2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mit neuen Kräften geht die SpVgg Weiden 2010 in eine rosigere und ruhigere Zukunft: 1. Vorsitzender Kurt Haas und 2. Vorsitzender Dietmar Pauls (hinten von links) sowie Jugendleiter Jürgen Graßl, Spor
Mit neuen Kräften geht die SpVgg Weiden 2010 in eine rosigere und ruhigere Zukunft: 1. Vorsitzender Kurt Haas und 2. Vorsitzender Dietmar Pauls (hinten von links) sowie Jugendleiter Jürgen Graßl, Spor

SpVgg Weiden steuert ruhigeren Zeiten entgegen

Neues Personal in der Führungsetage +++ Neue Trainer im Nachwuchsleistungszentrum +++ Bislang zwei Neuzugänge für BOL-Team +++ Wiederaufstieg das Saisonziel +++ Finanzielle Lage stabil

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Neues Personal in der Führungsetage, ein solides finanzielles Fundament und durchaus positive sportliche Perspektiven – die SpVgg Weiden 2010 e. V., der Nachfolgeverein der insolvent gegangenen SpVgg Weiden, geht rosigeren und ruhigeren Zeiten entgegen. Dies wurde bei der Pressekonferenz am Dienstagvormittag im VIP-Raum des Funktionsgebäudes im Wasserwerkstadion deutlich. „Der Nachfolgeverein lebt. Wir sind auf einem sehr guten Weg das verloren gegangene Vertrauen in die SpVgg zurückzuerobern“, sagte Vorsitzender Kurt Haas.

Der Vereinschef gab zunächst einen kurzen Abriss über die letzten „knapp fünf harten Monate“, in der die SpVgg Weiden 2010 nicht nur einmal kurz auf der Kippe stand und es innerhalb des Führungsgremiums auch die ein oder andere notwendige personelle Veränderung gegeben hatte. Haas machte jedoch keinen Hehl daraus, dass kurzfristig aufgetauchte Altschulden aus der Zeit der „alten SpVgg“ die neue nochmals hart getroffen haben.

Sponsoren haben wieder Vertrauen

So mussten noch ausstehende Zahlungen an den Bayerischen Fußball-Verband (8000 Euro), an den Bayerischen Landes-Sportverband (2000 Euro), an den Insolvenzverwalter Stefan Waldherr für das Inventar im Funktionsgebäude (15.000 Euro) sowie eine Sicherheitsleistung an den Insolvenzverwalter in Höhe von 20.000 berappt werden. Dennoch habe man, nicht nur aufgrund des zurückgewonnenen Vertrauens der Sponsoren in den neuen Verein, die SpVgg 2010 finanziell konsolidiert.

Inzwischen sind nämlich nahezu alle Klippen erfolgreich umschifft worden und auch die Verhandlungen mit der Stadt Weiden über die Nutzung des Stadions am Wasserwerk abgeschlossen. „Wir gehen einen gemeinsamen Weg, in dem wir uns neben der monatlichen Miete auch an den Instandhaltungskosten beteiligen. Wir wollen nichts geschenkt und kommen unseren Verpflichtungen nach“, erklärte Haas. Der bezifferte die Aufwendungen fürs Stadion auf rund 50.000 Euro pro Saison. Wobei sich der Gesamtetat für 2011/12, der auch vom Kontrollorgan – dem Finanz- und Wirtschaftsauschuss – abgesegnet wurde, auf rund 200.000 Euro beläuft. Darin enthalten sind sämtliche anfallenden Kosten, auch die für das Nachwuchsleistungszentrum. Unterm Strich ein Plus-Minus-Null-Haushalt.

Viele „Ehemalige“ engagieren sich

Der SpVgg-Vorsitzende stellte anschließend die, nach dem Rücktritt des stellvertretenden Vorsitzenden Georg Stahl notwendig gewordene, neue Führungsstruktur vor. Seine Stellvertreter sind kommissarisch Dietmar Paulus und Markus Prößl. Schriftführer bleibt Alfons Heidingsfelder, 1. Kassier Albert Stowasser, neuer 2. Kassier ist ebenfalls kommissarisch Herbert Jakob. „Wir sind ein demokratischer Verein, in dem nur gemeinsam getragene Entscheidungen umgesetzt werden“, erklärte Haas, der sich freute, dass viele ehemalige und altgediente SpVgg-Mitglieder mit Ahnung vom Fußball sich wieder für die „neue SpVgg“ in allen Bereichen engagieren.

