2024-03-18T14:48:53.228Z

Ligavorschau
Schwarzenfeld will weiterhin oben mitmischen. F: Harmsen
Schwarzenfeld will weiterhin oben mitmischen. F: Harmsen

Wer bleibt dran – Pfreimd oder Schwarzenfeld?

Die beiden Verfolger vom SV Raigering stehen sich heute im direkten Duell gegenüber. Der Sieger kann weiter träumen.

Ebenfalls heute erwartet Detag Wernberg die DJK Ensdorf, Ortsrivale FC muss beim Namensvetter in Amberg antreten. Der SC Katzdorf will gegen die SpVgg Vohenstrauß Wiedergutmachung betreiben, der SV Schwarzofen ist gegen den SV Hahnbach klarer Favorit. Für eine kleine Sensation sorgte in der vergangenen Woche das Tabellenschlusslicht TSV Tännesberg, denn ausgerechnet gegen den Spitzenreiter SV Raigering gelang der Linge-Elf der Bezirksliga-Sieg der Vereinsgeschichte.

Als „geilen Sieg“ bezeichnete der TSV-Coach diesen Erfolg, wodurch der Aufsteiger eindrucksvoll bewiesen hat, dass er sich noch nicht aufgegeben hat. „Es war eine sensationelle und unglaubliche Leistung von meiner Mannschaft. Mit diesem Sieg hat – außer uns – sicherlich niemand gerechnet – umso schöner, dass wir es nun allen einmal zeigen konnten“, resümierte Hans-Jürgen Linge sichtlich stolz. Es sei eine wahre Freude gewesen, mit welcher Einstellung sein Team in die Partie gegen Raigering ging und den Kampf angenommen hat. Mit solch einer mannschaftlichen Geschlossenheit müsse seine Truppe auch in den verbleibenden elf Partien auftreten, dann sei das Unmögliche vielleicht doch noch möglich. Einziger Negativpunkt war allerdings die unnötige rote Karte für Sandro Hammer; dessen Ausfall sei nun ein herber Verlust für das Team. Trotzdem will der Tabellenletzte am Sonntag gegen den SV TuS/DJK Grafenwöhr die nächsten drei Punkte einfahren: „Der Sieg vom vergangenen Wochenende gewinnt nur an Bedeutung, wenn wir jetzt nachlegen. Wenn jeder Einzelne dieselbe Leistung bringt, können wir das schaffen“, hofft Linge auf denselben Einsatzwillen wie in der Vorwoche. Auf Grafenwöhrer Geschenke dürfen darf Tännesberg allerdings nicht hoffen, denn das Team von Stefan Richter braucht selbst die Punkte, um sich von der Abstiegsregion fernzuhalten. Fehlen wird dem TSV nur der gesperrte Sandro Hammer, Urlauber Max Winkler ist wieder zurück im Team, sodass Trainer Linge fast aus dem Vollen schöpfen kann.

Zum absoluten Showdown kommt es bereits am Samstag im Schwarzenfelder Sportpark, denn dort erwartet der Dritte den Tabellenzweiten aus Pfreimd. Noch dazu ist die Partie ein absolutes Derby, denn beide Mannschaften trennen lediglich 14 Kilometer. Die beiden Teams haben im Aufstiegsrennen nach wie vor beste Chancen – auch wenn beide das eigentlich gar nicht hören wollen. Mindestens einer von beiden wird mindestens in die Aufstiegsrelegation gehen, denn auf Platz vier besteht schon ein dickes Polster. Die SpVgg Pfreimd nimmt sich trotzdem vor, locker und gelassen in dieses Nachbarschaftsduell zu gehen: „Mit einem Punkteschnitt von 2,24 Punkte pro Spiel liegen wir derzeit deutlich über unserem Soll. Wir wollen einfach versuchen, solange wie möglich an den Spitzenteams Raigering und Schwarzenfeld in der Tabelle dran zu bleiben. Wozu es am Ende reicht, werden wir sehen“, nimmt Spielertrainer Christian Most Druck von seinem Team. Trotzdem ist der Pfreimd-Elf bewusst, dass die Aufgabe in Schwarzenfeld extrem schwer werden wird, denn für das Trainerduo Most/Zechmann sind die Hausherren nach wie vor Titelfavorit Nummer eins. „Der FC hat zahlreiche Spieler mit Landesliga-Erfahrung in seinen Reihen und auch in der Breite ist der Kader top besetzt. Die haben einfach wahnsinnige Qualität“, schiebt Most die Favoritenrolle dezent dem Konkurrenten zu. Die Rot-Weißen werden die Partie dementsprechend mit viel Respekt, aber auch aggressiv und mit vollem Einsatz angehen; verstecken wolle man sich auf keinen Fall. Außerdem rief Christian Most seinem Team das Hinspiel wieder in Erinnerung, denn zuhause schickte man den vermeintlichen Favoriten mit einer 5:0-Packung nach Hause. Personell gibt es bei der Spielvereinigung wieder ein paar Fragezeichen, denn die Einsätze von Michael Prey und Bastian Lobinger sind stark gefährdet. Beide konnten während der Woche verletzungsbedingt nicht trainieren. Definitiv ausfallen werden Matthias Plail (Urlaub) und Johannes Zeus (Knöchelverletzung).

