SSV Außenseiter im Pokal

Die Freiberger sind als Oberliga-Tabellendritter mit Aufstiegschancen Favorit. SGV-Torjäger Kutlu hat bisher 14 Tore erzielt, er ist zu beachten. Das Team ist gefestigt und hat noch eine gute Ausgangslage im Kampf um den zweiten Platz. Der SSV aber fährt mit einer schwachen Serie an den Neckar: Aus den letzten sechs Spielen holten die Hofacker-Schützlinge bei einem Sieg vier von 18 Punkten - eine traurige Bilanz.

SGV-Manager Marijo Maric spricht vom Saison-Höhepunkt (er erzielte 1999 im Pokalendspiel gegen den VfR Aalen einen Tag nach seiner Hochzeit das 2:1-Siegtor für den SSV, der SSV hatte damals zum dritten Mal den WFV-Pokal gewonnen). Der SSV hofft auch auf viele Fans trotz der frühen Anfangszeit (die Szene E trifft sich um 14.30 Uhr im Reutlinger Hauptbahnhof). SSV-Trainer Robert Hofacker (viele verstehen nicht, warum man mit der Trennungsmeldung nicht bis nach dem Pokalspiel wartete) kann kaum Änderungen vornehmen. Er schaute sich am Sonntag den SSV II in der Bezirksliga an, dabei hätte sich aus dem Oberliga-Kader keiner aufgedrängt.

SSV-Spielleiter Martin Göggelmann spricht von einer "einmaligen Chance, ins Endspiel zu kommen und den Pokal zu holen". Man wäre dann bei einem Endspielsieg in der ersten Runde des DFB-Pokals mit einer garantierten Summe von 140 000 Euro dabei. Das müsse sich jeder Spieler verinnerlichen. So müsse Jeder an seine Grenzen und darüber hinaus gehen und den nötigen Willen zeigen.

Allerdings plagen den SSV Verletzungssorgen. Man muss auf sieben Spieler verzichten: Schimmel, Frick, Maier, Schiffel, Cosic und Levet (verletzte sich am Sonntag), sowie Schaschko.

"Die Partie ist für den Verein wohl das wichtigste Saisonspiel, das wissen alle. Wir haben das Team so eingestellt, dass alle um die Bedeutung wissen. Ich kann eben nicht viele Änderungen vornehmen. Normal muss ich da keinen motivieren, da muss jeder an Grenzen gehen, eine solche Chance bekommt man nicht oft. Ich erwarte ein knappes Spiel wie beim Punktspiel, als wir auf Augenhöhe waren und gute Chancen hatten. Wir müssen Kutlu an die Kette legen. Ich erwarte Einsatz pur, Leidenschaft, eine große Laufbereitschaft so wie im Pokalspiel Arminia Bielefeld gegen Borussia Mönchengladbach."
SSV-Kapitän Giuseppe Ricciardi verspricht den Fans: "Wir kämpfen bis zum Umfallen, haben einiges gut zumachen." Pierre Eiberger, Student der Wirtschaftswissenschaften in Hohenheim, würde gerne beim SSV bleiben, aber die Vertragsverhandlungen wurden bis Donnerstag hinten an gestellt, alle sollen sich auf den Pokal fokussieren. "Das Kollektiv muss heute stimmen, nur so geht es. Wir sind Außenseiter, der SGV ist der klare Favorit."