Lizenz für Haching! Regionalliga-Torjäger kommt

Am Freitag reichten die Hachinger ihre Papiere ein, und wie unsere Zeitung erfuhr, erhielten sie nun grünes Licht. Schwabl mauerte zwar gestern noch. Er sei sicher optimistisch, werde jedoch keiner DFB-Entscheidung vorgreifen, meinte er. „Ich kann aber sagen, wir haben alles erfüllt, was nötig war.“ Dennoch sickerte durch: Unterhachings Lizenz ist schon fix. Die Planungen für die neue Saison können starten.

Allzu viele Veränderungen stehen dabei ohnehin nicht auf dem Plan. Auch eine Etage höher wollen Schwabl und Trainer Claus Schromm den Weg mit Talenten aus der Region weiter gehen. Schließlich läuft die Ausbildungsarbeit so gut wie nie. Die drei höchsten Juniorenteams spielen in der jeweils höchsten Liga: Die A-Jugend stieg in die Bundesliga auf, die B-Jugend hielt die Erste Klasse, die C-Jugend ist in der Regionalliga dabei, höher geht es in dieser Altersklasse nicht. Im Kampf um Talente haben die „Rot-Blauen“ inzwischen sogar oft bessere Karten als der TSV 1860. Der Plan ist, wieder einige Junioren zur ersten Mannschaft hochzuziehen. Schromm sagt, die aktuelle Qualität sei kein Vergleich zum Kader, als man letztmals in der dritthöchsten Klasse dabei war. Heuer habe man wesentlich mehr Potenzial.

Als externe Verstärkungen stehen zwei Personalien fest. Stürmer Stefan Schimmer wird vom Regionalligisten FC Memmingen kommen, dazu ist die Rückkehr von Thomas Hagn nur noch eine Formalie. Der 23-jährige Schimmer hatte zwar für ein weiteres Jahr in Memmingen unterschrieben, doch bei ihm greift eine Klausel: Sollte ein höherklassiger Klub anfragen, darf er gehen. Schimmer erzielte in der abgelaufenen Saison 26 Treffer und war damit hinter Hachings Stephan Hain (32 Erfolgserlebnisse) der zweitbeste Torjäger der Liga. Auch wenn er beim direkten Duell neulich im Sportpark hinter den Erwartungen blieb, sehen sie beim Aufsteiger in ihm einen Typen wie einst Florian Niederlechner; einen Spieler, der noch an seiner Athletik feilen muss, aber weiß, wo das Tor steht. Niederlechner kam einst mit ein paar Kilo zu viel zu den Hachingern, speckte ab, wurde gefördert, entdeckte das Potenzial, das in ihm schlummerte – und ist heute eine wichtige Stütze beim Erstligisten SC Freiburg.

Hagn spielte bereits 2014 ein Jahr für die SpVgg, damals kam er vom FC Bayern. Der Linksverteidiger lief meist für die A-Junioren auf, doch Christian Ziege setzte ihn auch zwei Mal in der Dritten Liga ein. In der Folgesaison wechselte er zum VfB Stuttgart II, nun kehrt der 22-jährige Freisinger zurück.

Verabschiedet haben sich hingegen Markus Einsiedler (zurück zum TSV 1860 Rosenheim), Sebastian Koch und Dominic Reisner. Offen ist die Zukunft von Torhüter Stefan Marinovic, der aktuell mit der Nationalmannschaft von Neuseeland für den Confed Cup in Russland übt. Sein Verband wünscht schon länger, dass der 25-Jährige höherklassig spielt, er trainierte auch schon zur Probe bei englischen Klubs, doch bisher hat er sich noch nicht empfehlen können. Die Hachinger lassen ihm alle Zeit der Welt für die Entscheidung, sie sehen die Personalie gelassen. In Korbinian Müller hat man einen adäquaten Ersatz.

Am 21. Juni wird Schromm zum Trainingsstart bitten, vom 27. Juni bis 2. Juli geht es ins Trainingslager nach Südtirol. Es stehen einige Tests an, unter anderem am 6. Juli gegen Jahn Regensburg in Peiting und am 15. Juli im Sportpark gegen Dynamo Dresden. Am 22. Juli startet die Saison. Dann werden die Nachwehen von Mallorca längst verflogen sein. Die Hausaufgaben der Bosse sind eh schon erledigt.