet und die konkrete Planung kann jetzt in Angriff genommen werden. Die Spatzen werden in Zusammenarbeit mit dem Groß- und Stammverein SSV Ulm 1846 das 40 Jahre alte Funktionsgebäude auf der Gänswiese abreißen und für drei Millionen Euro einen mehr als drei Mal so großen Komplex neu errichten lassen. Eingeplant sind Umkleidekabinen, ein Sanitärbereich, Räume für die medizinische Betreuung, Büros und möglichst bald sollen auch die Mitarbeiter der Geschäftsstelle in das neue Gebäude einziehen. Etwa zwei Drittel der Kosten sind über Zuschüsse abgedeckt, den Rest werden zu drei Vierteln die Fußballer und zu einem der Stammverein übernehmen.

Der Neubau ist so konzipiert, dass er den Anforderungen des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) für ein Nachwuchs-Leistungszentrum erfüllt. Denn schließlich wollen die Spatzen irgendwann nicht nur am Schwörwochenende in Freundschaft gegen Mannschaften wie den FC Augsburg kicken. Sondern um Punkte in einer Profiliga.

Aufrufe: 014.6.2017, 15:03 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Pit MeierAutor