2024-04-24T07:17:49.752Z

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Foto: Facebook/SSV Jeddeloh
Foto: Facebook/SSV Jeddeloh

Hahn kickt beim Dorfverein

Bremerhavener wechselt aus Werders A-Jugend zum ambitionierten Regionalliga-Aufsteiger SSV Jeddeloh

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BREMERHAVEN. Fünf Jahre lang hat Michel Leon Hahn im Nachwuchs des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen gespielt. Doch die erste Schritte im Herrenbereich wird der Bremerhavener bei einem Dorfclub gehen. Der 19-Jährige hat beim Regionalliga-Aufsteiger SSV Jeddeloh angeheuert.

„In Jeddeloh passt alles, es geht familiär zu“, freut sich Hahn über das Engagement bei dem kleinen Verein aus der Gemeinde Edewecht im Landkreis Ammerland. Der ehemalige Spieler des TV Lehe und der Leher TS verhehlt aber nicht, dass er statt in die Regionalliga lieber zu einem Drittligisten gewechselt wäre – zum Beispiel Werders U23-Team. „Bei Werder wurde mal gesagt, dass ich mit hochgehen soll, aber das hat am Ende nicht gestimmt. Deshalb habe ich mich anders orientiert“, erzählt Hahn.

Groll gegenüber den Grün-Weißen empfindet der Innenverteidiger jedoch nicht: „Ich kann mich nur an gute Sachen erinnern. Ohne Werder hätte ich das alles nicht geschafft.“ Mit dem U19-Team der Bremer wurde Hahn 2016 Meister der Bundesliga Nord/Nordost, scheiterte aber im Kampf um den deutschen Meistertitel an der TSG Hoffenheim.

Seit knapp zwei Wochen bereitet sich Hahn gemeinsam mit seinen neuen Teamkollegen auf die Regionalliga-Saison vor. Der Neuzugang traut dem ambitionierten Aufsteiger vom Dorf mehr als nur den Klassenerhalt zu: „Unser Ziel ist es, oben anzugreifen. Das ist mit der Truppe auch möglich. Wir haben einen guten und breiten Kader.“ In der Tat scheint in dem 1300-Einwohner-Örtchen einiges zu gehen: Mit Dennis Engel von den Sportfreunden Lotte und Marcel Gottschling von Viktoria Köln hat der SSV zwei Spieler mit Drittliga-Erfahrung an Land gezogen.

Von Kreis- in die Regionalliga

Fleischproduzent Rolf Bley und weitere Sponsoren sorgen dafür, dass vor den Toren Oldenburgs fußballerisch die Post abgeht. Der Verein hat sich innerhalb von 15 Jahren von der Kreisliga in die vierthöchste Spielklasse hochgearbeitet. Das imponiert auch Hahn: „Werder hat von den Bedingungen her sicher mehr zu bieten, aber Jeddeloh ist auch top. Ich war selbst überrascht, wie gut hier alles organisiert ist.“

Der Übergang von der A-Jugend zu den Herren ist für Hahn auch mit einer räumlichen Änderung verbunden. Der 19-Jährige hat das Elternhaus in Bremerhaven verlassen und in Oldenburg seine erste eigene Wohnung bezogen: „Ich mag die Ruhe, aber natürlich fehlt es mir auch, mit meiner Familie zusammen zu sein.“ Ablenkung soll eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in einem Sporthaus bringen. Hahns Ziel bleibt aber, die Profi-Laufbahn einzuschlagen. Das Selbstbewusstsein dafür bringt der Abwehrspieler, der auch im defensiven Mittelfeld einsetzbar ist, jedenfalls mit: „Körperlich kann ich auf jeden Fall mithalten, spielerisch auch. Ich denke, dass ich gute Chancen habe, in die erste Elf zu rutschen.“ Doch dabei soll es nicht bleiben: „Ich freue mich auf jedes Spiel und will die Saison als Sprungbrett nutzen. Mal sehen, was sich danach ergibt.“

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Dieser Artikel stammt von der Nordsee-Zeitung

Aufrufe: 08.7.2017, 19:20 Uhr
Nordsee-Zeitung / Dietmar RoseAutor