2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Reutlinger Freude nach einem Treffer: Magnus Haas (links) und Eric Yahkem (Mitte) feiern den Torschützen Onesi Kuengienda. Ob er heute in Oberachern ebenfalls ins Schwarze trifft?  Foto: Grundler
Reutlinger Freude nach einem Treffer: Magnus Haas (links) und Eric Yahkem (Mitte) feiern den Torschützen Onesi Kuengienda. Ob er heute in Oberachern ebenfalls ins Schwarze trifft? Foto: Grundler
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SSV-Trainer Jochen Class ist frustriert

Oberliga: SV Oberachern – SSV Reutlingen (Samstag, 14 Uhr)

Für den SSV Reutlingen kommt es personell gesehen knüppeldick. Zu den sieben nicht einsatzfähigen Spielern fehlt nun auch wahrscheinlich der spielende Co-Trainer und Kapitän Andreas „Bobo” Mayer.

Er hat sich am Syndesmoseband verletzt und konnte nicht trainieren - eine große Schwäche, die man kaum verkraften kann. Der Gastgeber um Trainer Leberer und Torwart Kleffer hatte zuletzt eine Serie von acht Spielen ohne Niederlage, siegte beispielsweise gegen Göppingen, Offenburg und Walldorf. Dann aber verlor man gegen den KSC II mit 0:2 und bekam vom Spitzenreiter SC Freiburg II fünf Tore eingeschenkt.

Drei Punkte Abstand

Beide Teams haben 25 Punkte, der SSV die bessere Tordifferenz und beide müssen auch nach hinten schauen, denn der Relegationsplatz ist bei drei Punkten Abstand nicht weit entfernt, weil man mit fünf Absteigern rechnen muss. Nöttingen, der VfB Stuttgart II und Großaspach sind abstiegsgefährdet und ob die Regionalliga-Teams wie Elversberg, Saarbrücken oder Waldhof aufsteigen und damit die Oberliga entlasten, ist fraglich.

SSV-Trainer Jochen Class, der seiner Abwehr am Samstag beim 3:5 gegen Spielberg nach der Pause Kreisliga-Format bescheinigte (“So viele Fehler kann man gar nicht machen”) ist fast deprimiert: „Ich war noch nie als Trainer so frustriert wie jetzt, das ganze entlädt sich dann oft an der Seitenlinie, was so nicht vorkommen darf, da ist man ohnmächtig. Taktisch kann man was verändern, aber personell kann man nicht nachlegen. Denn ich muss nun auch im Training aufpassen, dass es keine neuen Verletzten gibt, ich kann kein Zweikampftraining durchführen, wir spielen eben Fünf gegen Fünf. Das ist bitter und nicht förderlich. Jetzt habe ich noch elf Spieler, das Team stellt sich von selbst auf, es gibt keine Änderungen, die müssen da jetzt durch. Ich suche keine Ausrede, die können jetzt zeigen, was sie drauf haben. Die A-Jugendlichen Colic, Methner und Chatzimalousis dürften auch zum Einsatz kommen.“

Class verlangt, dass man Bälle hinten konsequent wegschlägt und nicht im Strafraum dribbelt. Der Trainer, der noch nie eine solche Situation erlebte, macht klar: „Es nützt auch nichts, wenn Torjäger Schachtschneider ohne Training spielt. Ich kann nicht alles fordern, aber einen Siegeswillen verlangen. Ich will eine Top-Kampfleistung mit viel Laufbereitschaft sehen, wenn auch einige müde sind. Einige Spieler haben Leistungstiefs, die müssen wir aber jetzt mitschleppen. Ich verlange von jedem, dass er hundert Prozent an Einsatz und Engagement bringt. Wir haben Qualität, können auch mit einer Notelf gewinnen, wenn alles umgesetzt wird und die Aufgaben erfüllt werden.“

Der SSV hat zudem miserable Trainingsbedingungen, im Stadtteil Oferdingen (da spielt man am 21. Januar gegen Nöttingen in einem Testspiel) scheint es besser zu sein. Man dürfe aber nicht nur eine gute Halbzeit bieten. Es gehe darum, durchzukommen, ja, sich durchzumogeln, wolle auch am Samstag punkten. Der Wille müsse Berge versetzen, aber bei elf gesunden Spielern wäre man als Trainer machtlos, habe keine Alternativen. Deshalb müsse man sich für die Rückrunde verstärken.

Jochen Class blickt voraus: „Wir sind jetzt stark geschwächt. Ich kann Strategien trainieren, aber das Umsetzen ist schwierig. Wir müssen die haarsträubenden Fehler in der Abwehr abstellen, unser Chancen besser verwerten, dann kann auch mit dieser Mannschaft gepunktet werden.“

Aufrufe: 03.12.2016, 09:22 Uhr
SWP / Wolfgang Gattiker Autor