U19 verpasst Aufstieg

Mit einer klaren Vorgabe schickte das Gemener Trainergespann Lange/Bartusch die U19 auf den Kunstrasenplatz der Sportanlage Maybacher Heide in Recklinghausen. "Wir wollten von Beginn an aus einer kompakten Defensive den Gegner auf Distanz halten, um mit Kontern zum Erfolg zu kommen", so der Gemener Matchplan, aber der Westfalia-Linienchef erkannte bei seiner Mannschaft auch eine ganze Portion Nervösität. Dieser trotzten aber die Blau-Weißen und spielten von Beginn an eine gute Partie und waren dem Ligaprimus läuferisch, kämpferisch und auch fußballerisch überlegen. Nach guten 20 Spielminuten hatte die Gemener Bank den Torschrei schon auf den Lippen, aber nach dem Kai Hinsken einen Ball in die Tiefe aufnahm, den Hillerheider Schlussmann umkurvte und zur Führung einschieben wollte, verhinderte noch ein Abwehrspieler auf der Torlinie die Gemener Führung (20.). Diese fiel allerdings acht Minuten später und zu diesem Zeitpunkt auch mehr als verdient. Nach mehreren Abschlussversuchen vollendete Erik Enke überlegt und brachte seine Farben in Front (28.). Auch bis zum Seitenwechsel war vom Tabellenführer wenig zu sehen und so hieß es zur Pause 1:0 für den SV Westfalia Gemen, der Matchplan ging soweit auf. "Die Jungs haben an die letzten starken Partien angeknüpft und den Gegner klar beherrscht", so das Halbzeitfazit von Lange.

In der Kabine wies das Gemener Trainergespann noch einmal darauf hin, dass der Gegner nun alles auf eine Karte setzen wird und so kam es auch. Im zweiten Durchgang erlebten alle anwesenden Zuschauer einen stärker auftretenden Tabellenführer, der mehr Druck ausübte und auch die ersten Chancen sich erspielen konnte.

Mit viel Einsatz agierten die Gäste aus dem WESCH-Sportpark an der Jugendburg, konnten aber den 1:1-Ausgleich nicht verhindern. Mit seinem 46. Saisontor (!) erzielte Maximilian Wilk den Ausgleich für die Gastgeber (55.), dem ein unnötiger Gemener Ballverlust vorausgegangen war. Die Westfalia-Elf steckte aber nicht auf und wurde nun auch wieder aktiver. "Wir hatten den Jungs bereits in der Kabine gesagt, dass wir aktiv bleiben müssen und das Ergebnis nicht verwalten dürfen", so Lange. Für beide Mannschaften ging es in den ausstehenden 35 Spielminuten um alles und so wurde die Partie auch hektischer. Nach einem Foulspiel von Lennart Vorholt ließ sich der Hillerheider Maurice Dietsch zu einer einer Tätlichkeit hinreißen und wurde vom Unparteiischen Tim Schäfers zum Duschen geschickt (57.).

Die personelle Überlegenheit hielt für die Westfalia aber nicht lange an, denn nur zwei Zeigerumdrehungen später musste auch Paul Demming den Platz verlassen, wegen einer Notbremse (59.). Diese Entscheidung teilten die Gemener Verantwortlichen aber nicht. Mit zunehmender Spieldauer erhöhten die Gäste noch einmal den Druck, denn ein Sieg musste her, wenn die Meisterschaft nicht schon an diesem Tage entschieden werden sollte. Trotz einiger guter Möglichkeiten blieb der Lange-Elf der zweite Treffer verwehrt. Beiden Mannschaften war am Ende das kräftezehrende Spiel anzumerken und in den Schlussminuten setzten die Gäste alles auf eine Karte, mussten in der Schlussminute aber noch das 1:2 durch Kerem Aymaz hinnehmen, der einen Konter mit Glück abschloss und für die Entscheidung sorgte. Mit 2:1 setzte sich am Ende der Ligaprimus FC/JS Hillerheide durch und konnte mit dem Heimsieg die Meisterschaft und den Aufstieg in die Bezirksliga feiern.

"Auch wenn wir unser Saisonziel nicht erreicht haben, müssen wir dem Team ein großes Kompliment für die heutige Partie aussprechen, aber um so ein Spiel zu gewinnen, benötigen wir zwei perfekte Halbzeiten, die haben wir nicht ganz gespielt", so ein enttäuschter Thomas Lange nach der Partie, der aber auch festhielt: "Die Meisterschaft haben wir nicht heute verloren, sondern in anderen Spielen haben wir zu viele Punkte verloren. Da fehlte uns die Konstanz. Glückwunsch an Hillerheide." Diesen Worten schloss sich auch U19-Kapitän Etienne Hübers an: "Hillerheide ist verdient Meister geworden, Glückwunsch!"