2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielvorbericht
Saison beendet, Aufmunterung nötig: SpVgg-Trainer Claus Schromm (l.) muss ab sofort auf Luca Marseiler verzichten – der Mittelfeldspieler hat beim Pokalspiel in Burghausen einen Kreuzbandriss erlitten. Foto: Robert Brouczek
Saison beendet, Aufmunterung nötig: SpVgg-Trainer Claus Schromm (l.) muss ab sofort auf Luca Marseiler verzichten – der Mittelfeldspieler hat beim Pokalspiel in Burghausen einen Kreuzbandriss erlitten. Foto: Robert Brouczek

Marseiler fällt sechs Monate lang aus

20-Jähriger erleidet schwere Knieverletzung

SpVgg Unterhaching - Der Mittwochabend in Burghausen hatte noch schlimmere Folgen als nur die Enttäuschung über das Aus im Toto-Pokal: Luca Marseiler zog sich in der Partie einen Kreuzbandriss zu und füllt das wachsende Lazarett der SpVgg Unterhaching.

Die verhängnisvolle Szene ereignete sich bereits nach einer Viertelstunde: Der 20-Jährige dribbelte in den Strafraum und verdrehte sich in einem Zweikampf das rechte Knie. Die niederschmetternde Diagnose gab es am Tag danach nach der Kernspintomografie: Vorderes Kreuzband gerissen, dazu der Innenmeniskus beschädigt. Schon am Freitag wurde Marseiler operiert und fällt rund ein halbes Jahr aus.

Bitter war das vor allem auch deshalb, weil sich das Hachinger Eigengewächs gerade erst in der Winterpause den Stammplatz im rechten Mittelfeld erkämpft hatte. „Sehr bitter, mehr kann man dazu nicht sagen“, so Cheftrainer Claus Schromm, der nun eine immer weiter wachsende Ausfallliste hat: Vor Marseiler meldeten sich schon Maximilian Bauer und Jim-Patrick Müller mit Verletzungen langfristig ab, die Rückkehr von Kapitän Josef Welzmüller lässt seit Monaten auf sich warten. „Wir haben genügend Leute im Kader, um das zu kompensieren“, sagt Schromm, stellt aber auch klar: „Das ist schon ein ganzes Paket mehr als in der Hinrunde. 2016 waren wir in der Hinsicht verwöhnt. Jetzt sollten nicht mehr viele Verletzungen dazukommen.“

Immerhin kehrten die beiden Nationalspieler wohlbehalten zurück von ihren Einsätzen. Stefan Marinovic feierte in der WM-Qualifikation zwei 2:0-Siege über Fidschi und hat Platz eins in der Ozeanien-Gruppe A sicher. Der Torhüter wird beim Auswärtsspiel beim FV Illertissen am Samstag (14 Uhr) nach den Reisestrapazen auf der Bank Platz nehmen. Stürmer Vitalij Lux gewann mit Kirgistan in der Qualifikation zum Asien Cup 2:0 gegen Macau.

Nach dem überraschenden Aus im Pokal will die Mannschaft nun in Illertissen endlich zurück in die Erfolgsspur. Der so zuverlässige Motor der ersten Halbserie ist ins Stocken geraten: Nur das erste Spiel 2017 konnten die Hachinger gewinnen, es folgten zwei torlose Unentschieden und nun zwei Niederlagen hintereinander. „Wir haben keine Unruhe, aber wir ärgern uns“, beschreibt Schromm die Lage im Team, „wir sind natürlich nicht zufrieden. Auch weil wir es zur Zeit nicht schaffen, unser Spiel zu spielen.“ Beim 0:1 in Burghausen hatte die SpVgg zwar einige Chancen, der Chefcoach musste aber zugeben: „Am 16er hat uns immer ein bisschen was gefehlt. Die erste Phase des Spieles haben wir total verschenkt. Im zweiten Abschnitt fehlten dann die zwingenden Spielideen und der letzte Punch, um das Spiel zu drehen. Für uns wird es heißen, in der Offensive von den diversen Möglichkeiten, die wir haben, die einfache Lösung zu suchen.“

Gelingt das nun am Samstag endlich? Eine dankbare Aufgabe ist das Gastspiel in Mittelschwaben nicht. Während Unterhaching sich ins neue Spieljahr hineinquält, verbuchte der Tabellen-Sechste Illertissen aus den letzten fünf Spielen vier Siege und ein Remis ohne ein einziges Gegentor. „Das wird wieder eine Hausnummer“, warnt Schromm. In der Vorrunde trafen die beiden übrigens in vier Tagen zweimal aufeinander: Im Toto-Cup-Achtelfinale gewann die SpVgg 4:3, wenige Tage danach in der Liga mit 5:0.

Text: Christian Amberg

Aufrufe: 01.4.2017, 13:58 Uhr
Münchner Merkur (Süd) - Christian AmbergAutor