2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Der Anfang vom Ende für die Ulmer Fußball-Spatzen beim Jahresauftakt bei der Eintracht: Der Trierer Alawie (dunkles Trikot) erzielt per Kopf das 1:0 für die Gastgeber. Foto: Eibner
Der Anfang vom Ende für die Ulmer Fußball-Spatzen beim Jahresauftakt bei der Eintracht: Der Trierer Alawie (dunkles Trikot) erzielt per Kopf das 1:0 für die Gastgeber. Foto: Eibner
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

SSV Ulm 1846 Fußball erlebt einen Alptraum in Trier

Regionalliga: Spatzen kommen mit 0:5 unter die Räder - mit Bildergalerie

Rund zweieinhalb Monate hatten die Regionalliga-Fußballer Pause. Am Sonntag in Trier sollte der erfolgreiche Schritt ins neue Jahr erfolgen. Es war ein schwerer Stolperer.

Mit drei Regionalliga-Siegen in Folge hatte der SSV Ulm 1846 Fußball das Jahr 2016 beendet – und mit einem peinlichen K.o. im WFV-Pokal beim Oberligisten FV Ravensburg. Das Jahr 2017 begann mit einem herben Dämpfer. Mit 0:5 mussten sich die Spatzen Sonntagnachmittag bei Eintracht Trier geschlagen geben.

In der Mannschaft steckt der Wurm. Das hatte sich bereits im letzten Testspiel gegen die zweite Mannschaft des FC Augsburg gezeigt, als der SSV 46 die Generalprobe mit 1:7 verpatzte. Am Sonntag waren die ersten beiden Gegentore noch mit unglücklichen Umständen zu erklären. Doch das 0:3, das 0:4 und das 0:5, innerhalb von acht Minuten erzielt, waren in der Entstehung nicht hinnehmbar. „Wir haben uns vom Gegner regelrecht abkochen lassen. So kann man in der Regionalliga nicht verteidigen. Wir waren viel zu naiv“, sagte Trainer Stephan Baierl.

Die Ulmer, für die es das erste Pflichtspiel im neuen Jahr war, hatten nicht gut in die Partie gefunden. Doch gerade zu jenem Zeitpunkt, als man den Eindruck bekommen hatte, jetzt seien die Spatzen im Spiel, gab es den ersten Nackenschlag in Form des 0:1-Rückstandes.

Erster Eckball für die Gastgeber. Der von Kapitän Christian Telch geschlagene Ball wurde per Kopf auf das Haupt von Muhamed Alawie verlängert, der das Leder zum 1:0 in die Maschen nickte (30.). „Wir wussten um die Gefährlichkeit der Trierer bei Standards“, sagte Baierl, „es hat auch eine klare Zuordnung gegeben.“ Doch die wurde nicht befolgt, Trier führte mit 1:0.

Vier Minuten später der nächste Nackenschlag: Nun leistete sich ausgerechnet der routinierte Kapitän Florian Krebs, der bis dahin sämtliche Kopfballduelle gewonnen hatte, am Boden einen Schnitzer. Um zu verhindern, dass Alawie an seinen zu kurz geratenen Rückpass auf Torhüter Holger Betz geraten kann, klammerte er den Trierer. Weil Krebs der letzte Feldspieler vor dem Tor war, zückte Schiedsrichter Christof Günsch die Rote Karte – eine vertretbare Entscheidung. Ab der 34. Minute waren die Ulmer nur noch zu zehnt.

Baierl musste sein Team umstellen. Neuzugang Volkan Celiktas, der als rechter Verteidiger begonnen hatte, rückte nun in die Innenverteidigung, Felix Nierichlo übernahm Celiktas‘ bisherigen Part. Alper Bagceci, der als hängende Spitze begonnen hatte, rückte auf seine gewohnte Position ins rechte Mittelfeld.

Noch war nichts verloren. Selbst nach dem nächsten Nackenschlag nicht, als Holger Betz im Herauslaufen gegen Patrick Lienhard einen Foulelfmeter verursachte, den erneut Alawie (55.) zum Trierer 2:0 (55.) nutzte.

Trotz der drei Rückschläge war die Moral der Ulmer noch immer intakt. In Unterzahl hatten sie durch einen Kopfball von Alper Bagceci (62.) und durch Timo Barwan, der wenige Sekunden nach seiner Einwechslung aus guter Position mit einem Außenristball das Tor knapp verfehlte (63.), die Chance zu verkürzen. Doch die Trierer, die vor einer Woche gegen Kaiserslauten II nach einer 2:0-Führung noch zwei Punkte abgegeben hatten, blieben hellwach. Im Gegensatz zu den Ulmern, die nun völlig einbrachen. Fehler und Unkonzentriertheiten im Ulmer Spielaufbau nutzten zweimal Lienhard und erneut Alawie mit seinem dritten Tor zum 5:0-Endstand. So leichtfertig darf man sich nicht abschießen lassen.

Am Ende nahm Baierl Ersatzkapitän Johannes Reichert aus dem Spiel, er wäre bei einer gelben Karte wie Florian Krebs für das Heimspiel am nächsten Samstag gegen die Stuttgarter Kickers gesperrt gewesen, und die Ulmer hätten keinen Innenverteidiger mehr gehabt. Wenigstens das haben sie am Sonntag in Trier vermieden. Ansonsten ist ihnen alles misslungen.

Aufrufe: 020.2.2017, 08:27 Uhr
SWP / Von Gerold KnehrAutor