Personell kann Schwarzenfelds Coach Wolfgang Stier etwas beruhigter ins Spiel gehen, denn ihm steht voraussichtlich der komplette Kader zur Verfügung. Trotzdem will der FC die Favoritenrolle nicht so ganz annehmen, denn durch den Spielausfall in der vergangenen Woche müsse man heute „von null auf hundert“ starten. „Wir wissen nicht so wirklich, wo wir gerade stehen. Pfreimd hat dagegen schon zwei Siege eingefahren, was in meinen Augen ein großer Vorteil ist“, versucht Stier die Rolle des Favoriten zurück zu schieben. Beide Teams kennen sich schon seit langer Zeit, dementsprechend kennt jeder die Stärken und Schwächen des anderen. Dementsprechend schwer wird es für beide, den Konkurrenten in taktischer Hinsicht zu überlisten. Es läge demnach die Vermutung nahe, dass dieses Derby durch eine Einzelaktion entschieden werden könnte. „Individuelle Klasse hat Pfreimd genug – nicht zuletzt wegen der überragenden Offensive um die Torjäger Zechmann und Lobinger“, singt Wolfgang Stier Lobeshymnen auf den Nachbarn. Dies sei allerdings nicht die einzige Stärke der Spielvereinigung, denn sie sei auch sehr zweikampfstark und kompakt. Von seinem Team erwartet der FC-Übungsleiter, den Kampf anzunehmen und sich nicht zu sehr nach dem Gegner zu richten. Ziel sei zwar ein Sieg, mit einer Punkteteilung wäre Wolfgang Stier aber auch einverstanden.

Auch der TSV Detag Wernberg ist heute (Spielbeginn 15 Uhr) im Einsatz, denn das Team vom Trainergespann Thomas Gietl und Christian Luff erwartet die DJK Ensdorf. In den ersten beiden Partien sprangen für die „Lila-Weißen“ vier Zähler heraus, womit man durchaus zufrieden sein konnte – wenngleich auch die volle Punktzahl möglich gewesen wäre. Vor allem aber die Art und Weise, wie die Truppe gegen Schwarzhofen und Katzdorf auftrat, imponierte die TSV-Verantwortlichen. „Obwohl in der vergangenen Woche sechs Akteure fehlten, die „Stammplatz-Qualität“ haben, spielten wir eine blitzsaubere erste Halbzeit“, zeigte sich der sportliche Leiter Achim Luff fast rundum zufrieden. Einziges kleines Manko war die Chancenverwertung, was aber beim 3:0 nicht zu sehr ins Gewicht fiel. Im dritten Heimspiel in Folge erwarten Thomas Gietl und Christian Luff, dass ihre Elf dieselbe Einstellung an den Tag legen wie zuletzt. Ansonsten könne man gegen die offensivstarken Ensdorfer schnell unter die Räder kommen. „Wir erwarten mit den Vilstalern ein sehr Team, gegen das man sich kaum Fehler erlauben darf. Wir müssen die DJK von Beginn an unter Druck setzen, unsere Konter besser ausspielen und die sich bietenden Chancen besser nutzen, um als Sieger vom Platz zu gehen“, weiß sportlicher Leiter Achim Luff um die Schwere der Aufgabe. Angesichts der bisher gezeigten Leistungen ist er aber zuversichtlich, dass ein weiterer Dreier gelingt und man sich dem ersten Ziel, „40 Punkte für den Klassenerhalt“, langsam weiter nähern kann. Der Wernberger Trainer in Diensten der DJK, Christof Schwendner, will seinen Heimatort sicherlich auch nicht mit leeren Händen verlassen und wird sein Team dementsprechend versuchen einzustellen, was eine spannende Partie verspricht, über deren Ausgang wohl die bessere Tagesform entscheiden wird. Der ursprünglich 21-köpfige Spielerkader bleibt indes weiter stark dezimiert, denn neben den nicht eingeplanten Abgängen von Tomas Cihelka und Emanuil Petrov stehen auch die verletzten Patrick Schmid, Alexander Luff und Bastian Dütsch weiter nicht zur Verfügung. Außerdem ist der ein oder andere Akteur angeschlagen oder gesundheitlich gehandicapt. Einzig der zuletzt privat verhinderte Nico Denkewitz dürfte wieder zum Aufgebot stoßen.