Auch im sportlichen Bereich gibt es nach dem Abschied von Sportlichen Leiter Klaus Rodler und von Jugendleiter Christian Wolfram, wobei Paulus bei Letzterem hofft, dass hier die Tür noch nicht endgültig zugeschlagen sei, einige personelle Veränderungen. Neuer Sportlicher Leiter ist Thomas Binner, der vorher beim SV Detag Weiden tätig war. Als neuer Jugendleiter im organisatorischen Bereich fungiert Jürgen Graßl, für den sportlichen Bereich ist der U19-Coach Faruk Maloku verantwortlich.

Zweiter Vorsitzender Paulus fügte an, dass in den letzten Wochen aufgrund der „50 plus-Regelung“ viel zu tun gewesen sei. Die Regelung des Verbandes sagt aus, dass der Nachfolgeverein eines insolvent gegangenen Klubs in allen Mannschaften 50 Prozent und mehr der Spieler des Vorgängervereins beim BFV für die neue Saison melden muss. Wäre diese Hürde nicht geschafft worden, hätte die SpVgg 2010 in der niedrigsten Liga, der B-Klasse, spielen müssen. „Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt und haben seitens des BFV auch schon die erste positive Rückmeldung bei der ersten Mannschaft sowie bei den A- und B-Junioren erhalten“, berichtete Paulus. Die endgültige schriftliche Bestätigung des Spielrechts erwarten die SpVgg-Bosse bis Ende nächster Woche.

Verbandsliga ist das Saisonziel

Dann soll es nach dem einkalkulierten Abstieg in die Bezirksoberliga auch wieder sportlich aufwärts gehen. Verlassen werden die SpVgg Christoph Weidner (zum ASV Cham) und aus beruflichen Gründen Patrick Stauber, wobei Paulus hofft, dass dieser dennoch wieder die Stiefel für die SpVgg schnürt. Neu im Kader von Spielertrainer Andreas Schumacher und seinem neuen Co-Trainer Daniel Liermann sind bislang Torhüter Dominik Forster (vom SV Etzenricht) und Mittelfeldakteur Chousein Hüssein (vom SV Plößberg). Mit weiteren zwei bis drei Neuzugängen soll dann das Saisonziel „Aufstieg in die neue Verbandsliga“ und „um die ersten Plätze in der BOL mitspielen“ realisiert werden. „Wir stehen mit einigen Akteuren in Verhandlungen, wobei wir ganz klar unsere Philosophie, größtenteils auf die eigenen Jugendlichen zu setzen, nicht verlassen werden“, unterstrich Binner.

Man werde in Zukunft die Preistreiberei anderer Vereine nicht mitmachen, sondern die Zusammenarbeit mit den Klubs aus der Region forcieren. „Wir sehen uns in einer neuen Rolle, in der wir die Spieler nicht mit Geld ans Wasserwerk locken werden. Vielmehr setzen wir nur auf Spieler, die sich mit dem Verein und Region identifizieren und ihre Wurzeln hier haben. Durch die verstärkte Kooperation mit der Wirtschaft können wir unseren Fußballern Ausbildungsplätze verschaffen“, erklärte Haas. Ein oftmals nicht unwichtiger Aspekt, sich für die SpVgg Weiden 2010 zu entscheiden.

Neue Trainer im NLZ

Prößl ging dann noch auf das Nachwuchsleistungszentrum am Wasserwerk ein. „Hier haben wir uns bei den Trainern, die eine einheitliche Spielphilosophie in allen Jugendteams lehren, qualitativ nochmals verbessert“, sagte der dritte Vorsitzende. Alle zu vergebenden Posten sind besetzt, wobei mit Toni Mandl, der die U15 übernehmen wird, ein erfahrener Coach von Hertha BSC Berlin den Weg in die Oberpfalz gefunden hat. Vakant ist derzeit lediglich noch das Traineramt für die U17, wobei hier bereits zwei Kandidaten in der näheren Auswahl sich befinden.

Im Jugendbereich liege man bei der „50 plus-Regelung“ bei rund 75 Prozent – ein Erfolg aller Verantwortlichen. Verlassen werden die SpVgg ein Akteur aus der U17, der zum Bundesligisten SpVgg Greuther Fürth wechseln wird, und drei U17-Kicker, die sich dem Drittligisten SSV Jahn Regensburg anschließen werden.

Abschließend wies die Vorstandschaft noch darauf hin, dass am Wochenende im Stadion am Wasserwerk eine Relegationspartie zur Bayernliga ausgetragen wird. Der Landesligist SSV Jahn Regensburg trifft dabei entweder am Samstag um 15 Uhr auf die SpVgg Bayreuth oder am Sonntag um 15 Uhr auf die SpVgg Bayern Hof. Die beiden oberfränkischen Bayernligisten treffen am Mittwochabend in Bamberg aufeinander.
Aufrufe: 031.5.2011, 15:44 Uhr
Stephan LandgrafAutor