2024-05-08T11:10:30.900Z

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Foto: Stange Jr.
Foto: Stange Jr.

Erst der Sarkasmus, dann die Versöhnung

SSV-Vorstand Turhan kontert auf Türkiyemspor-Aussagen und reicht anschließend die Hand

Es wird ein emotionales Derby werden, wenn Türkiyemspor Hagen den SSV Hagen am kommenden Wochenende (02. April) auf der gemeinsamen Platzanlage begrüßt. So viel steht jetzt schon fest. Neben dem sportlichen Prestige hat zuletzt auch die Rivalität neben dem Platz an Fahrt aufgenommen.

Während Türkiyemspor als Aufsteiger eine starke Rolle spielt (Platz drei), steigt der SSV höchstwahrscheinlich als Meister in die Landesliga auf. Im Februar trennten sich die Adler allerdings von Erfolgscoach Zeljko Nikolic, der ab Sommer den Rivalen trainieren wird. "Sie wollen uns nur kopieren", warf Ömür Turhan, erster Vorsitzender des SSV Hagen Türkiyemspor vor, weil nicht der erste Akteur in den letzten Monaten die Seiten gewechselt hat.

Kenan Aslan, zweiter Vorsitzende auf der Gegenseite, reagierte entspannt und warf die Behauptungen zurück - es gäbe keine Beweise, deklarierte der Funktionär und bediente sich dabei eines Vergleichs: "Bayern München hat in den letzten Jahren auch viele Spieler von Borussia Dortmund verpflichtet. Wollen die Bayern den BVB kopieren?"

Das sorgte nun für Verwirrung bei Turhan: "Ich bin irritiert über die Aussagen von Herrn Arslan. Keine Beweise? Was sind denn die genannten Funktionäre, Spieler und Ex-Trainer?" Anschließend holt der Vorstand sarkastisch aus: "Ich habe über die Gründe für einen Wechsel zu Türkiyemspor nachgedacht: Dafür sprechen wohl 300 Zuschauer im Schnitt bei Heimspielen, mehr Fokus in der Presse und in Fußballforen, großer Bekanntschaftsgrad über Hagen hinaus und drei Meisterschaften in den letzten vier Jahren - ach ne, das spricht ja für einen Wechsel zum SSV."

Auch der Bayern-Dortmund-Vergleich stößt beim SSV auf: "Den habe ich schon vor Wochen auf FuPa gebracht, deshalb ist das auch eine Art Kopie von mir. Wenn Herr Arslan unbedingt einen Bundesliga-Verein als Vergleich heranziehen möchte, dann doch bitte Wolfsburg. Die transferieren auch jedes Jahr querbeet und haben zwischendurch mal einen Titel. Bei uns müssen sie immerhin nur über die Mittellinie gehen."

Bei all den Vorwürfen und Behauptungen, die zuletzt auf beiden Seiten ausgetauscht wurden, will Turhan das Thema aber nicht größer machen, als es in Wirklichkeit ist. Immerhin "haben wir eine große sportliche Rivalität und trainieren zeitgleich am Höing". Ein Änderungsvorschlag wurde auf einer Sitzung mit der Stadt abgelehnt, sodass auch in Zukunft Trainingskiebitze einen kurzen Weg haben.

Zum Abschluss gab es gar noch versöhnliche Worte von Seiten des SSV mit Blick auf kommenden Sonntag: "Neben dem Platz verstehen wir uns ja alle gut. Ich wünsche dem CVJM weiterhin viel Erfolg und freue mich auf das Derby unserer beiden Seniorenmannschaften am nächsten Wochenende."

Aufrufe: 026.3.2017, 12:32 Uhr
André NückelAutor