Wiedergutmachung will morgen der SC Katzdorf betreiben, denn Coach Holger Fleck war nach der 0:3-Schlappe bei Detag Wernberg kräftig niedergeschlagen. „Was wir da abgeliefert haben, war grottenschlecht. Trotzdem gibt uns der Auftritt in der zweiten Halbzeit etwas Hoffnung“, konnte der SC-Coach auch was Positives aus dem Gastspiel ziehen. Fleck hofft, dass die Niederlage gleich zu Beginn der berühmte „Schuss vor dem Bug“ war, der den Rot-Schwarzen nun gezeigt hat, dass man in der Bezirksliga nur etwas erreicht, wenn man gegen jeden Gegner an seine Leistungsgrenze geht. Der Sportclub ist zwar keineswegs in Abstiegsgefahr, trotzdem will man die nötigen Punkte so schnell wie möglich holen, um hier Ruhe zu haben, denn nach Flecks Einschätzung werden die Teams in den hinteren Tabellenregionen auch ihre Punkte holen. Die kommende Partie gegen die SpVgg Vohenstrauß nimmt Holger Fleck keinesfalls auf die leichte Schulter: „Vohenstrauß hat sich nach der Winterpause extrem viel vorgenommen und die Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Bezirksliga Nord natürlich noch nicht aufgegeben. Zumindest der Relegationsrang liegt in greifbarer Nähe. Dementsprechend werden wir auf einem sehr kämpferisch aggressiven und mit Leidenschaft kämpfenden Gegner eingestellt sein.“ Zusätzliche Motivation für den SCK sollte außerdem die Hinspielniederlage sein, denn das Gastspiel im Landkreis Neustadt/Waldnaab verlor man durch einen Gegentreffer in der letzten Minute mit 1:2. Der SC-Trainer setzt am Sonntag vor allem auf die Heimstärke seiner Elf, die dort von den frenetischen Anhängern angefeuert wird. Fleck erwartet „absolute Einstellung, Leidenschaft und Engagement“; setzt dies sein Team um, sollte in jedem Fall etwas Zählbares zu holen sein.

Auch der FC Wernberg verpasste in der Vorwoche einen erfolgreichen Start in die restliche Rückrunde, denn im Landkreis-Derby gegen den SV Schwarzhofen musste man eine knappe 2:3-Niederlage verkraften. Der Aufsteiger lieferte zwar zum Teil eine ansprechende Leistung ab, allerdings machte das Team von Erwin Zimmermann dem Gegner zum wiederholten Mal das Tore schießen zu einfach. „Durch individuelle Fehler haben wir uns wieder um den eigenen Lohn gebracht. Wir halten gut mit, laufen aber dann immer wieder einem vermeidbaren Rückstand hinterher“, hadert Zimmermann. Zukünftig müsse seine junge Mannschaft wie zu Saisonbeginn wieder konzentrierter, kompromissloser und cleverer auftreten; außerdem erwartet der Coach von manchen Spielern ein besseres Zweikampfverhalten. „Wenn wir am Sonntag in Amberg den Schalter nicht umlegen können, werden wir auch dort nichts ernten“, fürchtet Zimmermann. Dazu kommt, dass man bei einer zweiten Mannschaft nie sicher sagen kann, mit welchem Aufgebot der Gegner antritt – heißt also, ob das Team von Daniel Liermann Verstärkungen aus der Bayernliga-Elf bekommt oder nicht. „Jammern bringt aber nichts. Wir müssen auf uns schauen und zuerst unsere eigenen Hausaufgaben machen. Wenn wir das schaffen, können wir in Amberg was holen“, lässt Erwin Zimmermann keine Ausreden gelten. Ein Punktgewinn wäre für den Aufsteiger enorm wichtig, um die nächsten Wochen mit einem Schuss Selbstvertrauen angehen zu können. Optimistisch stimmt die FC-Verantwortlichen, dass für die Auswärtspartie am Amberger Schanzl der größtenteils komplette Kader zur Verfügung steht.

Absolut zufrieden ist Schwarzenhofens Coach Adi Götz mit dem bisherigen Abschneiden seines Teams in den ersten beiden Spielen, denn mit vier Zählern sei man „absolut im Soll“. Im Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten SV Hahnbach ist der SVS klarer Favorit; trotzdem wird Adi Götz den Gegner nicht unterschätzen. Das Team aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach braucht jeden Zähler, um vielleicht doch noch das rettende Ufer zu erreichen; deshalb rechnet Götz damit, dass die Gäste in erster Linie mit kämpferischen Mitteln zum Erfolg kommen wollen. Dementsprechend müssen die Blau-Weißen diesen Kampf auch annehmen, um am Ende die Punkte am Kaplanacker behalten zu können. Blenden lassen will man sich auf alle Fälle nicht vom klaren 5:0-Hinspielsieg; denn damals habe einfach alles zusammengepasst. Unabhängig davon beklagte der scheidende Coach des SVS die sehr nassen und extrem schlecht bespielbaren Trainingsplätze in Schwarzhofen, was die Vorbereitung für die kommende Partie nicht unbedingt leichter gemacht hat. „Ich bin heilfroh, dass wir die letzten beiden Spiele austragen und wir damit Spielpraxis sammeln konnten“, zeigt er sich trotzdem erleichtert. Ziel für das erste Heimspiel im Jahr 2017 sei nichtsdestotrotz ein Dreifacherfolg. Personell ändert sich gegenüber der Vorwoche so gut wie nichts; Adi Götz muss lediglich auf der Sechserposition eine Änderung vornehmen, da Manuel Zäch aus beruflichen Gründen fehlen wird.

Aufrufe: 024.3.2017, 11:00 Uhr
Von Tobias ZiereisAutor